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Titel
3239 Entscheidungen 01.09.21
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Entscheidungen

Eine schwerste Entscheidung ist die man nicht will,
Da endet die Freude, das Leben als Spiel,
Denn Verlustängste treiben die Nervenwolken
Und man kann am End' keiner Sonne mehr folgen.

So trägt den Gedanken oft die Zeitverdrängung:
Man sucht, kommt nicht aus der Sinneslängung,
Weil es weder Flucht, noch Ausweg gibt,
Selbst wenn auf die Langbank man alles schiebt.

...
3238 Irgendwann einmal 31.08.21
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Irgendwann einmal

Irgendwann einmal musst Du alleine gehen
Und niemand wird Dich auf dem Weg begleiten.
Zwar magst leidenschaftlich Du zur Ferne sehen,
Doch wird sich Dein Horizont dann nicht mehr weiten.

Das alles wird Dir anfangs selber nicht bewusst,
Wenn Deine Zeit tatsächlich doch ihr Ende findet,
Denn bis zuletzt bleibt Dir als Glücklicher die Lebenslust,
Die Dich an viele Deine Lieben wirklich bindet.

...
3237 Enkel und Opa 31.08.21
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Enkel und Opa

Den Opa, der zittrig und gebrechlich
Fragte der Enkel, was er wünschen würde
Und die Stimme, die jetzt dünn und schwächlich
Verriet dem Enkel die große Altersbürde.

Geschenke hatte er dem Opa mitgebracht,
Denn am Leben wollte er ihn ja halten,
Weil er mit ihm über diese Welt gerne lacht,
Die den Zeitgeist konnte immer schön spalten.

...
3236 Du weißt nicht 30.08.21
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Du weißt nicht

Weißt Du denn, was ich noch fühle
Neben Dir und Deinen Werken?
Bedeutung frisst das Taggewühle,
Versucht Dich leider zu verzwergen.

Ja, es wird Zeit, die Klingel läutet,
Hat unsere Zeit und uns im Griff,
So dass die Seele sich nur häutet',
Wann immer sie zur Arbeit rief.

...
3235 Das feine Trinken 30.08.21
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Das feine Trinken

Trinken ist mehr als nur ein Saufen,
Sich gar mit Geistlosen dort raufen,
Sondern ist Pflege, alte Tradition,
Bereicherung und Lebenslohn.

Wer trinkt, sattelt kein leeres Pferd,
Fährt selten Auto, geht gerne zum Herd
Und trinkt, weil Freud' er haben kann,
Rechtschaffen bleibt als Ehemann,

...
3234 Die wahre Welt 29.08.21
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Die wahre Welt

Die wahre Welt ist auch die Deine,
Dort bist Du Gast – so wie auch ich.
Selbst man's anders meine,
Bleibt die Zeit kurz, ich habe Dich

Deshalb von Anfang an so lieb,
Weil alles wahr und nichts an Lügen.
Das gibt dem Leben den Auftrieb,
Wenn wir eng beieinander liegen.

...
3233 Sklavendienste 29.08.21
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Sklavendienste

Wer meint nicht, er wär' ein Sklave,
Nur weil er zum Arbeiten geht,
Die Freizeit sieht als Enklave
Und auf Arbeit gar nicht steht?

Ja, wer sollte sich schon knechten
Für Arbeiten im Altenheim?
Da will man lieber nicht rechten
Und bleibt deshalb lieber daheim.

...
3232 Schlemmermahl 28.08.21
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Schlemmermahl

Ach, war das vor drei Jahr'n schön:
Man konnte in den Süden geh'n,
Als Urlaub noch ganz virenfrei
Man nur eins mit der Sonne sei!

Zuerst als Alibi Salate
Mit Gurke und mit viel Tomate,
Um ja den Magen zu behüten
Mit Pasta und Zucchiniblüten.

...
3231 Das wird ja heiter! 28.08.21
Vorschautext:
Das wird ja heiter!

Sind wir schlau, werden wir dümmer?
Die Ozonschicht wird jetzt dünner
Und das Klima kreißt auch schlimmer –
Wer ist da denn noch Gewinner?

Die unbekannten Disruptoren
Wirken aus unserer Umwelt nach:
Endokrines packt Sensoren,
Führt langsam ins Ungemach.

...
3230 Dem Vollblutmusiker 27.08.21
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Dem Vollblutmusiker

Erst wollte er nur Geige spielen
Und mit dem Vater die Duette üben,
Um in die Musikwelten vorzufühlen
Und sich in Melodien zu verlieben.

Doch bald entdeckte er die Zugposaune
Und legte nun die Violine in ihr Fach,
Denn hin zum Blech ging seine Laune –
Da machte er im Keller mächtig Krach!

