Der alte Zaun, der noch Reichsmark gekostet,
hatte Löcher und war total verrostet.
Einst mit Carbolineum gestrichen,
war der Teer samt Rost gewichen.
Und der Spanndraht, der erneuert,
hat den letzten Draht zerscheuert.
Also musst ein neuer her,
das ist heut ja nicht mehr schwer.
Gekauft Pfähle, Halter, Streben
was der Zaun so braucht zum Leben.
Den alten Zaun gerollt, verschrottet,
das neue Zeug dann gleich entmottet.
Der Maurer schuf das Fundament
mittels Steinen, Kalk, Zement,
setzte alle Pfähle und Streben ein
als Grenze zwischen mein und dein.
Löcher bohren, Halter schrauben,
das ging schneller als wir glauben.
Zaungeflecht auf Länge rollen,
mehr gekauft, als man hätt sollen.
Spanndraht durch die Karos fummeln,
dabei kann man gar nicht schummeln.
Abgeschnitten, Spannschlösser gedreht,
der Zaunbau schnell zu Ende geht.
der neue Zaun zum Nachbarn steht.
Da springt das erste Katzentier,
dem man eingezäunt hat das Revier.
Drei Kilo dieses Raubtier wiegt,
bei dem sich jetzt der Spanndraht biegt.
Dann ist der Kater angelangt,
beim Klettern sogar die Säule schwankt.
Der Bestand des Zaunes hat ohne Fragen
eine Lebensdauer von wenigen Tagen.
Also messen, denken, Restdraht suchen,
über diese Fummelei mal fluchen,
doch statt Beulen vom Gewicht der Tatzen,
gibt’s jetzt Löcher für die Katzen.
13.01.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann