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Gedichte über Romantik - Seite 55


Trostspender

In der Morgendämmerung ich mich hier erneut einfinde
Durch Wolken scheint der Mond auf vertrauten Silberteich
Um mich Dickicht und Gebüsch, unweit eine große Linde
Lichtscherben sich widerspiegeln im stillen See wellenreich

Aus der Nacht, der dunklen, schweren Nacht tret ich heraus
Erloschenes Sternenbild des Ruhms geschlagener Schlacht
Flatternde Schatten meines Heldentums lachen mich aus
Unsichtbare Wunde brennt, äußerer Schmerz verflacht

Das Vermächtnis meines Schicksals lässt an mir nagen
Bin desöfteren am Hofe an Lug und List am verzagen
Die Jahre vergingen zu schnell, habe sie sehr genossen
Die süße Lieb' und friedvolles Glück mit Wein begossen

~+~

Im Winde klingt mit Harfenton ein verführerisches Wort
trägt mich Alternden meiner Jugend verlustig an diesen Ort
Hier überdauert wonach meiner Seele stets gewesen ist
Hier ist der Grund nicht zu betteln um längere Lebensfrist

Diese Nacht ist wunderschön, der helle Mond gibt mir Licht
Wie in einem Spiegel sich meine Erinnerungen im Wasser zeigen
Du Romanze meines Lebens, wie lieblich ist darin dein Gesicht
Auf meinen Lippen spürte ich deine immer sehr gut leiden

Die Sterne sind so wunderschön, wie deine Augen zwischen ihnen
Am hellsten hab sie funkeln gesehn, wenn nachts vom Mond beschienen
Auf ewig trag ich die Augenblicke mit dir in meiner Seele anheim
Wo auch immer ich fortan bin, du wirst in ihr in mir bei mir sein

Deine Schönheit scheint mir dir von Mutter Natur geschenkt
Unser Schicksal war uns gnädig, hat unsere Pfade in einen gelenkt
Die kühne Jugend buhlt um deine Gunst, macht dir schöne Augen
Einst selber ein Jungspund, da konnt ich mir das auch erlauben

Was soll ich mich grämen um unaufhaltbaren Lebensvoranschritt?
Ich lebte mein Leben, erlebnis- und erfahrungsreich bestückt
Ein Drachenreiter weiß sich der Treue seines Drachens auf ewig sicher
Du Saphira bist immer bei mir, auch jetzt spürte ich dich nie inniglicher

In diesem melancholischen harten Kampf in Schwermut verfallend
Schöpfe ich stets wieder Hoffnung, diese Wunden zu schließen
Werd mir für eine Weile wieder die Welt um mich bunt ausmalen
Die mir verbleibende Zeit mit allem mir lieben dankbar genießen

Sodenn die Dämmerung endlich in den neuen Tag über geht
Die nebelgrauen Gedanken mit den ersten Sonnenstrahlen verweht
Im Wasserspiegel geblendet vom grellen sonnigen Lichterspiel
Auf Saphiras Rücken reite ich zurück, mit neuem Lebensgefühl
~ ♥♥ ~

© meteor 2024
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Mondstille

Sitzend in der letzten Stille am Uferrand
zusammen allein in der Dunkelheit.
Im Stillen betrachtend was hat noch Bestand,
das bloße Sein in der finsteren Ferne weit.

Unser Selbst entkräften und zu entlasten,
alles was uns träge macht, vergessen zu lassen.
So sitzen wir beide eng zusammen, ertasten,
sind am Umarmen, uns zärtlich anfassen.

Verspüren die kühle Luft auf unserer Haut,
wie der Wind überschüssige Wärme abhaucht.
Atmen nur ein und aus, mal leis, mal laut,
die Ohren sensitiv in die Finsternis getaucht.

Verfolgen das Klimpern der Sterne droben,
wie sie unendwegt chaotisch um sich tanzen.
Verspüren den Klang des Mondes in uns toben,
bewegt im Tidehub unsere Herzen im Ganzen.

Im Spiel der Gezeiten so dicht beisammen,
wir beide angehoben und gesenkt ins Eins.
Erleben, wie wir diese Leichtigkeit erlangen,
mondschwankende Momente unseres Seins.

Vernehmen das Wispern der Grillen im Gras,
wie ihr Orchester beginnt ihre Mondserenade.
Wie Mücken dazu tanzen im munteren Maß,
die Wiese sich schlafen bettet zur Ballade.

So sitzen wir hier mit abgelegtem Gewand,
beschauend um uns diese idyllisch stille Zeit.
Nach nichts Sonstigem es uns jetzt verlangt,
gehen ein in diese verschmolzene Zweisamkeit.

Hinaufschauend in das unendliche Konstrukt,
trachtend nach Verborgenem in der Dunkelheit.
Registrieren, womit die Natur uns beeindruckt,
so den versteckten Zauber mit uns beiden teilt.

Geschärfte Sinne gegenseitig liebkost verführt,
Haut an sensibelsten Stellen gezielt berührt.
Erstreichelte Lustwellen schaurig schön verspürt,
wohliges Begehren mit Fingerspitzenspiel gekürt.

Vollmundige Mondküsse überschütten die Poren,
Sensorenalarme überfordern die Leitzentrale.
Im aufflackernden Sternenschauer beide verloren,
kosmisch entrücktes, entzücktes Glücksfinale...

Entladen zitternd lauschen wir wieder der Grille,
spenden uns umarmend Ersatz für die Hitze,
die unser Innerstes mit unserem vollsten Wille
abgab bei unserem austauschenden Geschwitze.

