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Gedichte über Fantasie - Seite 486


Lost Place

Die Winternächte entbehren
der natürlichen Wärme,
die wir so sehr begehren,
in ihr wir uns aufhalten so gerne

Im Schutz von halbfesten Mauern
wir uns haben eingefunden,
ums Lagerfeuer uns zusammenkauern,
in dicken Decken eingewunden.

Dieses alte Burggemäuer,
einst war sie Herrensitz,
nun mehr etwas ungeheuer,
spüre Bangen in deinem Antlitz.

Wir lauschen um uns der Stille,
hören nur das Verzehren der Flammen,
freunden an uns mit dieser Idylle,
aufgrund derer wir hierher kamen.
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Im offenen Fenster die Sonne versinkt,
im Nebeldunst der Duft von Moos,
nun mit dem Mond die Nacht beginnt,
legst deinen Kopf in meinen Schoss.

Lebenskraft gespeichert im brennenden Holz,
spendet uns Licht, hält uns warm,
was einst ein Baum, so prächtig stolz,
das lodernde Feuer kennt kein Erbarm'.

Draußen vor der Burg der kleine Weiher,
jetzt von einer Eisschicht ist bedeckt,
darüber zieht eine Nebelschleier,
alles um sich in sich versteckt.

Wo Leuchtkäfer sonst ziehen ihre Kreise,
wo Grillen ihre Musik hören lassen,
nichts ist zu hören, alles ganz leise,
lichte Mondschimmer im Nebeldicht erblassen.

Eiskalt, doch sanft weht ein Hauchwind
Vergessenheit über dies' Stück Welt,
inmitten der wir am Lagerfeuer sind,
geschützt durch der Ruine Zelt.

Vergessen, geschunden, begraben,
dieser verlorene Platz voller Geschichten,
ein Schatz voller Zeitwissen und Beigaben,
Zeuge von Gewesenem und Gerüchten.

Bedächtig still halten wir inne,
um wahrzunehmen was um uns ist.
Schärfen all unsere gebliebenen Sinne,
du jedem Geräusch Beachtung beimisst.

Wohl endete hier manch Leben mit dem Tod,
doch auch viel Schönes, Liebe es hier gab.
Ein Erwachen in manch' herlichem Morgenrot,
manch' Herz hier den Liebestod starb.

In meinem Herzen kreist alles um dich,
mein Gedanke, mein Atemrhythmus bist du.
Nun auch Teil dieses Stück Welt du und ich,
gehören nun auch zu diesem Lost Place dazu ...


© meteor 2024
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Nebelnacht

Der Mond schaut lüstern durch das dichte Nebelkleid,
Unter Windesflüstern unser Blick reicht nicht weit,
Um uns herum liegt unheimlich-finsteres Dunkel,
Weiter droben erkennen wir schwaches Stern-Gefunkel.

Als wir heut losgingen noch so spät durch diesen Wald,
Du wolltest erst nicht, noch fremd war dir dieser Fleck,
Folgtestet meinem Wunsch, hattest aber dennoch Respekt!
Und nun, typisch Frau, da wird mir auf einmal kalt ...

Wie wäre es jetzt schön, würd’ hier jetzt eine Hütte steh'n.
Da könnten wir uns wärmen drin, nichts weiter jetzt im Sinn.
Wie gut, dass du an meiner Seite jetzt bist, wie du immer warst.
Bist alles auf was ich vertrauen kann, mich vor Üblem bewahrst.

Mit Blick auf die dunkelsten Tage, als alle weggerannt.
Alles schien sich in Nichts aufzulösen, nur eine Frage der Zeit!
War das zuviel für einen Mann, es zuviel von dir verlangt?
Bei mir zu bleiben! Mich zu behüten vor dieser kalten Einsamkeit!

Ahhhhhh! Ach du Schreck!
Da steht ein Häuschen dort auf dem Fleck.
Mich fröstelt's immer mehr.
Wo kam denn das auf einmal her?

