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Gedichte über Träume - Seite 309


Ein Traum lll...

Was ist das für ein Lärm,
wo bin ich hier?
Wälze mich hin und her, es ist dunkel,
etwas zu erkennen ist schwer,

unter mir der Boden schwankte,
höre von Fern fremde Geräusche,
Geschnatter, Bellen und Knarren,
Quaken, Quitschen und Lachen,

im Dämmerlicht schlug ich die Augen auf;
dicke Taue von der Decke hängen,
Holzfässer aneinanderschlagen,
erstarre, kann mich nicht bewegen,

strenger Geruch durch die Nase weht,
blicke mich um, wo bin ich nur?
Höre wispernde, schabende Laute,
so, als wären Ratten hier zuhause.

Ganz allmählich wurde mir klar,
es konnte gar nicht anders sein,
auf einem alten Schiff ich mich befand,
spitzte die Ohren, lauschte gespannt.

Modrige Stufen ich nach oben stieg,
wollte meinen Augen nicht trauen,
wer mich hier empfing,
auf den Planken spazieren ging.

Hänsel und Gretl mir entgegenkamen,
ohne ein Wort mich an die Hände nahmen,
auf Deck ein Tannenwald sich erstreckte,
ein Wolf dort saß, die Zähne bleckte.

Mitten im Wald ein Spiegel stand,
für die schönste Königin, wie sie fand,
eine runzelige Hexe, rümpfte kichernd die Nase,
was die Königin nicht wusste, sie war ihre Base.

Gretel auf ein kleines Häuschen zeigt,
auf der Zinne ein Rabe Ausschau hielt.
mit Lebkuchen und Zuckerwerk verziert,
dort gab es gutes Essen, immer bereit.

Wusste gar nicht wie mir geschah,
aus einer Wolke über mir fiel Schnee sogar,
Frau Holle schüttelte ihre Betten aus,
das Sternentalerkind fing alle Flocken auf.

Gut versteckt unter dichten Tannenzweigen
ein Männlein singend um ein Feuer tanzte,
es drehte sich im Kreise, jauchzte und lachte,
am Gürtel ein goldener Schlüssel prangte.

Der Mann im Mond, der von oben sah, was hier geschah,
war müde und gähnte, seine Laterne löschte
für diese Nacht,...da bin ich aufgewacht


20.04.2023 © Soso
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