Gedichte Über Beziehungen - Seite 221

Ich als Mann, mit Freude am Leben,
will den Schatz aller Schätze heben,
ich such die Frau mit flottem Becken,
nicht so gemein wie schwarze Zecken.

Eine, die Abstand hält vom Kiffen,
die auch zupackt mit festen Griffen,
nicht von morgens bis abends diniert,
sich auch beim Wannenbad nicht geniert.

Die es vorzieht, vorwärts zu lenken,
anstatt sich den Kopf zu verrenken,
die trotzig steht zu heiklen Worten
und ehrlich bleibt an allen Orten.

Eine, die mit Taten kann entzücken,
nicht´s verheimlicht mit List und Tücken,
kurzum – eine Frau mit Eigensinn,
weil ich selbst - ein alter Querkopf bin.

© Horst Rehmann

-1-
Der Liebesengel

"Raff ich auf, sei nicht antriebslos,
gib deinem Herzen einen Stoß
stell dir nicht wieder selbst ein Bein,
lade die Frau zum Tanzen ein."

"Tu, s, bevor es ein andrer macht,
der dann mit ihr durchtanzt die Nacht,
verliebt bis über die Ohren
ist sie dann für dich verloren."

Darob fasste er sich ein Herz,
munterte sie auf mit 'nem Scherz,
lud sie hernach zum Tanzen ein,
sie lächelte, sagte nicht nein!

-2-
Frühling

"Hasch mich, ich bin der Frühling", sie rief,
mit Dessous bekleidet durchs Haus lief,
sie gab sich kokett,
lockte ihn ins Bett,
schon hing der Haussegen nicht mehr schief.
-3-
Herbst

"Ich bin der Herbst, entblättre mich"
bat sie ihn auf Knien, inniglich
und mit viel Elan
ward, s von ihm getan,
beide amüsierten sich köstlich.
-4-
Katzen in Liebeslaune

Die beiden Katzen sind rollig
und alles andre als drollig,
gehen hoch die glatten Wände,
ihre Laute sprechen Bände.

Die Kätzinnen dazu neigen
einander zu "besteigen",
dabei zu simulieren
wie, s mit Katern wird passieren.

Der Nachbarkater kommt schon bald,
es ist der schöne Willibald,
der sich gern der Katzen annimmt,
beide mehr als zufrieden stimmt.

Our shadows
fall long
between the days

Your voice, a bird
lost in the clouds
calling me
from far away

We walked together
through summer gardens
shared the golden grains
of time
between our hands

Now the evening flows
like a silent stream
divides our shores
our words fade
in the emptiness of the wind

Yet somewhere in the silence
you remain
in the forgotten corners
of our soul

You leave
with the autumn leaves
but one stays
alive within us
quietly
like an eternal promise.


SDR

hörst du

das Wort, entfärbt und kalt
auf meinen Lippen schweigt

spürst du

mein Atem, flach und leis
nicht mehr in Lüfte steigt

siehst du

mein Blick, von Sehnsucht leer
der Schwere zu sich neigt


schau zu

die Nacht, samtdunkel
über meine Träume streicht

und Liebe, nebelschwer
aus meiner Seele weicht