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Irrtum
Seite 32
Gedichte über Irrtum - Seite 32
Wenn das Schicksal irrt
Leben verlaufen wie Flüsse
der unterschiedlichsten Sorten
entspringen aus Quellen
in weit verstreuten Orten ...
suchen sich ihren Weg
in oft unwegsamer Bahn
über Hindernisse hinweg
kommen alle an im Ozean.
Vom Schicksal zugewürfelt
treffen sich "zufällig" Flussläufe
verbinden sich wie dazu erwählt
einige sich auch nur kreuzen
trennen sich wieder
weil es erneut das Schicksal will
allzuoft geschieht das nicht still
einer den anderen zwingt nieder
seinem Willen zu wider
mit ihm zu fließen
weil er es nicht begreifen will
was gemeinsam war
lässt sich nicht mehr in eins gießen
zu sehr unvereinbar
ist beider Ziel.
Nicht Stromschnellen vermochten
sie zu trennen als ihr Leben
glücklich zu einem verflochten
im gemeinsamen Flussbett gelegen
Einflüsse von aussen
waren dagegen
dass ihr Fluss sich
wieder in ruhigen Ufern
sollte fortbewegen...
Auch der letzte Versuch
zusammenzubleiben
misslang wie durch einen Fluch
in sich zerstritten
einen tossenden Wasserfall
hinab treibend
die letzte Hoffnung entglitten.
Erst am Fusse dieses Absturzes
endlich beiden ist's gewiss
an der nächsten möglichen
Abzweigung
eine Auftrennung für beide
das bessere Ende ist.
So erreichte das Schicksal
doch noch sein Ziel
sein Irren beim Würfelfall
geradezubiegen...
Erneut zu Würfeln seine Wahl
damit beim Lebensspiel
beide Flüsse was Passenderes
zugelost kriegen ...
bevor auch sie
in den Ozean
einbiegen
...
© meteor 2024
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Meteor
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Gedicht zur Merkliste
Der Fremde und ich
*****
Ich traf mal einen Fremden
und der Fremde der traf mich,
ich glaubte ihn zu kennen
und er meinte er kennt mich.
Wir redeten 'ne Weile und jeder erzählte was von sich,
doch dann trennten wir uns wieder,
denn leider kannten wir uns nicht.
Jens Gottschall
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