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Anzahl Gedichte: 741
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Titel
541 Abendstille 04.11.23
Vorschautext:
Der Abend sinkt,
herbstliches Tageslicht
mit Dunkelheit getränkt,
dunkle Schatten der Häuser
umfangen mich schweigend,

hier und dort
spendet eine Straßenlaterne
diffuses Licht,
ein Brunnen sprudelt
in der Nähe,
übertönt das Geräusch
...
540 Winterschlaf 02.11.23
Vorschautext:
Es schläft der Igel unter`m Laub,
der Hase ruht in seinem Bau,
die Welt ringsum ist müd` und taub,
nur Winde wehen kalt und rau.

Vom Speck, den sie sich angefressen,
zehren sie dann wochenlang,
Angst und Sorgen sind vergessen,
da unten wird`s ihn`n niemals bang.

Gern würd` auch ich mich so verstecken,
und schlafen bis die Sonne lacht,
...
539 Zwei auf einem Weg 01.11.23
Vorschautext:
Menschengewirr in der Großstadt :

da seh ich dich,
Sekunden bloß,
du gehst neben mir
ich denke:
wer bin ich
und wer bist du?

Zwei auf dem gleichen Weg,
und doch verschieden.

...
538 Das alte Haus 30.10.23
Vorschautext:
Abseits der Straße,
hinter hohen Bäumen versteckt,
fast unsichtbar
für die übrige Welt,
hab` ich es entdeckt;

verlassen und leer
steht es da,
Efeu rankt an der Fassade,
hüllt es langsam
in einen tiefen Schlaf,

...
537 Blättertraum 28.10.23
Vorschautext:
Sie grünten,
rauschten,
spendeten Schatten
einen Sommer lang,
erfreuten Mensch
und Tier;

jetzt liegt
schweigend er
vor meinen Füßen:
ein Blättertraum
in gelb und rot,
...
536 Die Pflaume 27.10.23
Vorschautext:
Durch die Wipfel rauscht der Wind
und ich träume wie ein Kind
von vergangenen Tagen, die schon
längst vergangen sind.
*
Äpfel hingen an dem Baume,
an dem andern eine Pflaume.
Wollte gern mal davon naschen,
konnte niemals sie erhaschen,
denn der Baum, er war zu hoch.

Warten hieß das Zauberwort,
...
535 Die Kunst zu leben 25.10.23
Vorschautext:
Willst auf dem Treppchen du nach oben,
so dass dich auch mal alle loben,
willst immer du noch mehr erreichen,
bis du ein Streber ohnegleichen.

Doch überleg was wichtig ist im Leben,
bestimmt nicht nur nach oben streben,
drum lass den Stress doch auch mal ruh`n,
genieß den Tag um auszuruh`n.

Du musst nicht rennen wie ein Stier,
gönn` zwischendurch dir mal ein Bier,
...
534 Herbst - Wehmut 23.10.23
Vorschautext:
Die Sommertage längst vergangen,
der Himmel trüb und grau verhangen,
die Nächte sternenklar und kühl,
es stellt sich ein ein trauriges Gefühl.

Kalt und warm nimmt man in Kauf,
denn so ist der Jahreslauf,
Jahr für Jahr zieht er die Runden,
wir sind stets mit ihm verbunden.

Niemand fragt, ob man`s genossen,
oder manch Träne gar vergossen,
...
533 Auf der Bank 20.10.23
Vorschautext:
Zwei auf einer Bank,
weißes Haar,
Fältchen eines
erfüllten Lebens
zieren die Gesichter.

Den Arm
liebevoll um sie gelegt,
sie schauen in die
untergehende Sonne,
genießen die letzten
warmen Sonnenstrahlen,
...
532 Innehalten 19.10.23
Vorschautext:
Kalendarisch hat sich der Sommer bereits vor Wochen verabschiedet. Längst ist die Ernte eingefahren, Obstbäume von ihrer schweren Last befreit und Felder schon wieder für die nächste Aussaat vorbereitet worden.
Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: der Sommer hat sich für eine Verlängerungsphase entschieden und beglückt uns noch mit Sonnenwärme.
Naturgesetze, die sich einer ständigen Verwandlung unterziehen, kann man nicht so einfach aushebeln.

