Gedichte über das Schicksal (Seite 196)

Das letzte Glas

Ich will mein Glas erheben
einen Trost sprechen zu deinem Stein
ich will im Gestern leben
bin seit dir mit mir allein

Ich hab zu lang geschwiegen
mich gegeißelt nach dem Licht
ich hab verlernt zu lieben
in jedem Glas schwimmt dein Gesicht

Der Vodka versucht zu klären
der Whisky brennt in mir
der Kräuter kann Dinge mehren
mein letztes Glas gehört jetzt dir

Ich werde auf dich trinken
der feine Herr schenkt mir nach
ich werde gleich zu Boden sinken
wo das letzte Glas zerbrach

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dann wird nicht nur das Wort gekürzt

"die Mutter der Porzellankiste"

Vorsicht, als wenn man`s da nicht wüsste,
ist die"Mutter der Porzellan doch Kiste".
Doch was ist, "wenn Mutter stürzt"?
Nunja, wird`s Wort da halt gekürzt.

Ja, so auch der Stapel Teller da,
was leidergottes soeben geschah.
Man strich Porzellan eben von der Liste.
Und nun zum Kürzen, s`ging in die Kiste.

DON QUICHOTE

Es lebte einst in spanischem Lande,
Don Quichote, zu allem imstande.
Den Ritterromanen sehr verbunden,
Drang nach Ruhm wuchs unumwunden.

Ein alter Klepper und kein Rappe,
kein Helm aus Stahl, er war aus Pappe.
Irre mit Realitätsverlust,
hat er es nicht besser gewusst.

DON Quichote von der Mancha,
mit Rosinante und Sancho Panza,
zog er aus das Unrecht zu dämpfen,
gegen Windmühlen zu kämpfen.

Sie stellten für ihn Riesen dar,
er glaubte, groß sei die Gefahr.
Macht zum Narren sich alsbald,
der Ritter trauriger Gestalt.

Verliebt war er in eine Holde,
doch so sehr er es auch wollte,
wurde sie nie seine Braut,
denn er hat sich nicht getraut.

Seiner Vision entstand grandioso,
die Dulcinea von Toboso.
Liebenswert, doch imaginär,
hielt sie für alles Schöne her.

Nach spektakulärer Lebensreise,
der arme Irre wurde weise.
Er sah nach positiver Wendung,
seine Torheit als Verblendung.
Als kluger Mensch und guter Christ,
er sanft der Welt entschlummert ist.

Nordwind 19.9.2012

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Die Näherin

Frau Näherin! Frau Näherin!
Was machst du mit dem Faden?
Er ist nicht dick, er ist nicht dünn;
Doch rot, wie fleischige Tomaten.

Setz bitte nicht die Schere an,
Sonst kann kein Leben laben.
Am Leben klebt die Hoffnung dran;
Und Hoffnung muss man haben!

Lass auch alle Knoten hängen,
Sie werden sich entwirren.
Kein Leben lässt es sich aufdrängen,
Sich zu zügeln, mit Geschirren.

Herzrose

Wo ist dein Herz? Das menschliche, das Grosse?
Und deine Seele, Ist sie schon modrig, morsch?
Weiss du nicht, in jedem Herz, lebt eine Rose!

Willst du Fleisch sein? Lebendig? Oder nur ein Dorsch,
Der stumm im Wasser schwimmt; und kaum Leben kennt?
Keine Herzrose kann blühn, wenn sie nur pennt.

In jedem Herz, lebt eine, schönste Rose.
Lass sie entfalten. Das jede Aura strahlt.
Es ist das Leben, was mit dem Wissen prahlt!

Willst du so schmal sein, wie der Pfand, einer Dose?
Oder doch wertvoll, wie ein Sonnen - Diamant?
Lass die Herzrose blühen. Bis sie dich erkannt!

Gedichte über das Schicksal - Seite 196

Das letzte Glas

dann wird nicht nur das Wort gekürzt

DON QUICHOTE

Die Näherin

Herzrose