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Gedichte über den Tod - Seite 216


entfernt

Weißt du ihn noch? Unseren Traum?
Den Mensch zu heilen, auf dass er gut endlich werde.
Doch nichts heilt die Gier nach Macht,
Was ist schon Gut? - nun weiß ich's nicht mehr...

Erinnerst du dich? Ich wollte die Welt malen,
in bunte Farben, die ein jedes Herz zu berühren vermag.
Doch das graue Herz regt sich niemals.
Nicht für mich, weder in euch, weder in mir.

Denkst du an damals? - als wir von Macht träumten,
mit der wir die Konflikte dieser Welt lösen würden?
Nun reden ich das nur noch klein,
nenne es kindliches Geschwätz.

Sag, was bewegen meine Worte in hunderten Gedichten,
als das Gefühl in mir, mich nicht weiter bewegen zu müssen?
Weiß nicht um eine Seele, die ich durch digitale Buchstaben
hab erretten können.

Im Gegenteil: die Worte sind getränkt im Gefühl von Zweifel
und Selbstleid. Damit gewinn ich keinen Oscar.
Ich kann unsere Träume nicht für dich mit verwirklichen,
jetzt, da du nicht mehr bei mir bist.

Ich lege stets meinen Kopf auf den Grund in der Hoffnung,
du würdest aus der Erde zu mir sprechen.
Jage dir nach in jeden Traum, doch am Ende schweigst du,
schenkst mir bloß dein sanftes Lächeln.

Dann erwache ich, suche eine neue Vision, in einer Welt
der unerfüllten Wünsche.
Schon Lange weiß ich nicht mehr, wen ich verfluchen soll,
allein, weit entfernt von all unseren Träumen.

Es tut mir leid Papa, ich konnte niemanden heilen,
tut mir leid Vater - konnte nicht malen,
konnte keinen retten und bewahren,
konnte nicht tun und nicht mal mehr daran glauben,
was du in einer anderen Welt mir sagtest.

N.Fender
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Jeder mag Befehle oder Neuinterpretation des Lechons Gedichtes?

Widmung: Angielinie Yarosh
___________________________________________
"Sie geben dem gestirnten Himmel die Befehle"

[Jede(r) mag Befehle
und eine kleine Liebesaffäre?!
Nein, ich muss wirklich draußen!
Man sollte meine Seele wieder enteisen!
Dem Himmel kann man nichts geben
Das darf man sich aber nicht entgehen lassen!

Wenn der Gott dich ausrufen ließe
sollte man immer duften
Ich versuche, immer Hoffnung zu gieße(n)
Aber bitte schließen Sie die Herzen nicht
Ich mache mein Geschäft immer noch nicht dicht!]

"Und lassen ihren Sturm durch Nacht und Kosmos rasen,
Den Sturm, der einst die Menschheit aus dem Staub geblasen
Zur steten Lust des Leibs, bei stetem Leid der Seele."

[Ja, Lechon ist Balsam für meine Seele
Deine Tagesmühle kann ich so lang
wie mein Fortunarad drehen
Ich habe keine Armeen
Ich gucke nur Fernsehen
Ich sehe auch fern
um dort einfach einige Menschenstimmen zu hören
ich will mein Leben nicht beenden
so einfach sterben]

"Wir drehen die Tagesmühle, bohren zu den Gründen,"

[Ich versuche zumindest
Lechon schreibt, wie es ist
Ich bohre seit Langem
in meinen Gedanken
Ich brauche aber Unterstützung
keine Ausnutzung]

"Um dort den tiefsten Sinn der Existenz zu finden"

[Ich bin kein Philosoph
Ich versuche nur mein Deutsch zu verbessern
aber ich habe Angst, dass ich alles verschlimmbessere]

"Und wissen eines nur, was immer man auch triebe:
Die Liebe schützt vorm Tod, der Tod schützt vor der Liebe"

[Mein Sterben wär' für jeden
ein zu großes Erdbeben!
Ich will endlich leben!
Ich habe eine Liebe
Ich bin ein echter Diebe,
der eine besondere VORliebe
zum Schreiben habe]

"Dort fürchte ich das dunkle Auge, hier - das helle.
Zwei Lieben und zwei Tode sind es, die ich leide."

[Meine Tode sind seit Langem nicht zwei
Ich habe dreimal das Treffen mit meinen Toden überlebt
Es reicht wirklich aus
Ich gehe raus
aus diesem Theatrum mundi
aber ich gehe wirklich raus!
ich will nicht sterben]

[Ich schreibe karitativ
Ich bin nicht naiv
Das Schreiben ist oft eine Idee
für einige Kamele
ohne Gelee
Und basta!
Und Schluss
Lebt ihr einfach im Genuss!
Tschüss!]
___________________________________________



Lechon auf Deutsch
Du fragst, was ich im Leben…
Du fragst, was ich im Leben über alles stelle,
Ich sage: Tod und Liebe - gleichermaßen beide.
Dort fürchte ich das dunkle Auge, hier - das helle.
Zwei Lieben und zwei Tode sind es, die ich leide.
Sie geben dem gestirnten Himmel die Befehle
Und lassen ihren Sturm durch Nacht und Kosmos rasen,
Den Sturm, der einst die Menschheit aus dem Staub geblasen
Zur steten Lust des Leibs, bei stetem Leid der Seele.
Wir drehn die Tagesmühle, bohren zu den Gründen,
Um dort den tiefsten Sinn der Existenz zu finden -
Und wissen eines nur, was immer man auch triebe:
Die Liebe schützt vorm Tod, der Tod schützt vor der Liebe.
✍ Aus: Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Poesie, Band 1. / Herausgegeben und übertragen von Karl Dedecius. Zürich, Ammann Verlag, 1996. S. 324


Der Tod ist ein Meister
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