Dann, beinahe über Nacht, löst die Kühle des Herbstes die sommerlichen Temperaturen ab. Sturm und Regen zerrt an den Ästen der Bäume, und so manches verfärbte Blatt kann sich nicht mehr an den Zweigen halten. Fällt unsanft zu Boden und wird wild durch Gassen und Gärten gejagt. Raureif legt sich über alles noch im Wachstum stehende und letzte Blüten fallen dem plötzlichen Kälteeinbruch zum Opfer.
Mit dieser Wandlung des Naturkreislaufes kehrt wieder eine Zeit der Ruhe und des Rückzugs ein. Die Natur legt sich schlafen und wartet darauf, von den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings wachgeküsst zu werden.

So, wie sich Mutter Natur eine Ausszeit vom Wachstum gönnt, so sollten auch wir Menschen uns jetzt eine Ruhephase genehmigen. Das Jahr setzt zum Endspurt an, und manch einer hat das Gefühl, alles alltägliche wächst über den Kopf.
Nicht nur die Welt ist in Aufruhr, sondern auch im privaten Bereich müssen viele Dinge erledigt und Entscheidungen getroffen werden. Darum tut es gut, das Ganze etwas langsamer angehen zu lassen und ein bisschen mehr Ruhe in sich selbst zu finden. Mal in unser Inneres hineinhören, um zu erspüren, was sich nicht nur um uns herum sondern auch in uns selbst verändert hat. Sich selbst mal die Frage stellen: wie geht es meiner Seele. Fehlt ihr etwas? Habe ich mich irgendwie verändert oder was kann ich ändern? Ein Spaziergang kann ebenso erquickend sein wie ein Treffen mit Freunden/Bekannten, ausgiebige Gespräche oder ein Spieleabend. All das könnte eine Quelle sein, aus der man wieder frische Kraft schöpft.

Vielleicht sollten wir Menschen uns ein wenig an der zur Ruhe gehenden Natur orientieren. Natürlich können wir in keinen Winterschlaf treten, dass lässt unsere gesellschaftliche Stellung nicht zu. Aber in der jetzt kommenden, stillen Jahreszeit, öfter mal eine Mußestunde einlegen, um einen Blick in unser Inneres zu werfen. Ein Versuch wär`s wert !
531 Geisterstunde 17.10.23
Vorschautext:
Versinkt die Sonne
hinter den Bergen,
der Fluß sich lautlos
seinen Weg bahnt,

die silberne Scheibe
des Mondes
durch das Blätterdach
der Bäume zwinkert,
dann erwacht
am Ufer das Nachtleben.

...
530 B Ä U M E 14.10.23
Vorschautext:
Wirbelnde Blätter,
zerzauste Äste,
Regen peitscht
in stürmischer Nacht,

hat überraschend
Kälte gebracht,
nun steh`n sie da,
in der Sonne des Morgens
und trocknen im Wind.

Sie warten auf einen schönen Tag.
529 Mein Lieblingsort 11.10.23
Vorschautext:
Herbstmorgen,
um mich herum,
Stille,
zum Greifen nah,
der erdige Geruch
der feuchten Luft,
watteweiches Licht,

das Blätterdach
über den Wegen
wölbt sich wie ein
gewaltiger Dom,
...
528 Nicht im Hier und Heute 10.10.23
Vorschautext:
Deine Augen,
neugierig,
fröhlich,
aufgeschlossen,
sie sprechen Bände,
doch dein Mund
bleibt stumm.

