Gedichte zu Weihnachten - Seite 96

Wir bummeln auf dem Weihnachtsmarkt
so wie in jedem Jahr.
Die Maskenpflicht gibt es nicht mehr
und das ist wunderbar.

Sehr viel Gedränge gibt es hier,
und es ist bitterkalt.
Es herrscht gemischtes Publikum-
viel Menschen jung und alt.

Es riecht nach Bratwurst und nach Punsch,
nach Mandeln und nach Rum;
jedoch die hohen Preise nimm
ich den Verkäufern krumm.

Kartoffelpuffer gibt es noch
beinah zum alten Preis,
dafür sind sie jetzt ziemlich klein,
doch sonst sehr gut und heiß.

Ein Steak im Brötchen gönn ich mir,
so wie in jedem Jahr,
zwölf Euro kostet dieser Spaß
und ich bezahle bar.

Zwei Crêpes bestellt sich meine Frau
die isst sie jedesmal,
dann trinkt sich noch drei Eierpunsch
auf Ex und ich bezahl.

Ne Feuerzangenbowle trink
ich noch zum guten Schluss,
danach sind meine Füße schwer,
doch es war ein Genuss.

Gut gelaunt geht es nach Haus
im bunten Neonlicht.
Der Bummel war ganz angenehm,
doch billig war es nicht.

Eisiger Hauch über die Dächer weht,
das Dunkel der Nacht um die Häuser zieht,
einzelner Lichtschein durch die Fenster
auf schneebedeckte Straßen fällt.

Weiße Flocken leise herunterfallen,
Glocken vom Kirchturm erschallen,
aus der Ferne, von irgendwo her,
das Spiel einer Geige ertönt,

die Saite lustvoll seufzt und bebt,
ihr sanfter Klang die Herzen bewegt,
allerorts scheint es, die Gegenwart ruht,
Besinnlichkeit und Stille die Zeit berührt,

der Baum geschmückt, das Christkind bereit,
seinen Schlitten zu den Menschenkindern lenkt,
sie mit kleinen und großen Gaben beschenkt,
doch kann es nicht alles bringen,

lässt uns an Menschen denken,
die von uns gingen, das Leben,
das uns einst geschenkt,
wir müssen es hüten gerade in dieser Zeit,
es ist das größte Geschenk von allen,
ein Geschenk, das nicht ewig bleibt.


14.12.2023 © Soso

Erinnerungen

Ich mag
ein Weihnachtsfest
in aller Stille
Gemütlich und friedlich
Ich brauche keine Fülle
Mir genügt Wenig
Denn Wenig ist für mich Viel
In meiner Kindheit
litt man schon
mit einem Stückchen Brot
keine Not
Pfeffernüsse waren Hochgenüsse
Damals ja Damals
Ich empfinde Wehmut
Man glaubt es nicht
...Sie tut mir aber gut...

©Käte Micka





Käti Micka