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Gedichte über das Schicksal - Seite 182


Bin ich Mädchen oder Junge - Teil II

Der Vater kam spät in der Nacht von der Schicht,
Janet hatte dafür das Essen gericht't.
Es brannte bis früh um halb drei noch das Licht.
Das schreckliche Unglück, sie ahnten es nicht.

Man hat dort fast tausend mal Vorhaut beschnitten,
noch nie hat ein Kind einen Unfall erlitten.
Es gab auch speziell eine Kinderstation,
man war sich ganz sicher, die machen das schon.

Sie schliefen noch morgens, da klingelte schon
aus der Klinik recht zeitig das Haustelefon.
Sie sollten gleich kommen, so ward informiert,
es sei heute leider ein Unfall passiert.

Im Zimmer des Arztes - die Zeit zog sich hin -,
bis schließlich dann der Doktor Huot erschien,
und auf Janets Frage, sie war stark berührt:
"Bei Bruces Beschneidung ist etwas passiert."

"Was heißt das?" fragt Janet , jetzt völlig gebannt.
"Es wurde dem Jungen der Penis verbrannt."
Und was sie dann sah'n ist entsetzlich gewesen!
Nie konnte das Kind von dem Schaden genesen.

Sie fuhrn mit dem Baby in die USA,
und fragten sich nachher: "Was wollten wir da?"
Nach allen Versuchen, da sahen sie ein,
der Bruce bleibt sein Leben lang immer allein.

Sie konnten auch praktisch mit niemandem sprechen,
sie hieltens geheim, wie ein schweres Verbrechen.
Der Ron zog Kollegen mal kurz in Betracht,
die haben sich drüber noch lustig gemacht!

Nicht einmal ins Kino mehr konnten sie gehen,
vielleicht hätt' die Aufsichtsfrau alles gesehen.
Sie hätte es überall weitererzählt -,
das hätte zum Unglück jetzt grad noch gefehlt!

Dem Ron kamen Albträume bald in der Nacht,
er hätte den Arzt Dr. Hout umgebracht.
Er hatte ihn oft und sehr hart an der Kehle -,
vielleicht tat das Not für die schmerzende Seele.

Bei Brian ergab sich nach einigen Zeiten,
es war gar nicht nötig, das ganze Beschneiden.
Das ließ nun das Unglück noch schlimmer erscheinen,
die Mutter, sie konnte nur bitterlich weinen.
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Bin ich Mädchen oder Junge? - Teil III

Zehn Monate später, das Fernsehen brachte
die Sendung, die ihnen dann Hoffnungen machte,
denn da trat ein Dr.Money auf den Plan,
der glänzend die Menschen beeindrucken kann.

Er war Sexualforscher, weltweit bekannt,
erst recht in Amerika sehr oft genannt.
Ein sehr großes Krankenhaus in Baltimore -
dort machte der Mann schon seit Jahren Furore.

Und vom Moderator sehr stark attackiert,
das hat ihn doch so gut wie garnicht berührt.
Und schließlich war da noch ein Weibsbild zu preisen,
die hat vor paar Jahren noch Richard geheißen.

Es kam auch die Rede auf Kinder, sehr junge,
das lag dem Experten schon recht auf der Zunge,
er meinte, das sei ja gerade das Tolle,
Geschlecht bei Geburt spiele gar keine Rolle.

Durch Hormonbehandlung und Operation
und richt'ge Erziehung, da klappt das dann schon.
Janett schrieb dem Doktor auch gleich unumwunden -,
für den war der Fall wie "Gesucht und gefunden."

Er wird jetzt - und darum nur konnt es sich handeln -
den Bruce in ein glückliches Mädchen verwandeln,
und Brain als Vergleichsperson! - Das war ein Fall!
Eineiige Zwillinge - ganz ideal!

