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Gedichte über Gefühle - Seite 2491


Kuss der Diebe

Von unser'n Augen empfohlen,
an heimlich' Platz wir uns gestohlen.
Niemand wird uns finden!
Neugierde wird uns binden...

Trautes Fleckchen gefunden,
Augen tasten ab mit Blicken,
Treffen sich, entfachen Funken!
Näher heran sie winken,
Von Urvertrauen betrunken...

Deine Augen zu den meinen:
"Seit ich dich sah, bist du mir so nah!
fühle mich dir seelenverbunden...
will jetzt wissen unumwunden,
was da mit uns vorhin geschah."

Meine Augen zu den deinen:
"Du bist betörend, ich mich entlarv'!
Ich würde gerne, wenn ich darf?
Bist so wunderschön anzusehn,
ich muss jetzt einfach voran gehn!"

Hauch von Luft vor sich her geschoben,
meine Hand streichelt sanft Stirn und Haar.
Umspielt dein Gesicht herab von oben,
liebkost dich immerdar ...

Zitternd Hand deine Haut berührt,
An Wange ein Finger dich verführt!
Verlangen auch in mir geweckt,
will wissen, wie dein Mund mir schmeckt.

"Siehst du nicht, wie ich sterb' vor Bangen?
nach einem Kuss ist mein Verlangen!
Komm! ... raub mir meinen Atem!
meine Lippen die deinen längst d'rum baten!"

Lippen dein Gesicht berührend,
in watteweiche Wolken eingehüllt,
meinen Kuss auf deiner Wange spürend,
Sehnsucht von Ungeduld erfüllt!

Heißer Atem malt prickelnd feuchte Kreise
auf Wangenhaut auf ihrer Reise
über deinen halboffenen Mund,
Kontakt mit meinem möcht' tun kund!

"Willst du meinen Atem rauben?
Bist völlig verrückt?
Mir fehlt Luft und Glauben!
Der Welt durch dich entrückt!
Das wirst du büßen,
wirst zappeln jetzt,
werd' dies' Spiel versüßen,
dich in Gier versetzt!"

Mein Mund über deinem stoppt,
Atem sich trifft, vermengt,
Lippenpaare Abstand nicht verengt,
nach Plan werden deine nun gefoppt!

Ungeduldig nahen deine Lippen
die meinen zu berühren,
sie zu kosten, d'ran zu nippen,
meine sich selbst entführ'n!

Weichen zurück ein kleines Stück,
reicht, du wirst verrückt!
Erkennst kesses Necken,
lässt dich gern anstecken!

Heißes Fangspiel beginnt,
Augen sich lächeln an,
wohlwissend, jeder gewinnt,
egal, wer wen fangen kann!

~

Deine Finte macht mich zum Sieger
triumphierend lässt mein Mund
sich auf deinem nieder...
Unsere Lippen sich berühren,
beide zu Gewinnern küren!

Atem für ewigen Moment ...
vergessen Raum und Zeit,
Herzen ganz ungehemmt,
verführen in neuer Zweisamkeit.

Im Wir so vereint,
Lippen sich berührend,
Du mit mir angeleint
Zungenspiele vollführend...

Anfangs Atem geraubt,
Lippen auf der Flucht,
beide Diebe ganz verrucht
diesen Kuss gemeinsam gestohlen!
Dies' Verbrechen ungesühnt,
da so empfohlen,
gar erlaubt ...

...als Kuss der Diebe nun gerühmt...

© meteor 2023
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Ein einziger Augenblick

Ein einziger Augenblick ..
und man fast erschrickt!
Man möcht' zergeh'n,
muss schnell wegseh'n,
um nicht einzugesteh'n
dem Gegenüber,
was soeben ist gescheh'n!

In einem Sekundenbruchteil,
ein unbeschreibliches Gefühl wird zuteil,
kein greifbares Rettungsseil,
um zu bremsen diesen freien Fall...
hinab in deine Seelenbrunnen.
Zwei Blitze daraus im Feuerstrahl,
in meine Seelentore eingedrungen!

Elektrisiert von diesem Einschlag
kurz mein Herz still stand,
meine Seele wankt,
Anfrage an den Verstand:
"Was war das denn gerade?"
Eine Wiederholung wird empfohlen!
Um Gewissheit einzuholen ...

Nur selten kommt es vor,
dass wer durch den Seelenspiegel
darf eintreten durch das Tor.
Nur was auf den ersten Blick
scheint kompatibel,
erhält Einlass und mit viel Glück
zerbrechen alle Schutzsiegel ...

Vorsichtiger zweiter Blickkontaktversuch ...
Ein Gewitterschauer geht hernieder!!!
Weil auch du schautest nach mir wieder!
Doch jetzt nur kein vorzeitiger Abbruch,
Ein Lächeln huscht über beider Lippen,
das Eis im Nu gebrochen inmitten...
Augenkontakt gehalten,
Synapsen nun walten ...

Deine Augen strahlen wie zwei Sterne,
inniger Blick hebt hinfort die Ferne.
Meine Augen beginnen
in deinen zu versinken ...
Wie sie so lächeln,
wie sie mir zuwinken.
Möchte in ihnen versunken bleiben...

Mystische Magie gepaart mit
wohligem Kribbeln, Gänsehaut...
Glückshormone erquicken.
All das nur, weil ich
mich habe getraut,
dir ein zweites Mal in deine
wundervollen Augen zu blicken.

Dein Blick lässt mich nicht mehr los!
Ebenso dich der meine, die Freude groß.
Unsere Augen tauschen mehr als nur Worte,
geöffnet bleibt des anderen Seelenpforte.
Streicheln, schmeicheln, verführen,
verschmelzen, necken, kokettieren!
So fing einmal damit alles an,
als wir sahen uns von Aug' zu Auge an.

Und siehst du mich heut' mit deinen Augen an,
dann fängst du mich erneut mit deinem Charme.
Sie erzählen mir von deinem Leben,
von deinen Wünschen und Träumen.
Keinen Augenblick möcht' ich davon versäumen.
Wie ich in deinen, kannst auch du
in meinen Augen lesen immerzu!

© meteor 2023
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