Worte,
die einst wohlgeformt,
sind nur noch Fragmente,
ein Nuscheln,
...
527 Herbstgang in der Früh 07.10.23
Vorschautext:
Geh` in der Früh auf stillen Wegen,
hör` ich` s von Ferne leise schwingen,
noch lacht die Morgensonne mir entgegen,
doch von den Bäumen träumend fallen
Blätter in den Morgentau.

Kann man den Augen trauen,
so sind auf Wiesen und auf Feldern
wohl tausend Blüten lieblich anzuschauen,

doch leise hört man`s klagen,
klingt nach einem Schmerzenslaut,
...
526 W i n d 06.10.23
Vorschautext:
Ich sitze unter einer Weide,
den Tränen nah,
denn niemand kann ermessen,
wie ich leide;
mein Liebster hat mich heut` verlassen,
soll ich ihn lieben oder hassen?

In den Bäumen rauscht der Wind,
hat mein Schatz mich auch betrogen,
der Wind, er hat mich nie belogen,
denn ich war die,
die durch die Welt ging,
...
525 Cogito ergo sum* 04.10.23
Vorschautext:
Stille ist`s im Raum,
in der Tasse dampft der Tee,
Dämmerung schleicht leis herein,
bald ich nichts mehr seh`.

Im Dunkeln ruht das Inventar,
irgendwo knackt`s im Gebälk,
aus Bilderrahmen Augen blicken,
teilnahmslos in diese Welt.

Meine Hände auf dem Tisch gefaltet,
der Puls geht regelmäßig, sacht,
...
524 Dunkelheit steigt aus dem Licht 02.10.23
Vorschautext:
Stille legt sich über`s Tal,
und mir wird dann auf einmal,
so wundersam ums Herz,
alles ist so friedlich,
ruhig, sanft,
so vertraut dem Unvertrauten,
bis Dunkelheit
steigt aus dem Licht.
523 aufräumen oder was ? 30.09.23
Vorschautext:
Geht es uns nicht allen so:
wir wollen endlich mal wieder gründlich aufräumen. Uns von alten, unmodernen Dingen trennen. Ballast abwerfen. Doch plötzlich entdecken wir, ganz versteckt in der hinteren Ecke, einen Schuhkarton. Dieses längst vergessene Relikt erweckt sofort unsere ganze Aufmerksamkeit. Obwohl verstaubt und von Spinnweben umgarnt, wagen wir es, den Deckel zu lüften.
Hinfällig sind auf einmal alle vorgehabten Aufräumpläne. Denn eine vergangene und doch wieder neue Zeit offenbart sich uns. Diese Kleinode beanspruchen ganz unsere Sinne, müssen zu neuem Leben erwachen.

Schwarz-Weiß Aufnahmen, noch im Kleinformat, aus verstaubten Alben springen uns an. Wer war das doch gleich? Der mit dem gestreiften Pulli? Stehend in der hinteren Reihe? Oder hier vorn, das Mädchen mit den langen Zöpfen und der Schleife auf dem Kopf?

Erfahrungen, Erlebnisse, sind sofort in unseren Köpfen parat. Dinge, die hinter verschlossenen Türen schlummerten.
Diese Fotos, im verstaubten Karton, sind die Schlüssel zu verrosteten Schlössern der Erinnerung.

Selbst die Anfangsworte eines vergilbten Briefes lassen längst vergangene intensive Momente wieder lebendig werden. Sogar ein geliebtes Buch, zerlesen und mit Kaffeeflecken marmoriert, ist ein sentimentales Souvenir. Bildromane entstehen vor unserem geistigen Auge.
Wir schwelgen in Nostalgie: mächtig im Augenblick, aber von kurzer Dauer.

...
522 Was wird sein........ 27.09.23
Vorschautext:
Was wird sein,
wenn Gefühle erfrieren,

wenn Melodien
in kein Ohr mehr dringen,

nur noch Geld regiert;

was ergibt noch einen Sinn,
wenn die Menschheit
sich verringert,

...
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