Er schildert die Zukunft in rosigen Farben,
dass sie beim Besuch schnell Vertrauen erwarben:
Das Kind wird zum Mädchen und später zur Frau,
bei der funktioniere dann alles genau,

sie wird auch Erotik auf Männer ausüben,
es wär ganz normal, sich in sie zu verlieben,
sie würde auch einen Orgasmus erleben,
die Ehe vollziehen, - nur eines sei eben

nicht möglich, dass sie eigne Kinder austrage,
da kommt eben die Adoption dann in Frage.
Doch wär es von Übel, noch Zeit zu verlieren,
man müsse den Jungen jetzt ganz schnell kastrieren.

Es gibt leider Menschen, die kommen zur Welt,
bei denen sind nicht klar die Weichen gestellt,
ob Mädchen, ob Junge ist erst mal umstritten,
man nennt solche Menschen dann Hermaphroditen.

Bei denen wird dann stets erst gründlich bedacht,
ob man sie zu Jungen, zu Mädchen nun macht.
Doch ist es bei Bruce ein ganz anderer Fall,
der war von Geburt her ja völlig normal.

Den Eltern, den wurde nach Jahren erst klar,
dass das ein gewaltiger Unterschied war.
Der Doktor musst' das aber eindeutig sehn,
er hoffte wohl darauf, es würde schon gehn.

Doch war das bisher überhaupt nicht bekannt,
für ihn war das Experiment int'ressant.
Hat er dieses Unglückskind erst mal beim Wickel,
es war ein Vesuch und der Bruce das Karnickel.

Die Eltern, die zwar voller Hochachtung waren,
sie waren sich doch nicht vollkommen im Klaren,
ob sie, was Money meint, nun wirklich auch wollen,
und ob sie der Umwandlung zustimmen sollen.

Ihr Kinderarzt riet ihnen eindeutig ab,
und aus der Verwandschaft sich nicht viel ergab.
Sie dachten daran, was als Junge er eben
an Demütigungen müsst alles erleben.

Sie stimmten dann schließlich darin überein,
als Mädchen, da würde es einfacher sein.
Entscheidend war aber, man konnte drauf bauen,
zu solch einem Abgott da hat man Vertrauen:

Doc Money, der drängte sie schon wie zwei Deppen,
schrieb ihnen, sie würden die Sache "verschleppen".
Dann stimmten sie zu, Bruce wurde "entmannt",
und wurde dann zukünftig Brenda genannt
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Bin ich Mädchen oder Junge - Teil IV

Der Doc: Es wär gut, wenn sie niemals erfahr,
dass sie nicht ein Mädchen von Anfang an war.
Er wolle -sie würdens bestimmt nicht bereuen -
die Brenda und Brian auch weiter betreuen.

Drum bringe man sie etwa einmal im Jahre
zu ihm, dass er stets die Entwicklung erfahre.
Die Informationen noch mehr zu verdichten,
da soll ihm Janet zwischendurch noch berichten.

Vorm 2. Geburtstag, da zieht sie ihr dann
erstmalig ein sehr hübsches Kleidchen nun an.
Dem Kind ist die Sache am Anfang schon dumm,
sie zerrt und zupft bös an dem Kleidchen herum.

Die Haare, die sind ja inzwischen gewachsen -,
Ein bildhübsches Mädchen, ganz ohne zu flachsen
Die Mutter, die redet sich immerhin ein,
sie wird sich bald freuen, ein Mädchen zu sein.

Doch Puppen und Kleidchen, die mochte sie nicht,
sie war sehr auf Spielzeug vom Bruder erpicht.
Der war zwar der Junge, doch Brenda dagegen,
die war ihm im Kampfe total überlegen.

Und wenn sie sich kampelten, weil sie sich stritten,
da hat nun der Brian schon tüchtig gelitten.
Es ging noch am Anfang, da waren sie zwei,
doch bald warn auch andere Kinder dabei.

Ward Brian geschlagen, braucht sie nur auftauchen,
da scheut sie sich nicht, ihre Fäuste zu brauchen.
Sie rettet den Bruder, als wärs ihre Pflicht,
den anderen Kindern gefällt's aber nicht.


Damit das Int'resse aufs Nähen man lenkt,
bekam sie 'ne Spiel-Nähmaschine geschenkt.
Sie musste nur erst mal an Werkzeug ran kommen,
da wurde das Ding auseinander genommen.

