Gedichte über Sterne - Seite 36

Häuser fangen an zu leben,
Sterne kreisen in der Nacht,
Zypressen lodern auf wie Feuer,
Weizenfelder wogen sacht

Sonnenblumen leuchten dunkel,
Olivenhaine steh’n in wilder Kraft
Mandelzweige tragen Blüten,
Krähen fliegen in die Nacht

Alte Schuhe voll der Mühe,
nächtlich funkelt eine Stadt
Einer hat es neu gefunden,
dass alles eine Seele hat

Sommer spannt den Freudenbogen
über ruhelosen Wogen -
aus der Kindheit langen Tage,
endlos schönen Festgelage
und der Jugend Sehnsuchtsnächte,
bis in der Gestirne Mächte.

Noch verweilt der alte Zauber,
hängt mir nachts Sterne herab.
Hängt sie tief, fast könnt' ich glauben,
alte Seelen steigen ab.

Fühle mich ganz tief verbunden.
Meine Seele wird so leicht.
Hat mich eine doch gefunden?
Leise Ahnung, die mir bleibt.

 

Unter Buchen ist’s schattig und kühl
Unter Eichen ein erhab’nes Gefühl
Unter Linden trifft man sich gerne
Durch Kiefern scheinen nachts die Sterne

Unter Weiden fühlt man sich zuhaus'
Unter Eiben ist's dunkel und fast ein Graus
Unter Kastanien sitzt man gesellig
Die Tanne ist edel und einfach gefällig

Unter Birken wird's einem licht und leicht
Das Wispern der Espe zur Freude gereicht
Unter'm Gingko geh‘n Dichter ans Werk
Beim Mammut fühlt man sich als Zwerg