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Gedichte über Irrtum - Seite 31


Brief an meinen geliebten Bruder im Labyrinth

Geliebter Bruder
Einst trenntest Du Dich von der Quelle
Aus unserem Ozean mit einer Welle

In die Begrenztheit entlassen
Kannst Deine Herkunft nicht erfassen

Vergessen erzeugt "Getrennt sein"
Doch das ist nur ein Schein

Nun wandelst Du durch das Labyrinth
Während Dein Leben verrinnt

Geliebter Bruder
Du fandest Deinen Stil
Dein Weg ist Dein Ziel
Deine Moral Dein Steuer
Doch der Wegezoll ist teuer

Du vertraust
Und glaubst
Und denkst:
Du lenkst

Du irrst !

Verführt
Berührt
Belogen
Betrogen
Gelenkt

Verschenkt:
Deine Macht !

Der Teufel lacht !

Geliebter Bruder
Du irrst durchs Labyrinth
Merkst nicht, wie Deine Zeit verrinnt

Und irrst
Und irrst
Im Doppelsinn
Mit stets dem selben leichten Spinn

Folgst immer Deiner Nasenspitze
Die Dir den bekannten Weg stets weist
Gibt es vor Dir mal heftig Blitze
Du kurzerhand zurück nun reist

Geliebter Bruder
So hältst Du Dich und andere zum Narren
Fährst in den Dreck den eig´nen Karren

Im Gesicht ´ne Menge Falten
Du gehört bald zu den Alten
In Dir tot, das forschende Kind

Und irrst
Und irrst
Im Labyrinth

Geliebter Bruder
Doch das wichtigste will ich Dir zum Schluss nun sagen:

Du kannst ruhig nach Deiner Wahrheit jagen !

Deine Gedanken
Deine Worte
Dein Handeln:
Deine Verantwortung !

Der Weg den Du gehst, ist und bleibt Deiner
Und mein Weg ist ausschließlich meiner

Ich will mich von Dir trennen
Und nicht weiter durch den Irrgarten rennen

Das Loch in der Mauer, ich find's
Denn ...
Mein Ziel liegt ausserhalb des Labyrinths !

© jogdragoon
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