Das hat ihr gefallen, das fand sie sehr schön,
doch nicht damit alberne Tücher zu nähn.
Sie musste doch sehen, wie das funktioniert,
das Nähen hat sie aber nicht int'ressiert.

Die Zwillinge fandens beizeiten beschissen,
dass sie immer wieder zum Doktor hin müssen.
Und wurden sie nach Baltimore gebracht,
das hat sie sehr bald schon sehr ängstlich gemacht.

Es wurden dort immer viel Fragen gestellt,
zum Beispiel, was ihnen für Spielzeug gefällt.
Ob sie sich auch streiten und schlagen zur Frist,
und wer von den Beiden der Anführer ist.

Und wie sie mit Jungen und Mädchen sich fühlen,
und ob sie auch manchmal Familie spielen,
und wie das ist. wenn sie pipi machen gehn,
und wie sie so zwischen den Beinen aussehn.

Der Doktor verlangte auch Sachen von ihnen,
die widerlich waren und seltsam erschienen.
Sie klagten auch nicht ihren Eltern ihr Leid,
sie glaubten ganz einfach, die wissen Bescheid!

Nicht etwa ein Missbrauch war seine Bemühung,
er meinte, das wäre Geschlechtererziehung.
Sexspiel unter Kindern sei gar nicht obszön,
er hab es im Norden Australiens gesehn.
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Bin ich Mädchen oder Junge - Teil V

Die Brenda verstand nicht, was war mit ihr bloß,
im Vorschulkindalter da ging es schon los,
sie hat es auf keine 2 Tage gebracht,
da wurde gekichert, da wurde gelacht.

Sie war ja so was, wie ein ganz schwarzer Schimmel,
saß breitbeinig da, wie ein Rowdy, ein Lümmel.
Wie konnte ein Mädchen so jungenhaft laufen,
und ständig drauf aus sein, mit andern zu raufen?

Sie hat sich nun freilich auch manchmal bemüht,
sich so zu verhalten, wies Mom gerne sieht.
Sie merkte ja bald, sie wird stets überwacht,
dann hat sie mal was mit im Haushalt gemacht.

Die Mutter hat solche Momente sondiert,
und -etwas beschönigt- dem Doc präsentiert.
Int'ressen, die sonst als sehr maskulin galten,
die nennt Dr.Money halt "Wildfangverhalten".

Die Einschulung nahte, da sah es so aus,
als lässt man sie besser ein Jahr noch zu Haus.
Doc Money ließ testen dann ihren IQ,
der lag um die 90, da fehlt nichts dazu.

Probleme gabs nur im sozialen Kontakt,
der Doc war der Meinung, dass sie das bald packt,
doch Ende des Schuljahres ward klar empfohlen,
sie musste das Jahr noch einmal wiederholen.

Doc Money sprach - beiläufig sollte es klingen -,
es wäre da noch was in Ordnung zu bringen,
ne kleine Veränderung unter dem Bauch,
"dann bist du ein Mädchen, wie andere auch."

Er fürchtete nämlich den Misserfolg schon
und drängte sie heftig zur Operation,
er glaubte, ihr Widerstand würde erschlaffen,
sobald man ihr eine Vagina geschaffen.

Doch mit sieben Jahren da hat sie's gewagt,
und hat diesem Doktor ganz deutlich gesagt:
"Ich will überhaupt nicht die Operation!"
Da war er sehr sauer, sie ahnte es schon.

Die Brenda, sie sträubt sich noch mehr mit den Jahren,
noch einmal zu diesem Doc Money zu fahren.
Im Jahr 74 - sie wurde 9 Jahr -
hat sie einen Nervenzusammenbruch gar.

Doch dann im November, da konnt man sie zwingen,
sie wiederum nach Baltimore zu bringen.
Ganz aussichtslos war dann die Situation,
sie rannte dem Doktor in Panik davon.

