Gedichte Über Beziehungen - Seite 143

Auf der Suche nach dem WIR

Viele Fremdlande sind ja in mir,
Wo das Vertraute sich einfindet,
Mich mit Heimat und Nähe bindet –
Und suchend bleibt doch nach dem WIR.

Die Welt ist erst nur Kinderstube,
Klein und doch als ein Kosmos ganz
Mit Kindergarten, Geschwisterglanz –
Mancher drückt mächtig auf die Tube,

Denn er will zeigen, meist verhalten,
Dass er von Eltern sich entfernt,
Wo zwar geliebt und reich besternt
Er meint, dass sie ihn nur festhalten.

Freundschaften sind längstens gesetzt:
Das Fremde, draußen, lockt Neugierde.
So wächst heran manche Begierde,
Man glaubt, man sei sehr gut vernetzt.

Doch kommt's im Leben darauf an,
Ob aktiv man WIR-Suche fördert,
Mit dem Kind Freundschaften erörtert,
Damit es suchend finden kann.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Du brauchst keine Hilfe
du immer mir sagst
ich weiß
Du kommst alleine klar
brauchst niemand
der zuhört
Du brauchst niemals Rat
Du hast es immer
alleine geschafft.

Ich weiß
kommst allein klar
drum steh ich nicht hier
für Dich irritierend
was machst du denn hier
komm heut
kaum zu glauben
was führt mich denn her
steh hier
was verloren
ALLEIN WEGEN MIR.

MB