Gedichte Über Schnee (Seite 36)

Winternot

Winternot

Erinnerste Du Dich im Sommer noch,
Wie die Kälte uns winters gepackt
Und Eis und Schnee als Dauerjoch
Uns Tag und Nacht so geplagt?

Wo die Eiskante angebrochen,
Dennoch eine winterliche Welt uns zeigte,
Dass Eisblumen wie gestochen
Sich zu unserem Fensterauge neigte?

Die Schneelast saß in mancher Ecke,
Das Kalte wollte nicht von uns gehen:
Man griff nach wärmender Bettdecke,
Hoffte, den zitternden Arm nicht zu sehen.

Alle Dächer waren bereits weiß,
Was darunter lag, sah man nicht,
Denn Kälte als Winterbeweis
Gab uns frei nur fahles Licht.

Alles Leben wartete auf Wärme,
Hochnebelfelder grenzten die Sonne aus
Und keinerlei Vogelschwärme
Umtanzten mehr unser schönes Haus.

Nur die Schritte zum Kompost
Zeigten, wo ein Mensch gegangen.
Draußen mehrte Streusalz Autorost,
Uns wuchs das Frühlingsverlangen.

Man verdrängt das Unangenehme,
Damit man wieder frei atmen kann
Und es uns nicht weiter beschäme,
Auch wenn uns Kälte nicht gut getan.

©Hans Hartmut Karg
2024

*

Golden leuchtet der Herbst...

Golden leuchtet der Herbst,
Winde laden zum Tanz,
ein Blatt murmelt und scherzt,
verleiht dem Leben Glanz.

Tief ist der Sonne Lauf,
die Erde küsst ihr Blut,
der späte Tau fein raucht,
in ihrer milden Glut.

Mein Herz wird nochmals warm,
wenn ich solch Lichter seh,
der Schnee macht alles arm,
die Welt sich weiter dreht...

Copyright Daniel Behrens

Der Winter begann früher im Herbst

Früher haben wir als Kinder,
so richtg große Schneemänner gebaut.
Es hatte tagelang geschneit
und nichts ist wieder weggetaut.

Die Nächte waren richtig kalt
und auch am Tag der Schnee nie schmolz,
die Schneemann-Schar die wir gebaut,
blieb lange steh'n und wir war'n stolz.

Die Winter waren damals anders,
wir bauten Rodelbahn und Schanzen.
Wir freuten uns im Spätherbst schon,
wenn Schneeflocken vom Himmel tanzten.

Jeder brachte etwas mit, damit der Schneemann gut erschien,
Die allergrößten Schneemann-Kugeln mußten wir auf Schlitten zieh'n.
Hut, Schal, Mantel, Besen ... jeder packte kräftig an,
zum Schluß der Mund aus kleinen Steinen,
damit er fröhlich lachen kann.

Auch ein Schneemann ist nicht gerne alleine

*****
Er ist ein ziemlich großer Kerl,
ein dicker Mann mit rundem Bauch,
trägt weder Hut noch warmen Mantel,
ein alter Topf und Schal tun's auch.

Die Kälte ist er längst gewohnt,
im Winter bleibt Man(n) nicht verschont,
muß draußen bitterkalte Nächte übersteh'n,
darf nur nicht in die Sonne geh'n.

So'n Schneemann hält schon recht viel aus,
auch dieser hier, vorm Wald-Forsthaus,
wo große Tannen ihn viel nützen,
die vor Sonnenstrahlen schützen.

Die Dorfkinder sind voller Freude,
Heinz tauft man den Schneemann heute.
Sein Kumpel steht schon länger dort,
der mit dem Besen, das ist Kurt.

Die beiden Herrn versteh'n sich gut,
der mit dem Topf und der mit Hut.
Eine Schneefrau wünschten sie sich noch in ihrer Mitte,
" 'ne Hannelore oder 'ne Brigitte !"

Erwin der fröhliche Schneemann

*****
Erwin heißt der dicke Schneemann,
der im Garten fröhlich lacht.
Die Kinder haben ihn gebaut,
's hat frisch geschneit die ganze Nacht.

Gute Laune strahlt er aus,
mit Besen, Hut und buntem Schal,
ein alter Mantel wärmt in auf,
er ist ein Kerl von erster Wahl.

Doch aufgepasst ihr lieben Kinder,
ein Schneemann liebt den kalten Winter.
Packt ihn bloß nicht zu warm ein,
er schwitzt sonst schnell bei Sonnenschein.

"Dann läuft der arme Kerl davon", so soll's ja auch nicht sein !

Gedichte Über Schnee - Seite 36

Winternot

Golden leuchtet der Herbst...

Der Winter begann früher im Herbst

Auch ein Schneemann ist nicht gerne alleine

Erwin der fröhliche Schneemann