Traum(a)

Ein Gedicht von Pfauenfeder
"Du musst deine Vergangenheit loslassen, denn sie ist vergangen"
"Du musst einfach aufhören, dich an ihr festzuhalten"
Die meisten, die diese Sprüche sagen, haben es selbst nicht erlebt.

Glaubst du das würd' ich nicht zu gerne?
Ich spüre meinen Körper kaum...
Alles wirkt unecht wie ein Traum(a)
Glaubst du beim Anblick schöner Sterne;
Glaubst du, zu leiden brächt' mir was?
Jahrelang weinen, kennst du das?

Von Therapie zu Therapie;
Von Achtsamkeit zu Selbstliebe.
Lange geholfen hat es nie
Und manchmal waren's Zeitdiebe.

Lass mich dir sagen wie es ist,
Wenn nimmer deine Stirn vergisst,
Was sie erlebt hat als ein Kind:
Es machen dich die Ängste blind.

Statt Urvertrauen gab es Missbrauch,
Beleidigungen und Schikanen auch.
Der Vater säuft, natürlich sorgst du
Dich, doch schaust vergebens zu
Wie er sich selbst zerstört und aufgibt:
Du wollt'st doch nur, dass er dich liebt!

Als Dank wirst du im Suff missbraucht;
"Verwechselt mit der Freundin"
Ich wünschte Papa, du säh'st wie ich leid' und auch
Du müsstest wie ich fühlen und mich dabei anseh'n.

Anmerkung: Seit 20 Jahren spüre ich kaum etwas unterhalb des Halses...
Ich spüre meinen Körper nur sehr schwach. Abgespalten und entfremdet von mir selbst durch Traumata. Das Nervensystem ist ständig angespannt und Angst mein ständiger Begleiter. Ich weiß nicht, wie es ist zur Ruhe zu kommen oder zu entspannen. Immer bin ich angespannt. Panikattacken und Weinkrämpfe sind der Alltag.
Körperübungen, jahrelange Therapien, Psychiatrieaufenthalte, Selbstliebe und Persönlichkeitsentwicklung, brachten mir etwas, aber nicht genug um meinen Körper wieder zu fühlen und die Depression ist jetzt auch wieder da. Ich habe bestimmt ein Drittel meines Lebens nur geweint, wenn ich die Stunden zählen würde. Und dennoch versuche ich irgendwie am Leben zu bleiben und mache jetzt zum 5. Mal die Realschule nach, die ich 4 mal wegen Depressionen abbrechen musste) Mein aktuelles Lebensmotto lautet: "Ich lasse mir das vom Leben nicht länger bieten!"
Und auch, wenn es nicht klappt, so kann ich in den Spiegel schauen und zu Recht sagen: Ich habe mein Bestes gegeben, zu jeder Zeit; so gut ich es vermochte.

Informationen zum Gedicht: Traum(a)

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19.11.2023
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