Gedichte zu Weihnachten - Seite 97

Durchatmen

Vielleicht
sollte man
das Weihnachtsfest
dazu benutzen
im stillen Kämmerlein
die scharfen Krallen
zu stutzen
Ich habe das Gefühl
Man fühlt
viel zu viel
Jeder schließt
seine Jammertruhe
Und man lässt
die Weihnachtstage
die Welt in Ruhe

©Käte Micka


Käti Micka

Behaglich der Schaukelstuhl, vor und zurück, schwingt
Beruhigender Sternengesang, im Inneren, erklingt
'Loslassen', das sich auf 'Ruhe erfassen', dichtet
Die Augen, entspannt auf das Zentrum der Wärme, gerichtet
die den Raum erfüllt

Verspielt hüpfend Rotschuhballerinas umeinander her tanzen
in weißgelbe lockere Lichtkleider gehüllt
Momente der Leichtigkeit, die Ruhe und Harmonie, in das geschundene Herz pflanzen
Dazu springen, auf dem Parkettfußboden und an der grauweißen Wand
vergnügt besitzerlos scheinende Schatten
als fassungslose Gestalten
die Ihre Geburt im hellen Lichte hatten
und sich, ab und zu, bewegt zusammenfalten
an der glattkalten Wände Rand

So wie Du, wirkt das seelenwarme Zimmer, stilvoll und antik
Die perkussiv knisternd knackende Musik
die von des Denkens Zwang befreite
hüllt Dich in diese Atmosphäre ein
Die Quelle sind rotglutdurchzogene Eichenholzscheite
im schwarzbraunen Kamin, aus Stein

© jogdragoon

Wenn zwei Sterne sich begegnen,
leuchtet das weite Himmelszelt.
So war es einst wohl gewesen:
Jesus wurde das Licht der Welt.

Das Licht der Welt,

das jährlich in der Krippe liegt
schon seit tausenden von Jahren.
Für ihn erklingt das Weihnachtslied,
wenn schwer wir an den "Gaben" tragen -

für's Licht der Welt.

Was alles tut man nicht für's Kind,
für's Sternleuchten in den Augen!
Doch schwindet's wieder so geschwind -
keiner des Glückes Licht kann kaufen.

So wiederholt sich's Jahr für Jahr.
Das Jesuskind schaut zu und schweigt.
Ist nicht ergraut schon längst sein Haar?
Warum es still nur liegen bleibt

im Licht der Welt?

Jaja, ich weiß, das fragt man nicht,
doch ich frag heimlich mich schon lang:
Wenn alle warten auf das Licht,
das Licht der Welt: Wer zündet's an?