Titel | ||||
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1132 | Bayrische Tragödie | |||
Vorschautext: Ein Gast nicht in die Kneipe gehen kann, auf den Stufen hockt ein weinender Mann. Er rüttelt ihn zart und fragt ihn laut, warum er so dicht am Wasser gebaut. Der Mann nuschelt von großem Malheur, der Gast fragt, es interessiert ihn sehr: “Hast du kein Geld für Bier und Wurst?“ „Doch, ich habe nur keinen Durst.“ 1.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann |
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1131 | Das Ostermärchen-2013 | |||
Vorschautext: „Was ist das für eine Schweinerei, im Hühnerstall gibt’s nicht ein Ei? Obwohl die Tür noch zu und fest, ist täglich leer ein jedes Nest.“ So schimpfte neuerdings meine Frau, und die Stimmung wurde langsam flau. Die Sache war sehr ominös, denn meine Frau wurde nervös. Doch als ich neulich unsere Katze sah, war ich der Lösung ziemlich nah. Die horchte stets mit einem Ohr ... |
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1130 | Heute ist... | |||
Vorschautext: Früher hieß es "Heute nicht!", heute ist das Küssen Pflicht. Partner, kommt und lasst euch küssen, heute sollen wir nichts vermissen. Wir küssen einfach ohne Frage, so was gibt es nicht alle Tage. Ich küsse zwar, weil ich euch mag, doch heute ist "Küss-Deinen-Partner-Tag!" 28.04.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann |
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1129 | Welthundetag | |||
Vorschautext: Ob einfarbig, ob straßenbunt, ob Schäferhund mit deutschem Drill, ob Mischung zwischen Wolf und Hund, oder gar Hund von Baskerville, gestern war Welthundetag, da sollte man dran denken, auch wenn man selber Hunde mag, muss man sie nicht verschenken. Manches Tier jault Tag und Nacht, weil es sich einsam wähnt, ... |
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1128 | Klassentreffen 2014 | |||
Vorschautext: Am Wochenende war unser Klassentreffen und nun erwarten diese Nichten und Neffen, dass mein eigenes Wissen in diesem Gedicht keine der gut gehüteten Geheimnisse bricht. Egal wie sie auch heißen, ob Helga, ob Klaus, ich plaudere hier bestimmt nichts aus. Ich überlasse es nicht jedem Internetwesen eventuell von unserer Kahnfahrt zu lesen. Und es braucht auch keiner mitzubekommen, dass wir Einsicht in Klassenbücher genommen. Nach den Einträgen und der Zensurenlast ... |
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1127 | Der Anhalter | |||
Vorschautext: Nach sonnigem Tag in mondloser Nacht, hat mich mein Auto heimgebracht. Auf geraden Strecken sind wir geflogen, doch dann kamen Kurven und Bogen. Gas zurück und langsam rollen, falls hier noch Radfahrer tollen. Die Lichtkegel zeigten weiße Linien an, im Radio sang leis ein berühmter Mann. Stimmung für die Heimfahrt also, ich fühlte mich frei und sorglos froh. Da plötzlich mich der Affe laust, ... |
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1126 | Falsch gekräht | |||
Vorschautext: Unser Hof ist nicht sehr groß, doch dort ist der Teufel los. Bevor die Hühner Eier legen, muss sich erst der Hahn bewegen. Außer in der Mittagsstunde, dreht er deshalb seine Runde. Und damit ihn alle sehen, ist er fleißig dort am Krähen. Darum sagte meine Frau: „Geh mit ihm zur Geflügelschau, am Anschlag habe ich gesehen, es gibt auch ein Hähne krähen.“ ... |
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1125 | Schulbankzettel 2 | |||
Vorschautext: Die Rückseite von dem Papier sende ich schnell zurück zu Dir. Auch ich will keinen Namen nennen, weil sie uns sonst gleich erkennen. Die halbe Klasse jetzt schon späht, wer den Kopf nach hinten dreht. Willst Du zeigen Dein Gefühl, dann erheb Dich vom Gestühl, sag, dass Dich die Zukunft neckt und erklär das Plusquamperfekt. Ich werde die Augen weit aufdrängen und an Deinen Lippen hängen. ... |
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1124 | Wortkarg | |||
Vorschautext: Ein Problem kannte man schon vor tausenden Jahren in Babylon, denn es gibt mehrere hundert Sprachen, die das Leben schwierig machen. Aber jetzt ist es soweit, es kommt die „Kurzsprachenzeit“. Und etwas kommt sehr häufig vor, das ist die kurze Silbe „Tor“. 17.06.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann |
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1123 | Vergessen zu sagen | |||
Vorschautext: Alle Frauen finde ich schön, man muss sie nur richtig sehn. Wenn sie wie die Blumen blühen, Lust und Lebensfreude sprühen. Doch jetzt im Land Brasilien zählen nicht Rosen, Tulpen, Lilien. Statt schöner Blumen in Vasen, zählen dort nur Männer auf dem Rasen. 17.06.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann |
