Gedichte Über Seele (Seite 113)

Des willigen Menschen Reife

Wer sich als Williger Reife erhofft
lustig schaukelnd im großen Boot
Dem sei gesagt: Es ist Fiktion
zu ignorieren der Seelen Aufgabe Hürde

Was lernte er in dieser Periode ?

So ist eine Wiederholung oft
ein Angebot
für eine Lektion
die noch nicht gelernt wurde

Es gilt auch nach dem Tode !

*

Volenti non fit iniuria – dem Willigen (Einwilligenden) geschieht kein Unrecht
( Un-Recht zwar nicht, jedoch ist Recht keine Gerechtigkeit, sondern ein Führungsinstrument )

Reimfolge: a-b-c-d-e - a-b-c-d-e

© jogdragoon

S e e l e n

Seelen, die sich still berühren,
im Strudel unserer Zeit,
sich gegenseitig zart verführen,
bis in alle Ewigkeit.

Zärtlich sie sich dann umgarnen,
einlassen mit dem Meer der Lust,
fest mit Innigkeit umarmen,
so entgeh`n sie jedem Frust.

Geb`n sich hin dem süßen Schmerz,
das Glücksgefühl ist nun erreicht,
freudenvoll hüpft auch das Herz,
keiner von dem anderen weicht.

Ach, lass` es unsere Seelen sein,
die sich miteinand` vereinen,
denke dann, wenn du wärst mein ,
müßte niemand von uns weinen.

Die Hängeweide

Die grüne Kapelle,
ich suche sie auf
an feuchtkühler Stelle
am nahen Flusslauf

Sie birgt und sie schützt mich
Hier kann ich sein,
kann lieben, kann trauern
Hier bin ich allein

Sie heilt und sie weist mich
ins Inn‘re hinein
Da lausch‘ und da sing ich
und mag mich befrei’n

still daneben

steinalt bin ich
mein herz wiegt
hunderte von jahren

nur meine seele leicht
ist manchmal schmetterling
und manchmal schwer
niemandes kind

und wenn sie weint
weint sie um alles
um alles in der welt
was nicht gelingt

und wenn sie liebt
trägt sie der wind
im hoffnungshauch
wieder ins leben

und zieht der stein
dann doch zu schwer
setzt sie sich still
sitzt still daneben

Traumreise

Eingehüllt in lichtem Nebel
Entdeckt mein Auge hohe Wellen
In mir tanzt ein Feuerwirbel
Auf dieser Reise zu den Quellen

Den Strand des Lebens will ich suchen
Auf einer Insel zwischen den Zeiten
Zu einem Gipfel führen unendliche Stufen
Jede Münze hat mehrere Seiten

Die Hälfte des Weges durch Erde und Luft
Muss ich verlieren mit Hilfe von Licht
Mein Körper durchtrennt die Schatten der Gruft
Außen wie innen finde ich - mich

Gedichte Über Seele - Seite 113

Des willigen Menschen Reife

S e e l e n

Die Hängeweide

still daneben

Traumreise