Gedichte über Glück - Seite 420

Wir brauchen keine Kriege

Wir brauchen keine Kriege,
Wir haben Handballspiele:
Europa war im EM-Fieber,
Frankreich hat knapp gewonnen.

Denn der große Westfreund im Nachbarland
Spielte durchdacht, präzise und sensationell.
So blieb er während des Turniers der Garant:
Siegen muss man genial und schnell!

Die Dunkelblauen haben verdient gesiegt,
Waren angereist mit vielen Sympathisanten,
Weil den EM-Pokal offenbar nur jener kriegt,
Der auf hohem Niveau gehört zu Aspiranten.

Vor hundert Jahren noch verfeindet
War so wunderbar in Berlin Ehrung möglich
Weil wir Europäer miteinander befreundet
Und Feindbilder nichts als unerträglich.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Ich träume von einer schönen Insel irgendwo im Meer,
Mit viel Sonnenschein, Palmen und salzigem Wind,
Schönen Frauen, exotischen Früchten und Fischfang mit Speer,
Und wo alle Menschen frei, gleich und glücklich sind.

Unsere nackten Körper glänzen schön in der Sonne.
Tagsüber schwimmen wir mit bunten Fischen bei den Korallen.
Unsere Haut ist gebräunt und die Herzen voll Wonne.
Und nachts liegen wir am Strand und schauen, wie die Sterne fallen.

Hier sind wir alle gleich, frei und ohne Sorgen.
Und niemand sagt uns, was wir machen sollen.
Wir feiern die ganze Nacht durch bis zum Morgen.
Und schlafen, wann und so lange wir wollen.

Wir trinken viel und rauchen magische Pflanzen.
Und schweben hinfort mit den Wolken in bunten Träumen,
In denen wir alle nackt und berauscht tanzen.
Und klettern und hängen wie die Affen in den Bäumen.

Wir uns hier und dort schöne Blumen pflücken.
Und Alle lachen und tanzen und genießen den Rausch.
Wir uns mit bunten Blumenketten schmücken.
Und wir genießen frei den körperlichen Liebestausch.

Alle lieben und genießen sich, ohne lange zu warten.
Fremd sind uns Besitz, Gier, Neid und Frust.
Und wir tanzen glücklich und berauscht wie im himmlischen Garten.
Hier sind wir frei, hier zählt nur die Lust.

Die Wellen funkeln und küssen den Strand.
Dieser schöne Traum lässt mein Herz sehnsüchtig beben.
„Komm!“, rufe ich und greife deine Hand.
Und wir gehen schwimmen und genießen das Leben.

Wer im Frühjahr auf sein Fahrrad steigt sollte sehr vosichtig fahren, sonst...

Durch des Winters tiefe Wunden
hat mein Fahrrad sich geschunden.
Die Fahrbahn war arg aufgerissen,
voller Löcher, ganz zerschlissen.

Ich fuhr so durch die Frühlingsnacht,
da hat es fürchterlich gekracht.
Ein dumpfer Schlag und mein Gemächt
knallt auf den Vorbau drauf - ganz schlecht…

Familienplanung – abgeschlossen…
Ich kam mir vor, wie abgeschossen
und stieg, ganz gegen meinen Willen
nach vorn vom Rad, um Himmelswillen.

Mein Fahrrad knutschte einen Zaun,
da vergaß ich Zeit und Raum.
Ich meckerte und schimpfte laut,
das hab ich mir nicht zugetraut.

Der Reflex, die Körperdrehung,
ja schlichtweg diese Eleganz…
Keiner plant je die Entstehung,
welch ein Glück - war fast noch ganz.

Bis auf diese kleine Stelle,
auf die wir Männer mächtig stolz,
ich mache jetzt hier keine Welle,
doch auch ich bin nicht aus Holz!

Trotz der Blessur am besten Stück,
ich hatte wirklich mächtig Glück.
Denn wäre es kein weiches Teil,
wär’s gesplittert – nicht mehr heil.

Sagen möchte ich am Schluss:
„Ich liebte diesen Bluterguss!“