Eigentlich bin ich ein guter Ratgeber.
Aber heutzutage lass ich es lieber.
Es wirft auf doch noch so einige Fragen.
Die Antworten kann mir niemand sagen.
Warum hat sie euer Kind verloren?
Wieso wurde es nicht geboren?
Liegt es vielleicht doch an einer höheren Macht?
Habe ich mich vielleicht mit Gott verkracht?
Oder ist es biologisch bedingt gewesen?
Hat sie vielleicht zu wenig gelesen?
Hat sie im Gegenteil sich zu viel zugemutet
und zu oft in die Luft getutet?
Wie man siehst, gibt es noch so viele Fragen.
Doch diese musst ich erstmal vertagen.
Meine Gesundheit ist nämlich schon mächtig angegriffen.
Jahrelang habe ich auf die völlig gepfiffen.
Wenn ich mir selber irgendwie helfen kann,
dann sei endlich wie ein richtiger Mann.
Um böse Diagnosen zu überleben,
hilft es manchmal nur das bloße Reden.
Oder ich schreibe es in einem Tagebuch nieder.
Nein, da hinein schreibt man keine Lieder.
Höchstens ab und zu ein Gedicht.
Weil man da etwas mehr überlegen muss, haben sie ein gutes Gewicht.