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Gedichte über den Tod - Seite 58


Der Feuervogel

Ein Feuervogel, wild und frei,
Erhebt sich stolz in Morgenheut'.
Mit Flammenflügeln, feurig helle,
Durchschneidet er der Weite Welle.

Im Dämmerlicht, das langsam bricht,
Verlässt er still sein Heim im Licht.
Ein Funkenregen folgt ihm treu,
Ein Schauspiel, leuchtend, wunderschön.

Sein Federkleid aus Glut und Glanz,
Verleiht der Nacht einen heißen Tanz.
Er zieht durch Himmel, groß und weit,
Erhellt das Dunkel, schenkt uns Zeit.

In Asche fällt er, wenn er muss,
Doch stets erwacht er neu zum Schluss.
Ein Kreislauf ewig, nie gebrochen,
Ein Feuervogel, nie erloschen.

Mit jedem Flügelschlag erneut,
Verkündet er die alte Zeit.
Von Leben, Tod und Wiederkehr,
Ein Mysterium, uralt und schwer.

Der Feuervogel, ewig brennt,
Ein Symbol, das jeder kennt.
Er zeigt uns Kraft und Mut zugleich,
Ein Phönix, strahlend, königlich.

Doch mehr als das, er trägt die Glut,
Der Hoffnung selbst, die ewig ruht.
Denn wenn die Welt im Dunkel steht,
Ist er es, der uns neu belebt.

Ein Hoffnungsstrahl, so hell und klar,
Erinnert uns, dass jedes Jahr
Aus Asche neues Leben keimt,
Und uns von alter Last befreit.

Der Feuervogel, uns verheißt,
Dass jeder Schmerz, der uns zerreißt,
Am Ende doch zur Stärke führt,
Und Hoffnung ewig neu erblüht.

Als der Sohn unerer Freunde mit 35 Jahren qualvoll an den Folgen seiner Erkrankung LUPUS verstarb, habe ich dieses Gedicht für ihn und seine Familie geschrieben. Er hat zum Widerstand gegen seine Krankheit wunderschön gemalt, unter anderem den Feuervogel. Ihm ist dieses Gedicht gewidmet. Ihr findet ihn auf instagram unter @derwerbaerbear




SDR
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Lied vom Tod

Ist die Sanduhr abgelaufen, deine Koffer längst gepackt.
All das, was du einst getan, all das, was du einst gedacht.
All der Hoffnung Funken glimmen, Zweifel bleiben, Glut intakt.
Manche Briefe ungeschrieben, manche Geste angebracht.

Deine Gärten längst vergangen, viele Worte Schall und Rauch.
Quälen hart wie Peitschenhiebe, tausend Scherben, Traum zu Staub.
Diener auf der großen Bühne, Ass und Joker in Gebrauch.
Vorhang auf, dem Leben frönen, Beifall bitte, mit Verlaub!

Teile einen letzten Blick.
Sag adieu, ich lieb dich sehr.
Teile einen letzten Kuss.
Abschied ohne Wiederkehr.

Gebettet warm, doch du bist kalt.
Tränen rinnen vom Gesicht.
Deine Hand für ewig halten,
doch harrt der Tod schon seiner Pflicht.

Würde gern Sekunden kaufen, doch ein Scheck liegt nicht bereit.
Suche nach dem Stein der Weisen, suche nach Unsterblichkeit.
Leben geben, Leben nehmen, Abschied sorglos mit gebucht.
Ewigkeit, der Dinge streben, Zeit erstehen umsonst versucht.

Worte die grad ausgesprochen, Worte die man gleich bereut.
Worte tief ins Herz getroffen, Narbe die für immer bleibt.
So verschieden Mensch zu Mensch, bunt gemischt das Leben streut.
Bleibt der Tod treu dein Begleiter, harrt der Zeit, für dich bereit.

Teile einen letzten Blick.
Sag adieu, ich lieb dich sehr.
Teile einen letzten Kuss.
Abschied ohne Wiederkehr.

Gebettet warm, doch du bist kalt.
Tränen rinnen vom Gesicht.
Deine Hand für ewig halten,
doch harrt der Tod schon seiner Pflicht.

Der eine Spross sprießt makellos, der andere jämmerlich.
Der eine wühlt im Müll, der andere Gott erkoren.
Den einen trägt das Wasser fort, dem anderen stillt es Durst.
Dem einen lacht das Glück, das „Große Los“ gezogen,
dem anderen Missgeschick, um seinen Sieg betrogen.

Teile einen letzten Blick.
Sag adieu, ich lieb dich sehr.
Teile einen letzten Kuss.
Abschied ohne Wiederkehr.

Gebettet warm, doch du bist kalt.
Tränen rinnen vom Gesicht.
Deine Hand für ewig halten,
doch harrt der Tod schon seiner Pflicht.
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