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Gedichte über Fantasie - Seite 486


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Friedfertige Helden

Ich bin einer jener der Levianer
einst ein Bursche aus dem Volk
auserkoren zum Dragoner
von der Königin so gewollt.

Wie jeder Rekrut auf Tugenden geprüft
von ihr auf Herz & Neigung ins Aug' geblickt
befragt nach allem, was in mir füßt
ob rachsüchtig ich bin gestrickt.

Als Sohn eines Hauses mit langer Ahnenreihe
mein Friedenswunsch hat levianische Tradition
empfinde keine Streitlust, dafür Reue
wenn mit Ruhe als Ziel mich vergreif im Ton.

Doch auch als friedfertiges Volk wie wir es sind
erzwingt die Existenz von Tyrannen & Sklaverei
was abermals nach Oakwood vordringt
das abzuwehren, Levianer leben frei!

Uns Dragoner ehrt nicht unser Tod im Kampf
sind mit Schild bewanderter als mit dem Schwert
ein Todesstoß ist leicht gesetzt, auch ein Roßstampf
den Feind zu verschonen ist unseres Ruhmes Wert.

Üben uns täglich in versierter Abwehrtechnik
Paraden sind uns wichtiger als viele Tötungsarten
sind zu einigen Tricks der Entwaffnung fähig
in sich gekehrte Gefangene wir stets erwarten.

Alles, was auf Erden einmal zu Leben kam
soll in Frieden & Freiheit seinem Schicksal folgen
wer in diesem Leitgedanken sich wiederfinden kann
sollte diesen Wunsch mit Herz & Händen bezeugen.

Wehrhaft ist unsere Friedfertigkeit
unser Rößer lieben wie wir die Wälder & Flüße
mit Büchern & Weisen verleben wir die Zeit
ohne Angst & Furcht teilen wir Genüße

Und doch reißen Kriegstrommeln uns aus dem Traum
unsere Anführerin ruft uns Dragoner zum Gefecht
lebt wohl, ihr traumhaften Dinge am Waldessaum
die Bedrohung durch Autokraten ist wahrlich echt!

An der Spitze des Heeres reitet unsere Anführerin
dahinter folgen wir, ihre Levian-Dragoner
traditionelle Musik & ihr Schrei erklingt!

VORWÄRTS!
ihr
friedfertigen Helden
für
Frieden & Freiheit!
für
Oakwoods Einwohner!

© meteor 2024
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Lost Place

Die Winternächte entbehren
der natürlichen Wärme,
die wir so sehr begehren,
in ihr wir uns aufhalten so gerne

Im Schutz von halbfesten Mauern
wir uns haben eingefunden,
ums Lagerfeuer uns zusammenkauern,
in dicken Decken eingewunden.

Dieses alte Burggemäuer,
einst war sie Herrensitz,
nun mehr etwas ungeheuer,
spüre Bangen in deinem Antlitz.

Wir lauschen um uns der Stille,
hören nur das Verzehren der Flammen,
freunden an uns mit dieser Idylle,
aufgrund derer wir hierher kamen.
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Im offenen Fenster die Sonne versinkt,
im Nebeldunst der Duft von Moos,
nun mit dem Mond die Nacht beginnt,
legst deinen Kopf in meinen Schoss.

Lebenskraft gespeichert im brennenden Holz,
spendet uns Licht, hält uns warm,
was einst ein Baum, so prächtig stolz,
das lodernde Feuer kennt kein Erbarm'.

Draußen vor der Burg der kleine Weiher,
jetzt von einer Eisschicht ist bedeckt,
darüber zieht eine Nebelschleier,
alles um sich in sich versteckt.

Wo Leuchtkäfer sonst ziehen ihre Kreise,
wo Grillen ihre Musik hören lassen,
nichts ist zu hören, alles ganz leise,
lichte Mondschimmer im Nebeldicht erblassen.

Eiskalt, doch sanft weht ein Hauchwind
Vergessenheit über dies' Stück Welt,
inmitten der wir am Lagerfeuer sind,
geschützt durch der Ruine Zelt.

Vergessen, geschunden, begraben,
dieser verlorene Platz voller Geschichten,
ein Schatz voller Zeitwissen und Beigaben,
Zeuge von Gewesenem und Gerüchten.

Bedächtig still halten wir inne,
um wahrzunehmen was um uns ist.
Schärfen all unsere gebliebenen Sinne,
du jedem Geräusch Beachtung beimisst.

Wohl endete hier manch Leben mit dem Tod,
doch auch viel Schönes, Liebe es hier gab.
Ein Erwachen in manch' herlichem Morgenrot,
manch' Herz hier den Liebestod starb.

In meinem Herzen kreist alles um dich,
mein Gedanke, mein Atemrhythmus bist du.
Nun auch Teil dieses Stück Welt du und ich,
gehören nun auch zu diesem Lost Place dazu ...


© meteor 2024
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