Gedichte über Lachen - Seite 52

Du bist zu schön, mein lieber Schatz!
In deinem Herzen ist kein Platz
für mich als Durchschnittsmann – oh nein!
Ein Märchenprinz muss es schon sein.

Er thront auf einem Schimmel gar
und führt dich vor den Traualtar.
Dann zeigt er dir die große Welt,
schenkt dir ein Schloss, viel Schmuck und Geld.

Er ist gebildet, witzig, nett,
ein Teufelskerl im Himmelbett,
nicht oberflächlich, treu, potent,
ein Mann von Welt, den jeder kennt.

Warum nur bist du noch allein
und trinkst frustriert den Erdbeerwein?
Champagner wär´ doch angesagt,
hat dich kein Traumtyp angefragt?

Nun denkst du an den Durchschnittsmann,
als Lückenbüßer – dann und wann –
käm´ er als Übergang dir recht,
verzeih´, mein Schatz, da wird mir schlecht!

Wer sich an äuß´ren Dingen stört,
liegt oftmals ganz und gar verkehrt!
Leb´ wohl in deinem Traum, Chérie,
was wirklich zählt, begreifst du nie!

Wieder lachen

Wenn wir uns wirklich lieben könnten,
Uns endlich Hassformen abgewöhnten,
Ersparte das der Menschheit viel Leid
Und wir wären gern zum Frieden bereit.

Nur im Frieden geht die Forschung voran,
Weil dann der Geist ganz frei sein kann,
Der Menschenrücken frei von Gefahren,
Die bisher doch nur überflüssig waren.

Wir wären bereit unsere Probleme lösen,
Würden die Nachhaltigkeit nicht verdösen
Und könnten wieder viel befreiter lachen,
Weil wir uns zur Bescheidung aufmachen.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Du sollst öffentlich nicht weinen,
Hunde stets im Park anleinen.
Du sollst nicht beim Essen schmatzen,
keinesfalls vor Missgunst platzen.

Du sollst stets die Armut ehren,
dich zur Habgier nie bekehren,
Andersdenkende stets achten,
nicht in Schubladen verfrachten.

Du sollst nicht nach Malle düsen,
sondern brav im Harz abbüßen,
dass DU, durch Konsum gelockt,
uns die Suppe eingebrockt.

Du sollst stets die Demut wählen,
Schuldbewusstsein soll dich quälen,
dass Uropa Waldemar,
einst bei der Gestapo war!

Lerne denken, lesen schreiben.
Keinen Bock? Dann lass´ es bleiben!
Das spart Mühe, Zeit und Stress
und zerstört den Denkprozess.

Du sollst für den Frieden frieren,
nicht im Beichtstuhl o…(la la!)
nur im Notfall stehlen, lügen,
über „dickes Fell“ verfügen.

So wird´s Leben dir gelingen,
du wirst es mit „links“ gewinnen!

So ganz unvorhergesehen
sitzt du mir manchmal im Nacken,
manchmal aber auch
in den Augen,
im Herz,
in den Händen,
mitten unter meinen Wörtern,
in den Füßen,
oder im Bauch.

Du kuckst dann
ganz frech hervor,
hüpfst raus,
lachst dich krumm,
blitzt aus mir raus.

Jedenfalls
freu ich mich jedes Mal,
wenn du zum Vorschein kommst,
du - der Schalk- in mir!

;)
© A. Namer