Gedichte über den Herbst - Seite 122

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Morgens ziehe ich mir einen warmen Pullover an,
mittags bereue ich meine Entscheidung dann,
ziehe den Pullover lieber wieder aus,
es ist viel zu warm vor'm Haus.
Am Nachmittag wird's mir schnell kühl,
mein Pullover gibt ein wohliges Gefühl,
"Oh Mann !", ich zieh ihn lieber wieder an.
Und abends: Hätte ich doch lieber noch 'ne Jacke mitgenommen,
richtig kalt ist es geworden. Der Herbst ist angekommen !

Früher haben wir als Kinder,
so richtg große Schneemänner gebaut.
Es hatte tagelang geschneit
und nichts ist wieder weggetaut.

Die Nächte waren richtig kalt
und auch am Tag der Schnee nie schmolz,
die Schneemann-Schar die wir gebaut,
blieb lange steh'n und wir war'n stolz.

Die Winter waren damals anders,
wir bauten Rodelbahn und Schanzen.
Wir freuten uns im Spätherbst schon,
wenn Schneeflocken vom Himmel tanzten.

Jeder brachte etwas mit, damit der Schneemann gut erschien,
Die allergrößten Schneemann-Kugeln mußten wir auf Schlitten zieh'n.
Hut, Schal, Mantel, Besen ... jeder packte kräftig an,
zum Schluß der Mund aus kleinen Steinen,
damit er fröhlich lachen kann.

In unseren Mischwäldern kann man sie in großer Zahl entdecken,
"Eichhörnchen", sie sind auf Futtersuche
und kommen gesprungen aus allen Ecken.
Es macht Freude, wenn uns die kleinen Baumhörnchen begrüßen
und uns den fröhlichen Herbstspaziergang versüßen.
Ob in Schwarz, in Rot, oder in Braun, alle sind sie schön,
man verhält sich ganz leise und bleibt auf Abstand steh'n.
Sie verstecken Früchte von Buchen, Fichten, Kiefern, Eichen ....
ihre Vorräte müssen eine Weile reichen.
Eichhörnchen werden etwa 3 Jahre alt und wiegen 300 - 400 Gramm,
ihre Nester (auch Kobel) bauen sie in Astgabeln oder Baumhöhlen
zwischen Krone und Stamm.
Ihr Beliebtheitsgrad vorallem bei Familien mit Kindern ist groß.
Aber auch mich lassen die kleinen Freunde mit Pinselohren nicht los.
Flink sind sie, vom Haselstrauch hinauf in hohe Buchen,
vergeblich versucht man noch mit scharfem Auge sie zu suchen.
Manchmal schafft man's jedoch kaum, denn eh man sich versieht,
raschelt's schon im nächsten Baum !

Als der Herbststurm kam um die Ecke gebogen,
sind Kastanien mir um die Ohren geflogen,
Eicheln, Walnüsse, Tannenzapfen ebenfalls,
ich duckte mich tief, um zu retten, meinen Hals
und spannte zum Abwehrschutz den Regenschirm auf,
der Sturm riss ihn mir weg, was mir blieb, war der Knauf -
ich eilte vorbei an Apfel -Birnenbäumen,
der Sturm begann die Baumkronen abzuräumen,
von allen Seiten geriet ich unter Beschuss,
"erntete" am Körper so manchen "Pferdekuss",
auch Beulen am Kopf steigerten meinen Verdruss,
einzig und allein war hastige Flucht ein Muss -
ich war völlig außer Atem, fürchtete mich,
Blätterwirbel rissen Vogelfedern mit sich,
große, kleine, bunte, zerrupft oder auch fein,
doch keine Vögel, die Federn blieben allein,
da kroch zwischen den Wolken die Sonne hervor,
zwinkerte mir zu und grinste von Ohr zu Ohr.

Der Herbst hat noch Anlaufschwierigkeiten,
verspricht uns aber, bald schon Freude zu bereiten.
Es pendelt sich ein, das bunte Treiben,
bevor Goldene Momente uns im Oktober begleiten.

Nur Geduld, der Mensch kommt auch nicht so schnell in Tritt.
Wenn die Sonne uns früh weckt, der Herbst durch's Fenster blickt
und farbenfröhliche Grüße schickt,
das reißt uns dann alle mit !