Du, das war doch eben noch nicht da,
Vielleicht spukt`s in diesem Wald ja!?
Was ist das nur für eine seltsame ungeheure Nacht?
Bitte weiche nicht von meiner Seite, halte Wacht!

Ganz langsam gehen wir ins Haus, sehr unheimlich mir wird.
Da hängen schief-spinnwebenverklebte Bilder an den Wänden,
Greifen nach uns wie mit ausgestreckten gierigen Händen!
Manch ein grausiges Gesicht darauf mich anstiert ....

Wenn hier alles, wirklich alles jetzt gleich zusammenfällt,
Bist du mein Schutz, mein Feuer in dieser so kalten Welt!
Wenn auch alles sich zu Staub verwandelt,
Wir bleiben in unseren Seelen eng verbandelt!

Da! Dort eine große Leiter, die führt zum Speicher rauf!
Ok, nur paar Sprossen noch, du nimmst es in Kauf...
Steigst ganz langsam doch unverdrossen hoch hinauf,
Reichst mir deine Hand, bist mein Halt, mein Geländerlauf!

Sag mir, wie es nur soweit kommen konnte in dieser Welt,
Jeder nur mehr sein Eigenes im Blick und Geld!
Es scheint, alles geht zur Hölle, alles ist verloren ...
Doch wir bleiben stark wir halten durch, sind verschworen!

Das Knarren der morschen Bodendiele! Siehst du meine Gänsehaut!?
Nur eine Kerze erhellt den Raum, alles so bizarr und voller Staub...
Eine Tür am anderen Raumende, als würde sie auf uns warten ...
Voller Zuversicht öffnest du sie mir, dahinter ein wunderschöner Garten!

Ich wusste, mit dir wird sich alles zum Guten für mich, für uns wenden
In dieser so verrückten Welt, wir nur gemeinsam einen Weg fänden!
Hand in Hand betreten wir den Garten, lassen zurück was war,
Vor uns was auch immer wird uns erwarten, wir zwei sind unbeirrbar...

© meteor


© meteor 2024
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Sehnsuchtsausschau

SIE:
Und wieder weicht die Nacht dem Tag
Eine Nacht, in der erneut ich wach lag
Ohne dich bin ich einsam und allein
Mein Herz weint, möcht bei deinem sein

ER:
Eine weitere Nacht bin ich weit von dir entfernt
Viel zu weit, mein Innerstes wie entkernt!
Meine Seele findet erst wieder Ruh'
Wenn sie ganz nah bei deiner immerzu!

SIE:
Das Morgengrau wird schon langsam heller
Der nächste graue Wintertag beginnt...
Wo bleibst du nur, bitte reite schneller!
Merkst du nicht wie die Lebenszeit uns entrinnt?

ER:
Tage und Nächte hab ich schon im Dunkeln verbracht
Was ist, wenn ich dein Licht nie mehr sehen kann?
Du bist mein Lebenselexier in jeder Schlacht!
Nicht mehr lange und ich verfalle dem Wahn...

SIE:
Jeder weitere Tag wie ein Körnlein Sand
Mir unwiederbringlich rieselt durch die Hand
Bitte Liebster, mach! Komm heut heim!
Lass dich meine Sonne dieses Tages sein...

ER:
Nicht mehr weit, doch immer noch zu weit!
So sehr groß die Sehnsucht, die mich antreibt...
So lang das Tageslicht mir noch wohlgesonnen
Die Hoffnung dich heut zu sehen nicht verronnen!

SIE:
Gib mir einen Lebensgrund, mach mich wieder ganz!
Träume von dir nur sorgen für eine süße Flucht
Lassen mich nicht vergessen unseren letzten Liebestanz
Wo bleibst du nur? Stille endlich meine Sehnsucht!

ER:
Nur noch dieses Tal und diese Anhöhe dort!
Und doch fühle ich mich so weit vom Himmel fort...
Alles ich gebe, um bei dir noch heut Nacht zu sein
Der Mond noch unsichtbar, mein Ziel du allein!

