Gedichte über das Schicksal (Seite 194)

Gnadenlos

Die Kerzen der Kastanienbäume
erheben sich aus saftigem Grün,
gleichsam dem günstigen Klima dankend
gegen blauen Maihimmel,
gottgewollt.

anderswo:
versumpfendes Leben über
ersterbende Küstenlandschaft,
zerstörte Kulturen, auf denen
elend verendete Kadaver
aufgedunsen himmelwärts stinken.
Totseuchendes Wasser
fürchterliche Keime anschwemmend
um und auf hilflose Kreaturen,
die gen erbarmungslosen Himmel beten.
Unbeantwortet die Frage
Warum?
Was habt ihr getan, dass man euch
die Arche verweigert?

Was mir gehört

Auch wenn ich aus dem Weg dir geh,
ich kann dich nicht verbannen.
Du hast dich mir ins Herz gelegt,
wie unlöschbare Flammen.

Nun ist es so, wie Zeit halt ist.
Zeit geht fort und bleibt bestehen.
Und was Paris Verliebten ist,
das will mir hier gehören

Schutzengel helfen

And're Seelen wachen
über der Menschen Missgeschick,
dass wir nicht solche Fehler machen,
die uns brechen das Genick.

Diese Seelen, die mitdenken,
ihre Hilfe ist bekannt,
haben große Macht zu lenken,
werden Schutzengel genannt.

Ganz besonders kleine Kinder,
deren Plan des Lebens voll,
haben oft ein Glück wie Wunder,
weil der Tod noch nicht sein soll.

Und so kann ein jeder eben
auf sein Schicksal fest vertrau'n,
wenn noch was zu tun im Leben,
kann er auf die Engel bau'n.

Trotzdem wäre es zu heiß
in Gefahr zu seh'n was geht,
niemand kennt den Plan und weiß,
was darin geschrieben steht.

Wenn denn dort ist festgelegt,
dass der Mensch soll untergeh'n,
sich kein Engel mehr bewegt,
weil sie sich bald wiederseh'n.

Walther von Meisenburg, Buchautor

Mein Freund

Mein Freund, Du bist berüchtigt,
denn Du giltst als süchtig.
Die Leute auf der Straße,
sie starren Dich an
und ich frage mich
wie das alles nur so geschehen kann.

Mein Freund, die Leute bezeichnen Dich als asozial,
aber Dir ist ihre Meinung vollkommen egal,
denn Du bist zu schwach um Dich zu wehren
um auf einen bürgerlichen Weg zurückzukehren.

Mein Freund, Dein Handeln ist Resignation,
angebotene Hilfe verachtest Du als Hohn.
So lebst Du, voll von allen möglichen Drogen,
alleine, total von der Umwelt zurückgezogen

versprochen ist versprochen

das Schlimme wieder allgegenwärtig

"Oja, man hat mit diesem Klick,
ooch noch ne Büchse uffjemacht!"
"So kehrt das Schlimme halt zurück,
hat "Poesie" gleich mitgebracht!"

"Nich von Goethe, Schiller und Konsorten!"
"Nee, so eher watt für`s "Feingefühl"!"
"Ja, warum auch im Papierkorb horten,
ist immerhin "Mumpitz" ja, mit Stil!"

"Nun komm wa nochmal auf die Büchse!"
"Naja, gemeint ist hier kein ALDI Bier!"
"Ihr ahnt es sicher, seid ja Füchse?"
"Ja, Poesie vom Schlimmsten ist wieder hier!"

"Ach, die Büchse hat ja noch kein Namen!"
"Werd mal`n Büschen bei Google kramen!"
"Oja, den nehm wa, bin mal`n Schnorrer!"
"Ja Freunde, die Büchse war`s der Pandora!"

"Ziehlt auf den Leser mit Korn und Kimme
der hier als erster ahnungslos geklickt!"
"Ja, der für sorgte, dass das Schlimme,
Euren Sehnerv nun erneut "beglückt"!"

Gedichte über das Schicksal - Seite 194

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Was mir gehört

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Mein Freund

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