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Gedichte über die Erkenntnis - Seite 525


Zeichen einer echten Bewusstseinserweiterung

Der Weg zur Erweiterung des Bewusstseins geht mit einer Zunahme der Lichtmenge in diesem Bewusstsein einher. Mit anderen Worten: Jeder Bewusstseinssprung entlang der Evolutionsleiter geht zwangsläufig mit einer mehr oder weniger bedeutenden Erleuchtung einher. Es ist auch ganz offensichtlich, dass die mit der Erleuchtung einhergehenden Auswirkungen ein Gefühl des inneren Friedens, der Harmonie und der Symphonie des Universums sind
Doch gerade diese Universalität des Bewusstseins dient Raubtieren als beliebtes Spekulationsobjekt. Durch die Nachahmung der Gesamtheit des Bewusstseins vermitteln sie ein Gefühl der Erleuchtung, das den erbärmlichen Bewusstseinszustand überdeckt. Oft reicht das „Erscheinen“ eines leuchtenden Wesens oder das Gefühl eines „Lichtstroms“, der das Bewusstsein bedeckt, aus, damit das Opfer sich vorstellt, von Gott auserwählt zu sein oder die kosmischen Höhen der Existenz erreicht zu haben
Ein häufiges Zeichen einer solchen Besessenheit ist Intoleranz, die Übertreibung der eigenen Reinheit und die Unfähigkeit zu reiner Liebe. Ein weiteres solches Zeichen ist die Einstellung zum Leiden anderer Wesen. Die Vorstellung, dass das Universum harmonisch ist, weil es vom Großen Geist ausgeht, führt oft zu der Behauptung, dass Leiden ein „Weg zur Reinigung“, eine „notwendige Lektion“ usw. sei. Aber wie oft stellt sich heraus, dass die „Aufgeklärten“ mit solcher „Weisheit“ mit dem Leid anderer umgehen, ohne ihr eigenes Leid zuzulassen
Nur maximale Toleranz, die Anerkennung des absoluten Wertes der bunten Welt und die Bereitschaft, maximale Anstrengungen zu unternehmen, um das Leid unserer Mitmenschen zu lindern, sind Zeichen einer echten Bewusstseinserweiterung


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Die Entstehung des Verlangens

Ein Weg ist ein System einvernehmlich vereinbarter Handlungen, dessen Vektor mit dem allgemeinen Entwicklungsvektor einer bestimmten Individualität und einer Verbindung zwischen allen seinen Elementen übereinstimmt. Das heißt, zu sagen, dass sich ein Mensch auf dem Weg befindet, bedeutet erstens, dass er sich entwickelt (d. h. von einem weniger bewussten Zustand in einen bewussteren übergeht), und zweitens entwickelt es sich auf seine eigene individuelle Weise, das heißt, es durchläuft Stadien, die durch die Eigenschaften seiner Monade, also seines Orlegs, bestimmt werden
Immer wenn bestimmte Möglichkeiten eines Wesens verwirklicht werden, eröffnen sich ihm neue Möglichkeiten, die durch die Logik des Pfades selbst bestimmt werden, was bedeutet, dass in seinem Bewusstsein eine Anziehungskraft zwischen tatsächlicher und potenzieller Realität entsteht, die als Verlangen bezeichnet wird kostenlos, ist nicht willkürlich
Die Entstehung des Verlangens ist also im Wesentlichen eine Manifestation der Schwerkraft, die potenziell im Bereich der Möglichkeiten einer bestimmten Monade existierte. Da die Monade jedoch ein Aspekt der Unendlichkeit ist, ist die Zahl ihrer Potenziale grenzenlos, und was zählt, ist nicht so sehr die Möglichkeit selbst, sondern vielmehr die Reihenfolge der Umsetzung, das harmonische Wachstum des Bewusstseins, also die Aktualität und Angemessenheit jeder Aktualisierung auf einer bestimmten Ebene. Derselbe Wunsch, der in verschiedenen Phasen entsteht, kann für ein bestimmtes System sowohl konstruktiv als auch destruktiv sein, da er Ketten langfristiger Umsetzungsfolgen auslöst
Dementsprechend beginnt die nachhaltige Entwicklung des Bewusstseins erst dann, wenn es Zugang zu seinem Grundprinzip erhält und zunächst nur mit einzelnen Erkenntnissen beginnt, um dann – immer klarer – seine Erkenntnisse zu formen. Tatsächlich zielen Initiationsveranstaltungen genau auf die primäre Einführung des Bewusstseins in seine Tiefen ab und ebnen den Weg von äußeren Ebenen zur Welt der Prototypen – Azilut, wo der Schöpfer direkt handelt – den Höhen des Psychokosmos