SIE:
Nun wachte ich auch diesen Tag bis an den Rand
Es bricht mir wieder das Herz fast entzwei!
Mein Blick starrt erneut in die Leere, dich nicht fand...
Dich nie mehr gebraucht als jetzt zur Stell herbei!

ER:
Ist jemand in der Ausschau da? Hast du uns aufgegeben?
Weil wir beide zu lange im Dunkeln haben verbracht?
Wo bist du? Will dein Licht, dein Leuchten wiederbeleben!
Kannst du mir verzeihen all deine Sehnsucht Tag und Nacht?!

SIE:
Bist du es wirklich, Liebster mein?! Soll die Qual heut enden?
Ja, du bist es! Mein Herz spürt nicht mehr fern dein Herz so nah!
Alle Sorgen fort, unser Seelenheil zum Guten sich wird wenden...
Ich fühlte mich eben so weit fern und nun im Himmel wunderbar!

ER:
Nie gab ich die Hoffnung auf, dich noch heute zu umarmen!
Zu mir! Lass mich dich endlich festhalten, dich süß umgarnen!
Wie hell du mir so nah wieder dein süßes Licht doch spendest!
Das Dunkle in mir vertreibst, nur noch Liebe in mich sendest!

SIE&ER:
Oh wie Balsam sind wir doch für unser Herz und Seelen!
Zu lange getrennt und zu lange Zeit im Dunkeln verbracht
Keine Angst und Bang ist nun uns mehr vor dieser Nacht
Weil endlich wieder zu zweit wir uns für sie empfehlen ...

© meteor 2024
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Buchphantasie

Was so verschwindet mit echten Büchern,
wenn nur noch alles in digital,
wenn statt auf festen Papiertüchern,
alles nur noch hinter Bildschirmen banal?

Das wahre Lesegefühl ginge mir verloren,
legte ich nicht ein echtes Buch in meine Hände.
Manch Träume zwischen Buchseiten erst geboren,
in Blütenblättern aufbewahrte Traumbände.

Erst sinnlich angeregt wird auch meine Phantasie,
wenn meine Finger gleiten über altes Papier.
Der Duft von alter Schrift teils aufgetragene Poesie,
weckt Sehnsucht nach der Geschichtenzeit in mir.

Als wenn es selbst verfasst in dieser Traumwelt,
aufgeschrieben bei nächtlichem Lagerfeuerschein!
So, was von Mund zu Mund übermittelt, festhält,
fertig dies Kapitel zum Morgengrauen wird sein.

Dabei die aufgehende Sonne kaum beachtend,
inmitten von Bäumen so alt wie die Welt,
nur das feste Ziel im Auge betrachtend,
vergessen sonst was für die Nachwelt bestellt!

So auch in Jahreszeiten in Stunden kalter Nächte,
wenn alle im Innern zwangsweise ständig sitzen,
wenn man lieber im Warmen draußen die Zeit verbrächte,
der Winter auch nachts eine Sonne kann besitzen.

Wie gerne finde ich mich dort verträumt ein,
wo Aragorn und Eragon ihre Abenteuer erleben!
Wo sie zwar getrennt, doch vereint das Gute anstreben,
wo manch romantisches Stelldichein darf sein.

Wenn Elbenprinzessin Arwen ihrem Aragorn den Sieg versüßt,
wenn Arya und ihr Drachenreiter im siebten Himmel gleiten,
gemeinsam je als Pärchen manch kühne Aufgaben bestreiten,
als Lohn für ihre Mühen alle vier vom Liebesglück begrüßt.

Gefesselt von was so über sie in echten Buchseiten steht,
viel zu schnell beim Lesen und Miterleben die Zeit vergeht.
Manch Wunsch dabei funkelt tief in meinen Augen,
von Hand zu Hand gereichte Blütenblätter es mir so erlauben...

© meteor 2024
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