Gedichte über Tiere - Seite 356

Summender Charme


So zwischen Hell und Dunkel
Bei leiserem Nachbarsgemunkel,
Wenn sich der Abend ankündet,
Aufgeräumt und unergründet
Sich so langsam Ruhe einstellt,
Haben Immen Erntezeit erwählt.

Fast ein ganzer Bienenschwarm
Zeigt mit seinem summenden Charme,
Dass an Lavendelbüschen noch etwas geht,
Wo sein Hunger auf guten Nektar steht
Und Immen noch immer flugbereit –
Bis hin in wachsende Dunkelheit.

Was für ein summender Abend,
Wo Hunderte noch mildelabend
Sich den Traum von Süßem erfüllen,
Obgleich bereits Schatten kühlen,
Uns der Flugbetrieb zu Blüten zeigt,
Wie emsig Fauna sich zur Flora neigt.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Eine Spitzmaus
kam ins Haus,
sagte sich,
hier bleibe ich,

es ist nett
und ein Versteck
finde ich
sicherlich,

sah einen Schrank,
der offen stand,
lief hinein,
richtete sich ein,

nagte dann noch
in die Seite ein Loch,
sah dadurch genau,
wenn die Hausfrau

Essen stellt auf den Tisch,
wusste, da bleibt was für mich.
Wenn die Frau geht raus,
nutzt die Spitzmaus das aus,

holt sich ins Versteck
was ihr schmeckt.
Doch irgendwann war es vorbei
mit der Schlemmerei,

denn die Frau eine Katze
sich anschaffte.
Die Maus verließ ihr Versteck
und rannte schnell weg.

*****

Im Herbst zieht es mich in den Stadtpark hinaus,
die Laubfärbung der Bäume sieht traumhaft aus.
Kleine Eichhörnchen springen von Baum zu Baum,
wie die Natur sich verwandelt, man glaubt es kaum.

Die Blätter rascheln bei jedem Schritt,
im Beutel hab ich paar Nüsse noch mit.
Tiere hamstern Vorräte für die Winterzeit,
jetzt liegt überall Futter für sie bereit.

Sie bevorzugen Eicheln, ganz klarer Fall,
doch die finden sie reichlich, überall.
Das Futter wird unbeobachtet gut versteckt,
damit es Waldemar, der Krähen-Mann nicht entdeckt.

Die Sonnenstrahlen geben dem Laub einen besonderen Glanz,
hier genieß ich die Stunden voll und ganz,
abseits von Lärm und Hektik auf herbstlichen Wegen,
ist so ein Spaziergang ein wahrer Segen.