Flaschenpostbote

Ein Gedicht von Meteor
Gestern stand ich am Strand
Sah eine Glasflasche in den Wellen
Ungläubig was ich darin fand
Eine Botschaft von dir gemalen

Das Glas im Ceruleanblau gefärbt
Von dir in die See hinausgeschickt
In Gezeiten treibend korkengegerbt
Die Tinte deiner Schrift leicht vergilbt

Die Flasche birgt deine innigen Wünsche
Einige Hoffnungen und einige Träume
Vieles davon stechen meine Trümpfe
Ich merkte, dass ich einiges versäume

So schrieb ich meine Wünsche auf Papier
Viele identisch mit deinen, nur von mir
Übergab sie in deiner Glasflasche dem Meer
Hoffte auf den Zufall, sie kommt zu dir

Im Unterschied zu dir fügte ich eine Nr. hinzu
Das Passwort zu dem Account kennst nur du
Es ist dein selbstgewählter Name im Wunsch
Wenn du ihn dir erfüllst, erfüllst du ihn für uns

Nun steh ich regelmässig hier am Strand
Jedesmal in Ausschau nach deiner Flasche
Prüfe auch den Account, ob du ihn fandst
Nur der riesige Ozean kennt unsere Masche

Die plötzlichen Wellen blinseln mir zu
Blauer Schimmer auf einer großen Woge
Zurückweichend in sanfte Ebbe lag sie nun
Von Muscheln und Sandburgen geborgen

Kein einziges Zögern daran zu glauben
Es konnte nur deine Flaschenpost sein!
Vorfreudig der Flasche den Koken raubend
Las ich, was da stand einzig allein

Sorry, kein Internet auf meiner Insel!
Hier meine Koordinaten nur für dich ...
Teil sie je durch die Quersumme deiner Nr.
Und mach mich zum größten Glückspinsel...

Manchmal geht die Liebe seltsame Wege
Manchmal wünscht man es sich so sehr
Nur sehr selten zählt man zur Glücklosquote
Deine Flasche war unser Glückspostbote

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Flaschenpostbote

9 mal gelesen
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06.11.2024
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