Von Großeltern wurde sie heimlich beäugt,
denn die waren längst schon davon überzeugt,
man hätte als Jungen sie aufziehen müssen,
doch Ron und Janet wolln das jetzt nicht mehr wissen.

Sie glaubten, es wäre jetzt wirklich am besten,
hier fortziehn und dann ganz weit weg Richtung Westen.
Das Haus und die Möbel ward alles versetzt,
mit nur einem Laster verschwanden sie jetzt.

Warum hatten sie die Veränd'rung gesucht?
Es ist nicht zu leugnen, es war eine Flucht!
Probleme verschwinden nicht an andern Orten,
es war nur noch alles viel schlimmer geworden.

Die Mutter sie weinte, der Vater der trank,
bei allen da lagen die Nerven jetzt blank.
Sie waren belastet wie durch einen Fluch!
Janet machte gar einen Freitod-Versuch.

Sie zogen ganz ernst in Erwägung die beiden,
sich völlig zu trennen, die Ehe zu scheiden.
Die ganze Aktion brachte wirklich kein Glück,
nach anderthalb Jahren gings wieder zurück.

Die Brenda allein zeigte sehr viel Geduld,
sie glaubte, sie trüg an dem Ganzen die Schuld.
'ne Top-Psychologin bekommt sie mit 12,
klein war die, als wäre sie selber erst 11,

doch Mary McKenty war tüchtig und gütig,
ein Großmuttertyp und so richtig gemütlich.
Obwohl Brenda anfangs sehr misstrauisch war,
zu ihr fasst sie volles Vertrauen sogar.

Sie und Dr.Winter, die sagten nach Jahren:
"Das Kind muss jetzt endlich die Wahrheit erfahren!
Es ward viele Jahre gequält und geschunden,
es hat sich ja niemals als Mädchen empfunden."
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Bin ich Mädchen oder Junge? - Teil VI - vorletzte Folge

Paar Tage darauf holt der Vater sie ab.
"Wir essen jetzt erst mal ein Eis" sprach er knapp.


Die Brenda, erschrocken: "Ist was mit euch beiden?
Wie geht es der Mutter? Sag, lasst ihr euch scheiden?"
Der Vater war sichtlich errregt und hat dann
ihr richtig erzählt, wie das alles begann:

Dass er ist als richtiger Junge geboren,
dass er bei Beschneidung den Penis verloren,
und was ihm danach alles wichtig erscheint . . .
dann kam er nicht weiter, dann hat er geweint.

Der Brenda vor Staunen die Sinne vergehn -
nie hat sie den Vater mal weinen gesehn.
Die Brenda war sprachlos, verwirrt eine Zeit,
doch dann kam das Beste: sie fühlt sich befreit!

Was sie hat so lange so furchtbar bedrückt,
jetzt war alles klar, sie war doch nicht verrückt!
Dem Brian, dem musste die Mutter es sagen,
der hat mit den Fäusten die Scheiben zerschlagen.

Nun lag eine Frage natürlich sehr nah:
"Als Baby, als Junge, wie hieß ich denn da?"
Der Name von damals gefiel ihm nicht so,
ein anderer Name, der machte ihn froh:

Er war einer, der viel Courage bewies,
und sich von dem Money nicht einschüchtern ließ.
Er nannte sich David mit jetzt 15 Jahren,
nachdem er nun endlich die Wahrheit erfahren.

In den nächsten Wochen kriegt Spritzen er schon,
nicht mehr Östrogen, sondern Testosteron.
Die weiblichen Brüste, die man ihm gezüchtet,
die wurden durch Amputationen vernichtet.

Den David ergreift ein ganz starkes Verlangen,
bald war er nur in dem Gedanken befangen,
und schließlich, als er dann zum Schwarzmarkt gelaufen,
gelingt's ihm 'ne russische Waffe zu kaufen.

Im Februar war es, nicht lang nach dem Kauf,
da sucht er den Doc Huot im Sprechzimmer auf.
Er stellt mit der Tasche sich dort vor ihn hin.
"Was wünschen Sie?" fragt der. "Weißt du, wer ich bin?"

