Gedichte Über Sterben - Seite 41

Ich würde gern wissen
wie das Sterben geht
damit ich weiß
was vor mir liegt
ich weiß nicht wirklich viel davon
ich weiß nur eins
komm nicht davon.

Versteht mich richtig
will jetzt nicht gehen
liebe das Leben
das ich jetzt leb
doch wär es sicher
gut für mich
wenn ich es wüsste
glaube ich .

Ich hab gehört
was Schule sagt
doch was passiert
wird nie gesagt
das muss ich wohl
allein erleben
gibt wohl kein Lehrbuch
nur vom Leben.

Ich sage immer
wohin ich geh
das ich dann
all die Menschen seh
die vor mir
schon gegangen sind
und mich begrüßen
sicherlich.

Mit mir im Reinen
möchte ich sein
und hoffe
ich spüre
das ich nicht allein
vom Leben zum Sterben
ohne Angst
voller Glück
das würde ich mir wünschen
wär schön sicherlich.

Das letzte Wort
der Tod nicht hat
eher wohl das Leben
was ich vollbracht
doch wie das mit dem Sterben geht
bleibt ein Geheimnis
glaube ich.



MB

Stille - doch Stille findet keine Ruh‘
hinfortgeweht sind all die Scherben
was gestern noch sinnvoll, ja stimmig schien
wurde mit donnerndem Grollen weggefegt
spielend leicht mit wildestem Pfeifen.

Stille - doch Stille findet keine Ruh‘
abgedeckt all die Dächer des Schweigens
was gerade noch sinnvoll, ja stimmig schien
wurde mit schallendem Gelächter vertrieben
grinsend offenbart sich das ganze Wirren.

Stille - doch Stille findet keine Ruh‘
entwurzelt sind all der Träume Bäume
was für morgen noch sinnvoll, ja stimmig schien
wurde mit gierendem Heulen weggepustet
sinkend vollends im lautlosen Krachen.

Stille, Schwester, sei gegrüßt! Nimmst du mich mit?


© by FRI

(Letzter Vers in Hommage an H. Hesse‘s Gedicht „Entschluss“:
„Sturm, Bruder, sei gegrüßt! Nimmst du mich mit?“)

Noch zeigt mein Schatten
sich im Licht.
Ein Spiegel
birgt mein Angesicht.
Bald muss ich geh´n,
die Zeit ist um.
Bleibt all mein Wünschen,
still und stumm.

Noch atme ich,
noch darf ich sein.
Noch blick ich
in die Welt hinein.
Geh meine Straße,
sitz im Gras.
Bald bin ich nichts
und irgendwas

Noch bin ich da,
noch lebe ich.
Schau auf zu dir
und liebe dich.
Noch schlägt das Herz
in meiner Brust.
Bald schwindet Freude
mir und Lust.

Noch bin ich da,
bin der ich bin.
Ein Mensch mit Seele,
einem Sinn.
Bald läuft die Uhr
des Lebens ab.
Am Ende bleibt
mir nur ein Grab!

© Hansjürgen Katzer, Mai 2023

Jetzt
wünsche ich mir das erste Wort,
das mit so vielem gesagt werden will
und doch im Moment nicht über meine Lippen kommt.

Jetzt
wünsche ich mir den tiefen Blick,
ins Unsichtbare
und doch bleiben meine Augen an der Oberfläche hängen.

Jetzt
wünsche ich mir meine Hand,
die deine hält
und doch hängt sie im Moment verloren an meiner Seite.

Jetzt
wünsche ich mir die Stimme meines Herzens,
die mich beruhigt und sagt:
„Schließ die Augen, leg deine Hand auf`s Herz
und spür – die Worte, die Blicke, die Hand und du….
ALLES - ist angekommen.“

© A. Namer
...in Memoriam Christine