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Gedichte über Romantik - Seite 58


Flaschenpostbote

Gestern stand ich am Strand
Sah eine Glasflasche in den Wellen
Ungläubig was ich darin fand
Eine Botschaft von dir gemalen

Das Glas im Ceruleanblau gefärbt
Von dir in die See hinausgeschickt
In Gezeiten treibend korkengegerbt
Die Tinte deiner Schrift leicht vergilbt

Die Flasche birgt deine innigen Wünsche
Einige Hoffnungen und einige Träume
Vieles davon stechen meine Trümpfe
Ich merkte, dass ich einiges versäume

So schrieb ich meine Wünsche auf Papier
Viele identisch mit deinen, nur von mir
Übergab sie in deiner Glasflasche dem Meer
Hoffte auf den Zufall, sie kommt zu dir

Im Unterschied zu dir fügte ich eine Nr. hinzu
Das Passwort zu dem Account kennst nur du
Es ist dein selbstgewählter Name im Wunsch
Wenn du ihn dir erfüllst, erfüllst du ihn für uns

Nun steh ich regelmässig hier am Strand
Jedesmal in Ausschau nach deiner Flasche
Prüfe auch den Account, ob du ihn fandst
Nur der riesige Ozean kennt unsere Masche

Die plötzlichen Wellen blinseln mir zu
Blauer Schimmer auf einer großen Woge
Zurückweichend in sanfte Ebbe lag sie nun
Von Muscheln und Sandburgen geborgen

Kein einziges Zögern daran zu glauben
Es konnte nur deine Flaschenpost sein!
Vorfreudig der Flasche den Koken raubend
Las ich, was da stand einzig allein

Sorry, kein Internet auf meiner Insel!
Hier meine Koordinaten nur für dich ...
Teil sie je durch die Quersumme deiner Nr.
Und mach mich zum größten Glückspinsel...

Manchmal geht die Liebe seltsame Wege
Manchmal wünscht man es sich so sehr
Nur sehr selten zählt man zur Glücklosquote
Deine Flasche war unser Glückspostbote

© meteor 2024
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Heart of Levian

Wide Boys - Wanderjungs,
geboren mit dem Herzen eines Levian!

Seomra Duine - Ein Zimmermann,
die Herausforderung fängt schon früh an!

Ein Leben auf der Walz,
wurde als Ziel sich gesetzt,
von kleinauf als Junge galts,
die strengen Regeln nicht verletzt.

Fast spartanisch war & ist mein Weg,
werde nicht schwanken bis zum Schluss,
in Stärke, Mut, Geist, Wahrheit, Loyalität…
zuoberst der Fleiss als ehrbares Muss!

Ich bin ein Levianer,
mein Haupt leg ich dort zum Schlaf,
wo ich tagsüber mit Levianern
erledigte unser Handwerk brav.

Wir dienen unserem Stand der Zunft,
unserer Gilde gilt unsere Loyalität!
Ziehen vereint durchs Land & Unterkunft,
manch Haus es ohne uns nicht gäb.

Bestens ausgebildet nach unserer Herkunft,
entbehrungsreich und doch reich an uns.
Jeder steht stets für den anderen ein,
keiner läßt den anderen im Stich oder allein.

Bei allem Fleiss ist uns Feiern nicht fremd!
Nur wer die Annehmlichkeit des Lebens kennt,
sieht einen Sinn in seinem harten Streben,
wird weiter fleissig sein, um nachts zu leben.

Bewunderung ist der Cousin des Neids,
ich hatte einige Maskottchen zum Weib.
Erinnere mich an viele ihrer Gesichter,
beerenroten Lippen & so süß ihre Trichter.

An den Geruch von zerdrückten Gänseblümchen
und den Duft von langem, wechselfarbigen Haar.
Ihre Beine waren alle seidig wunderschön,
einfach anmutend, nicht ahnungslos, schon klar.

Ich sah zu, wie sie auf Felsvorsprüngen standen,
wie Göttinnen aus der Unterwelt entkamen.
Schlief in Milchscheunen bei Melkkühen mit ihnen,
doch nie war dabei ein Eifersüchtiger erschienen.

Weil jedem war zuvor bereits sonnenklar,
dass dieses Liebesspiel ein Flüchtiges war.
Und worauf jede Frau sich verlassen wollte,
kein Levianer ihr jemals Übles antun sollte.

Ihr Ruf war tadellos und die Tugend legendär,
mit ihnen war diese Freiheit fast euphorisch,
Kein Weib verlor dadurch etwa ihre Ehr',
als Nebenbuhler sah man sie mehr illusorisch.

Es ist ein recht oberflächliches Liebeslos,
doch ein Levianer hatte höhere Ziele,
in seinem Handwerk war er wirklich groß,
auch deshalb waren ihm Frauen zum Wille.

Muss lachen, weil ich fast alles erreicht hab,
was ich wollte, eine gute Ausbildung als Mann!
Ein respektierter Levian wie man mir vorgab,
Ich lache, weil man das nicht wegnehmen kann.

Und wenn die Zeit für mich gekommen ist,
meine Dienste nicht mehr von Nöten sind,
suche ich mir, was offen auf der Wunschlist,
eine treuliebe Frau mit so manchem Kind.

© meteor 2024
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