...
3229 Gedanken zur Menschheitszukunft 27.08.21
Vorschautext:
Gedanken zur Menschheitszukunft

Würde man vom Ende her nur alles denken,
Käm' Hoffnung niemals über diese Zeit,
Trost könnt' uns keine Blume schenken
Und Menschen lägen nur im Kummerleid.

Stürme, Feuer rasen über den Planeten,
Manche Nacht hat nicht den Tag erreicht,
Schicksalhaft und wie in alten Weden
Verhergesagt, weil uns das Lebensziel entweicht.

...
3228 Frühjahrssehnen 26.08.21
Vorschautext:
Frühjahrssehnen

Endlich gingen von uns das Eis, die Winde,
Selbst wenn die Winterherrschaft etwas bleibt,
Uns Grippe Aufenthalt im Haus verschreibt,
Kein Spaziergang führt zur alten Linde.

Wird dann die Sonne kräftiger und hell,
Belohnt sie mild, was gerne ungeteilt
Auf unseren Bächen wieder Leben treibt,
Das Langsame gerät nun wieder schnell.

...
3227 Erste Liebe 26.08.21
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Erste Liebe

Wenn Reifenöte endlich enden,
Weil auf Geschlechtern Blicke weilen,
Die sich dem Innersten mitteilen,
Kann sich das Jugendschicksal wenden.

An Händchen halten sich die Beiden,
Die aufgewühlte Seelen heilen,
Weil küssend sich die Freuden teilen,
Wegzaubern, was zuvor nur Leiden.

...
3226 Wären mir nicht 25.08.21
Vorschautext:
Wären mir nicht

Wären mir nicht die Berge zu hoch
Und die Weltmeere viel zu tief,
Käme ich zu Dir vielleicht doch,
Weil meine Seele laut nach Dir rief.

Wären wir nicht Gesellungswesen
Und würden tot wie Steine leben,
Könnten wir nicht in den Augen lesen,
Würden keinerlei Du erstreben.

...
3225 Olympiamädchen 25.08.21
Vorschautext:
Olympiamädchen

Wenn ich sie auf dem Bildschirm sehe,
Die schlanken, schnellen, großen Mädchen,
Sie schön mir sind in Mediennähe,
Jubeln wir mit in unserem Städtchen.

Denn selten sah man so viel Größe
Und Anspruch an die Sommerspiele,
Wie heuer, womit man erlöse
Ein wenig aus Coronagetöse.

...
3224 Immobilien bewerten 24.08.21
Vorschautext:
Immobilien bewerten

Täglich schwebt mir aus heiterer Not
Immobewertung aus dem Netz
Hierher, das scheint unser Zeitgebot:
Man fragt halt an, auf dass man schätz'!

Nicht nur Coronapandemie
Zeigt, wie plötzlich die Dämme brechen.
Es scheint, als müsste die Manie
Die Börsen mit Geldgeiern rächen.

...
3223 Rettungschancen 24.08.21
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Rettungschancen

Sind wir noch nicht ganz verlebt
Als Menschheit, haben Sonnenseiten,
Wenn Schöpfungsrettung uns vorschwebt,
Wir uns vom Leben lassen leiten?

Sonne und Wind bringen uns Rettung,
Wenn wir mit Anlagen, System
Uns zulegen die nöt'ge Bettung
Mit Nullverbrauch – und doch bequem!

...
3222 Veranlagung 23.08.21
Vorschautext:
Veranlagung

Ist Veranlagung nicht ein Willkürbegriff
Aus den Zeiten hierarchischer Welten,
Als Adel noch in Bauers Taschen griff
Und Ausbeutung durfte noch gelten?

Verfallen wir wieder in diese Zeit,
Wird Ungerechtigkeit Gewohnheitsrecht:
Mancher bedient sich mit dem Tarnkleid,
Nimmt Bürger aus – und das ist schlecht!

...
3221 Refugien 23.08.21
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Refugien

So geh' mit Euch ich zum August,
Wenn Wolken wieder Wälder decken
Und ich mit Wanderers größter Lust
Den Blick lenke in viele Ecken.

Die Wegwarte blüht himmelblau,
Gelb leuchtet das Johanniskraut.
Jetzt wissen Augen ganz genau:
Spätsommer hat hereingeschaut.

...
3220 Die geköpfte Tanne 22.08.21
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Die geköpfte Tanne

Sehr edel stand von Anbeginn
Die Tanne, doch köpft' sie der Wind:
Die Krone brach ganz ohne Sinn,
Weil immer nur das Wasser rinnt
Und sie deshalb austreiben kann,
Wo neu nun treiben Bäumchen.
So steht sie nun, die alte Tann',
Errettet als ihr eignes Träumchen.

Fliegend wie eine Untertasse
...
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