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1122 | Liebe oder keine Liebe | |||
Vorschautext: Wenn sich Frau und Mann verstehen, ohne Streit durchs Leben gehen, wenn ihre Nächte herrlich dunkeln und sie stets vortrefflich munkeln, wenn die Frau zu jeder Zeit zu einer wilden Sünde ist bereit, wenn Eifersucht man gar nicht kennt und Nebenbuhler Partner nennt, wenn im Swingerclub ihre Gefühle benötigen sehr viel Gewühle, wenn der Alkohol bei ihnen fließt ... |
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1121 | Die Pflicht ruft | |||
Vorschautext: Es gibt da einen Opapa, der täglich ist dem Fenster nah. So fing bisher kein Märchen an, drum erzähl ich Euch von diesem Mann. Jeden Tag zur selben Zeit macht er sich am Fenster breit. Erst steht er wie ein Polizist, der die Straße streng vermisst. Aufrecht, jede Faust geballt, steht er sicher ohne Halt. Doch wie zum Gruß neigt er sich nett und stützt sich auf das Fensterbrett. ... |
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1120 | Der Regenbogen | |||
Vorschautext: Keiner hat ihn gebogen, keiner ihn lang gezogen, keiner hat ihn angemalt und auch nicht angestrahlt. Wie ein Dia an der Wand er Dank der Optik entstand. Jeder Wassertropfen der Atmosphäre ohne Licht ein Nichts nur wäre. Doch die Sonnenstrahlen stechen und sich an dem Prisma brechen. Entsprechend der Situation strahlt jeder Tropfen seine Farbe schon. ... |
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1119 | Nur ein Wort | |||
Vorschautext: Du schriebst "Komm!" in einem Brief, als ich auf fernen Inseln schlief. Du jagdest "Komm!" durch E-Mail-Netze, da belegte ich schon Schifffahrtsplätze. Du tipptest "Komm!" als SMS ohne was, als ich bereits im Flieger saß. Du riefst "Komm!" ins letzte Telefon, da nutzte ich das Taxi schon. ... |
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1118 | Manche Welt ändert sich | |||
Vorschautext: So wie sich die Erde dreht, Atomstaub Richtung Weltall weht, ändert sich auch manche Welt Dank der Arbeit und dem Geld. Gab der Hausarzt einst den Rat, fuhr man bis in' s Franzenbad, hat dort eine Kur genommen, die selbst dem Kaiser gut bekommen. Heute muß man nach Mallorca fliegen, um in der Sonne dort zu liegen. ... |
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1117 | Pech gehabt | |||
Vorschautext: Heute fand ich die erste Nuß, die irgendwann ja fallen muss. Die grüne Schale war gesprungen und der Nuss die Flucht gelungen. Als brächte sie des Herbstes Grüße rollte sie mir vor die Füsse. Ich habe sie ganz zart gepackt, erst betrachtet, dann geknackt. Die Schalen zieren jetzt den Müll, das Innenleben trocknet still. ... |
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1116 | Das Tattoo | |||
Vorschautext: Demnächst muss ich ins Krankenhaus, ich habe etwas, das muss raus. Mein Körper ist noch unbefleckt, jungfräulich ohne Tattoo bedeckt. Ich möchte den Chirurg erfreuen, darf vor einem Tattoo nicht scheuen. Weil ich das nicht selber kann, rief ich eine malende Freundin an. Blümchen, Wein, Konfekt eingepackt, saß ich bald vor ihr, splitternackt. ... |
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1115 | Singe, wem Gesang gegeben | |||
Vorschautext: Singe doch, wem Gesang gegeben, heisst des Notenschreibers Streben. Und die Männer sind gemeint, wo manch schöne Stimme weint. Und so dichtet er zum Text eine Melodie die hext. Sie soll singend uns verwandeln, lässt uns mit den Mädchen bandeln. Lässt uns auf die Schönheit singen, Sehnsüchte zum Ausdruck bringen. Angefangen mit den Augen, ... |
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1114 | Wer nicht liebt... | |||
Vorschautext: Beim Abschied aus der letzten Klasse sprach der Direktor zu der Masse: „Die Schule hier hat euch gelehrt, was zum Leben so gehört. Doch wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, bleibt ein Schüler sein Leben lang.“ Das Leben ist nicht immer leicht, der Doktor drum Rezepte reicht: „Krankheiten kann man etwas lindern, aber niemals ganz verhindern. Doch wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, ... |
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1113 | Verrechnet | |||
Vorschautext: Am Fuße von des Poeten Turm saß ein kleiner Kletterwurm. Der kroch mutig, dass er s schafft, acht Meter hoch in jeder Nacht. Am hellen Tag rutschte er wieder täglich vier Meter darnieder. Zwölf Nächte trieb er dieses Spiel bis dass er von der Zinne fiel. So ein Kletterer stürzt dann tief, gerät die Rechnung etwas schief. Adam Ries erfand einst den Wurm, ... |
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