Entspannt und nie war mehr uns so bewusst,
nur wir sind Ursache für diese Glücksfülle.
Nur beisammen erzeugen wir diese grandiose Lust,
bedacht und geschützt in dieser Mondstille.

© meteor 2024
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Lust

Wenn ich mich in Deinen Augen so verliere
Ein Lächeln sich auf meinen Lippen ausbreitet
Deine so schönen Gedanken in mir plaziere
Ins Träumen mit Dir bin ich zu gern verleitet

Ich habe Lust, Dir ganz viele Küsse zu geben
Einfach so, um mit Dir vetraut herumzubalgen
Habe Lust, Dir hunderte Küsse zu stehlen
Uns frei fühlen wie zwei junge Schwalben

Unbeschwert durch die Wolken schweben
Mit Dir zusammen zu den Sternen abheben
Möchte Dich in eine andere Welt entführen
Gemeinsam neue Lebenslust verspüren

Ich zieh Dich aus, zieh Dich aus diesem Leben
Ich nehm Dich, nehm Dich an deiner Hand
Ich will Dich, will Dich mit mir mitnehmen
Ich habe Lust, habe Lust auf weißen Strand

Wo wir auch zusammen dann neu anlanden
Wir werden uns voreinander frei demaskieren
Verlorenes Vertrauen wir wieder vorfanden
Neugeboren kann uns nichts mehr halbieren

Ich habe Lust, Dir mich ganz hinzugeben
Ohne Zweifel wohin auch immer entfliehen
Habe Lust, tief in Deinen Augen aufzugehen
Ist es an der Zeit, werden wir weiterziehen

Du ziehst mich aus, ziehst mich aus diesem Leben
Du nimmst mich, nimmst mich an meiner Hand
Du willst mich, willst mich mit Dir mitnehmen
Du hast Lust, hast Lust auf weißen Strand

Wortlos verstehen wir, was wir uns leise zuflüstern
Blind lesen wir, was in unseren Herzen ist geschrieben
In unseren Tränen ist eingefangen, was so düstern
Küssen diese Tränen und alles Düstere ist vertrieben

Wir ziehen uns aus, ziehen uns aus diesem Leben
Wir nehmen uns, nehmen uns an der Hand
Wir wollen uns, wollen uns mit uns mitnehmen
Wir haben Lust, haben Lust auf weißen Strand


© meteor 2024
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Der Wasserfall

Einst entsprang der Mensch aus der Natur,
war Teil dieser grünen ursprünglichen Struktur.
Noch bevor man mit Maschinen sie bezwang,
lebte der Mensch mit der Natur im Einklang.

Erst spät kehrte die Einsicht ein, war weit entrückt,
fürs Wohlbefinden braucht man mehr Natur zurück.
Menschen lieben sie wieder, viel aufs Grüne geben,
tief im Innern spüren sie, die Natur bedeutet Leben.

Wollen Eins sein mit ihr, in ihr wieder gesunden,
tief im Herzen sind sie alle mit ihr verbunden.
Wer sie liebt, lernt sie zu schätzen und zu achten,
wird sie als überlebenswichtigen Partner betrachten.

Die Natur ist eine Oase an Schönheit & Harmonie,
lädt ein auszuruhn und unsere Sinne zu schärfen.
Sie birgt viele magische Orte mit reicher Phantasie,
lehrt uns, auf jede Winzigkeit einen Blick zu werfen.

Tiefblau erreicht die Meeresweite die Unendlichkeit,
erinnert, wie klein wir inmitten der Natur weit und breit.
Der Wald spendet uns den Odem des Lebens,
geborgen unter Bäumen atmen wir nie vergebens.

Als Bewunderer alles Schönen finden wir uns im Tal,
sehen klare Bächlein fließen, kleine Bäume überall,
ummalt von grünen Wiesen, vereinzelt große Riesen,
der Boden von tausend Pflanzen bedeckt am sprießen.

Steile Felsen ragen hoch ringsum um uns empor,
schauen aus ihrem erhobenen Platz tief ins Tal.
Dumpfes Dröhnen trifft schallend an unser Ohr,
ausgelöst von diesem gigantisch großen Wasserfall.

Donnernd stürzt das viele Wasser hinab so tief,
niemand hält es nun vom Absturz mehr auf.
Ein großer Teil von dem, was oben noch loslief,
verweht in Sprühnebel aufstobend im Ablauf.

Der Fallwind bläst beständig frisch im schönen Tal,
hat kurz bedrohliche Wolken wieder fortgeschoben.
Die Sonne malt daraus dem benebelten Wasserfall,
den schönsten knallbunten Regenbogen.

Laß du mich in deine weichen Hände sinken,
stumm vergraben Stirn und Wangen nur,
bin verlockt, an deinen Gefühlen zu ertrinken,
bist mein Wasserfall in unserer beider Natur.

Gibst mir den Frieden, dem ich oft gelauscht,
aus Quellen flüsterts, auch aus Blumen ganz leis,
vom Gefühlsstrom mithinabgerissen berauscht,
im freien Fall zeigt sich unser Vertrauensbeweis.

Es gibt auch Liebende, die in der Natur verwundert
sprechen mit Tieren und Pflanzen, mit ihnen tanzen.
Noch nie einer ist hier an Luft und Liebe verhungert,
so Glücksbeseelte haben nur Appetit auf Romanzen.

© meteor 2024
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