Gedichte über die Zeit - Seite 168

Es ist Zeit zu träumen
unter kahlen Bäumen,
über den Sinn des Lebens,
was ist bei uns vergebens.

Vergleiche Versprechungen
mit vielen Brechungen.
Schau, was hast du,
wo drückt der Schuh?

Prüfe was glücklich macht,
den Schlaf raubt in der Nacht?
Lass dich nicht einlullen,
von Schmalz und Stullen!

Musst dir klar werden,
wie es läuft auf Erden.
Was heißt Mensch sein,
niemals nicht Schwein.

Ernestine Freifrau von Mollwitz









mageba

Zeit hat man nicht

Zeit hat man nicht,
Zeit muss man sich nehmen,
Denn davontreiben wird sie ohnehin.
Allein für uns gibt das zwar keinen Sinn,
Deshalb müssen wir uns schon bequemen
Und das Vage bringen in ein helleres Licht.

Erst wenn wir uns die Zeit nehmen,
Weil wir sie als Geschenk erkennen,
Wird sie uns Gesprächsansporn sein
Trägt uns ansprechend in die Welt hinein
Und zwingt uns, Ideen zu benennen,
Womit wir Aufgaben stemmen.

Wer also aktiv mit der Zeit gehen will,
Weil er diese als Edelstein begreift,
Der benötigt Minuten und Stunden,
Kommt gleichwohl mit ihr über die Runden,
Weil er weiß, dass Lösungen gereift,
Wenn man nicht jammert, dass die Zeit ihm gehen will.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Wartezeit

Sich aufs Warten vorbereiten,
Damit Termine uns nicht entgleiten,
Denn das hat ja zu tun mit Geld:
Geschäfte erhalten Handel und Welt.

Manche warten leider vergeblich,
Der Schaden ist dabei nicht unerheblich.
Doch wer weiterhin guten Mutes bleibt,
Der sich eigener Hoffnung verschreibt.

Denn die allerschönste Wartezeit
Bleibt jene, wo man zum Daten bereit,
Dem pochenden Herzen nicht entkommt,
Um zu sehen, dass SIE endlich kommt.


©Hans Hartmut Karg
2024

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