Gedichte über Krieg - Seite 195

Sie sind noch Kinder

Herzen
hören auf
zu schlagen
Wollten
gerade
das Leben wagen
Niemand
nein
Niemand
nimmt Rücksicht
Man
schlägt ihnen
herzlos ins Gesicht



©Käte Micka

Käti Micka

Ich lerne neu mich wieder kennen -
sie wohnen Tür an Tür mit mir,
weil ihre Häuser brennen, brennen!
Der Krieg tobt weiter - sie sind hier.

Wir sprechen nicht dieselbe Sprache -
doch kennen wir Verlust und Tod
und das Gefühl, dass keiner wache
über ein Leben, das in Not.

Trotz Kriegsgebiet in unsren Herzen
befrieden wir Schmerz und Verlust -
gemeinsam zünden wir die Kerzen
und sind des Lebens uns bewusst.

Und wenn wir weinen, reden, scherzen,
teilen wir uns ein Paradies -
mit einem Dach für Mütterherzen,
die nie der Lebensmut verließ.

*für die Vertriebenen aus der Ukraine - Menschen wie wir

Sinnloses Töten

Wie wird es
wohl einmal enden
Was soll bloß werden
Frauen opfern
noch immer ihre Männer
Mütter
noch immer ihre Söhne
Kein Dach über den Kopf
Keine Hoffnung im Herzen
Nur Elend
tiefe Wunden und Schmerzen
Der Krieg zeigt
noch immer seine scharfen Zähne
Die Waffen verstummen nicht
Es wird produziert
ganz ungeniert
Ob Freund oder Feind
Sie wollen leben
Sind doch im Tode alle vereint
Kriege sind Verbrechen
Abscheulich
Hassenswert
Böse bis zum Erbrechen

Käte Micka

Käti Micka

Zu viel Elend
geschieht auf
dieser Welt
Doch wer ist das
Der alles
Zusammen hält?
Zu viel Leid
Und zu
viel Tränen
So dass wir
uns nur noch
Nach Frieden
Sehnen
Und uns nie
wirklich sicher
Wähnen
Erdbeben, Kriege,
Hungersnot
Zu viel Waffen
Und zu wenig Brot
Zu viel Mörder
Die ihr
Land verteidigen
Zu viel Richter
Die Lügner







Vereidigen
Klimawandel
Und Katastrophen
Was sagen wohl dazu
Die Philosophen
Dass wir Menschen
Der größte Feind
Der Erde sind?
Das versteht wohl
Schon jedes kleine Kind
Doch vielleicht
Dreht sich ja
irgendwann der Wind
So dass wir
hier endlich
alle sicher sind