Der Spiegel der Sonne - Eine kurze Geschichte mit Gedicht

Ich war allein !
Die Welt schien auf mich herabzublicken, mich zu umschliessen, einzuengen und zu erdrücken:
"Was kann ich schon tun ?" fragte ich mich und blickte ängstlich umher.
"Erst einmal durchatmen und zur Ruhe kommen !"
Ich beschloß einen ausgiebigen Spaziergang zu unternehmen, um meine Gedanken zu klären.
In einem kleinen Park ging ich so niedergeschlagen, mit gesenktem Kopf, über den schmalen Fußweg.
Schwer beladen mit den Problemen dieser Welt, die von allen Seiten auf mich einwirkten, schaute ich intuitiv nach oben.
Am Nachmittag bewegte ein kühler Wind die Bäume, so dass ihre Äste leicht schwankten.
Schwer zogen großflächig, dunkle Wolken behäbig über den Himmel.
Kleine blaue Stellen schenkten ihm ein paar verstreute Farbflecken.
So grau und dunkel, wie im Moment das Wetter war, fühlte ich mich auch.
Dann sah ich ihn !
Ein Mann kam mir, anmutig mit elegantem Auftreten, entgegen.
Ein Lächeln, das mir unwirklich erschien, ließ mich zurückschrecken.
Ich weiß nicht, was es war, doch er schien von innen heraus zu leuchten.
Seine offenen Augen, die ebenfalls zu lächeln schienen, unterstrichen diesen Eindruck.
So kam er mir näher.
Er schaute mich, direkt und sicheren Blickes, an.
Ein freundlich warmes, unaufdringliches "Moin" kam über seine Lippen.
Ich entgegnete mit einem kalten Unterton: "Hallo" und ging im weiten Bogen um ihn herum.
Misstrauisch blickte ich ihn an und dann schaute ich schnell weg.
Ablehnung stieg in mir auf.
Er ging mit festem Schritt weiter seines Weges. Auch als ich ihm hinterher blickte, spürte ich, dass er immer noch lächelte.
Dann ging ich um eine Ecke und er war nicht mehr zu sehen.
"Warum ?" schoss ein Gedanke in mich.
"Warum nur fühlte ich mich eben unbehaglich und ihm abgeneigt ?" fragte ich mich.
Ich überlegte und reflektierte in Gedanken meine Gefühle:
"Ich vermute, dass ich bei meiner miesen Laune eine gute einfach nicht vertragen kann.
Doch wenn ich so fühle und so auf andere wirke, trage ich dann nicht das Dunkle in die Welt ?
Fühle ich mich dann nicht zum Dunklen hingezogen, anstelle zum Lichtvollen ?"
Ich schaute prophetisch nach oben.
Plötzlich bahnte sich die Sonne ihren Weg und schien mir direkt in die Augen.
Für einen kurzen Augenblick war ich verwirrt und überrascht zugleich.
Die Sonne schien mir einen Gedanken einzuflüstern:
"Sei ein Spiegel meiner selbst!" hörte ich sie sagen und
"Erinnere Dich an mein Licht in der Dunkelheit!"
Ich spürte eine innere Erregung.
Wurde ich soeben von meiner Muse geküsst ?
Die Niedergeschlagenheit war wie weggewischt.
Eine neue Idee war auf dem Weg durch den Geburtskanal meiner Gedanken.
Die Idee formte sich und überwand die Teilnahmslosigkeit und Resignation, die mich fest im Griff zu haben schien:
Ich wollte werden wie der lächelnde Mann!
Ich wollte ein "Spiegel der Sonne" werden und damit Glück und Freude in die Welt tragen.
Allein meine Präsenz sollte die Menschen in meinem Umfeld erfreuen und damit ihren Weg in Richtung eines lichteren lenken.
Ich will ansteckend sein: Ein Virus der Liebe und des Lichts !
"Das ist die Antwort auf die Frage !" sagte eine innere Stimme in mir.
"Ja ! .. tatsächlich ! .. Das war die Antwort !
Das kann ich tun .. und ich werde es tun!" gab ich mir selbst ein Versprechen.
Ich schaute noch einmal kurz in die Sonne um mir Ihr Licht einzuprägen.
Jedoch nur so lange, wie ich es riskieren konnte in sie zu blicken, ohne meine Augen zu schädigen.
Also sehr kurz!
Dann ging ich schnellen Schrittes nach Hause.
Sofort setzte ich mich vor meinen Computer und suchte nach einer Halskette mit Sonnenanhänger.
Nach einigem Suchen fand ich eine sehr schöne, die zu mir passte und bestellte sie.
"Dazu .." so dachte ich ".. werde ich mir noch ein passendes Gedicht ausdenken,
mit Bildern verzieren, ausdrucken und eingerahmt im Sichtbereich aufhängen.
Jeden Tag werde ich meinen Wunsch pflegen, bis ich das werde, was ich sein will !
Damit werde ich zu einem guten Vorbild für andere und die Welt zum Guten verändern !"
Dann nahm ich mir mein Notizbuch und schrieb das Gedicht:


Ein Blick in die Sonne
für einen Augenblick
Eine kurze Zeitspanne
für ein langes Glück

Es wird die Erinnerung an dieses Bild
zu meinem Schwert und Schild

In meinem Herzen
tausend Kerzen
die in mir erstrahlen
und als helles, inneres Licht
in mein Gesicht
ein liebevolles Lächeln malen

So werde ich voller Freud' und Wonne
zu einem Spiegel der Sonne!

© jogdragoon
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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