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Gedichte über Trauer - Seite 316


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Abseits

Glockenklang, ein Lichtgefunkel,
Weihnachtsmarkt mit bunter Pracht.
Etwas abseits, kalt und dunkel,
Obdachlose in der Nacht!
Weihnachtsbaum am Rathaus drüben,
steht seit Tagen, reich geschmückt.
Auf dem Tische, Brot und Rüben,
Armut scheint, die sehr bedrückt.
Ein Adventskranz, durch das Fenster,
hoffnungsvoll, so mag er sein.
Hart und traurig, wie Gespenster,
weher Blicke, müder Schein.

Bald wird uns der Christ geboren,
Weihnachtszeit, der reichen Gaben.
Doch so mancher arg verfroren,
wird auch diesmal gar nichts haben.
Darum still im Schein der Kerzen,
lasst uns auch an jene denken.
Öffnet Portemonnaie und Herzen,
euren Blick auf sie zu lenken.
Manche Not lässt sich noch mindern,
lasst sie nicht im Abseits stehen.
Lasst uns Ängste, Sorgen lindern,
miteinander weitersehen.

Unsre Welt, so tief durchdrungen,
elendsvoll all der Dämonen.
Und doch flüstern Engelszungen,
die in vielen Menschen wohnen.
Die, die helfen und die geben,
die sich nicht ins Abseits stellen.
Nicht nach Ehr´ und Lobpreis streben
und das Jammertal erhellen.
Schaut so viel liegt noch im Argen,
noch so wenig scheint geeint.
Ach, in dieser Zeit, der kargen,
bleibt manch Träne ungeweint!

So verzweifelt manches Wesen,
krank, ob seiner Einsamkeit.
Möge es doch bald genesen,
abseits all der Dunkelheit
Weihnachten, heißt Zeit der Liebe,
sei´s doch mehr, als nur ein Wort.
Die uns wohl im Herzen bliebe,
weihevoll an jedem Ort.
Das trotz all der vielen Gründe,
Feinde doch zu Freunden werden.
So das man doch bald verkünde:
Das es Frieden ward auf Erden!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2022
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