Den Arzt hat so sehr die Erschütt'rung gepackt,
saß da und ist weinend zusammengesackt.
Und wahrlich unglaublich, wie uns das erscheint:
der David geht raus an den Fluss . . . und er weint!

Die Waffe, die hat er mit Steinen zerschlagen -
im Fluss liegt sie heut noch nach Jahren und Tagen.
Nun ward ihm ein künstlicher Penis beschert,
doch der war nun damals noch gar nicht viel wert.

Im ersten Jahr 18 mal Krankenstation,
und Wasser zu lassen, das war es auch schon.
Er konnt damit nicht mal zum Nacktbadestrand,
da hätt's auch 'ne Jungfrau als "Kunstwerk" erkannt.

Um nun nicht auf ewig zu Hause zu bleiben,
zog er dann mit Brian durch Cafes und Kneipen,
und das immer öfter im weit'ren Verlauf,
sie merkten, man nahm den Verwandten gut auf.

Sie hatten da nämlich 'ne Story erfunden,
die Schwester durch Flugzeugabsturz war verschwunden,
der David, ein Neffe, so kann es ja gehn,
sie hätten sich erst lange Zeit nicht gesehn.

Mit 18 da wurde er reich mit Gewalt,
es ward die Entschädigung an ihn gezahlt.
Es war ein vergleichsweise kleiner Betrag,
der bisher wohl auf einem Sperrkonto lag.

Denn sieht man den Schaden, dann ist es zum Weinen:
Es warn 66 an Tausenderscheinen.
Der Ron hatte damals die Summe bekommen
(vom Krankenhaus ohne Prozess angenommen).

Es war schon was, wenn man 6000 verdient,
und 11-faches Jahreseinkommen gewinnt.
Doch gab's in vergleichbaren Fällen auch schon
ein Schmerzensgeld weit über eine Million.

Ein Fahrzeug zu kaufen, kam ihm in den Sinn:
ein Kleinbuss mit Hausbar und Teppich darin,
er dachte, damit hübsche Mädchen zu locken,
das "Bumsmobil" nannten die Freunde es trocken,

Er war jetzt mit 18 durchaus attraktiv
da andre nicht wussten, was bei ihm nicht lief.
Ein sehr hübsches Mädchen, erst 16, ein Hit,
die ging schon ein paarmal recht gern mit ihm mit.

Er fürchtet, was wird, will sie mehr von ihm wissen,
als Händchen zu halten und immer nur küssen.
Er täuscht sie, als wäre er deshalb so brav,
er hätt viel getrunken und fällt schnell in Schlaf.

Doch ein mal, da hat er zu kräftig getrunken
und ist dann tatsächlich in Tiefschlaf gesunken -
ein Blick ihrer Augen verrieten ihm glatt,
dass sie ihn sich unten rum angesehn hat.

Was sollte er machen, er sagte ihr bloß
was von einem Unfall, dann war er sie los.
Es kam so wie meistens in solch einem Falle:
Nach wenigen Tagen da wussten es alle.

Jetzt wurde geflüstert, er war wie entehrt,
und hat eine Schachtel Tabletten geleert.
Die Eltern, sie haben ihn schließlich gefunden,
und zögerten schon in den ersten Sekunden -
"Das Kind hat sein Leben lang immer gelitten,
er will wirklich sterben, das ist unumstritten."

Dann haben sie ihn aber schnell in der Nacht
zum Magenauspumpen zur Klinik gebracht.
Doch nach einer Woche, weil wirklich gewollt,
hat er den Versuch noch einmal wiederholt.

Und dieses mal hat sich der Bruder erschreckt,
er hatte ihn grad noch rechtzeitig entdeckt.
Dann wollte er leben, nahm an sein Geschick,
doch zog er sich jetzt von den Menschen zurück.

Lebt lange alleine in Trauer und Weh
im Wald in der Hütte am Winnipegsee.


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Hinweis: Die Verserzählung ist hier nicht zu Ende.
Es gibt noch einen 7. Teil, der übrigens
nicht mehr so traurig ist.
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