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Gedichte über das Schicksal - Seite 388


Schicksal: Steven-Johnson-Symdrom

Wie fing eigentlich alles an?
Für manch einen sehr interessant,
manch einer würde nur den Kopf schütteln,
bei mir hat es ordentlich am Leben gerüttelt.

2011 wollte ich in Elternzeit arbeiten gehen,
da konnte ich noch sehen,
Mit Bronchitis zur Probearbeit,
eigentlich war meine Gesundheit nicht bereit.

Ich nahm Hustenstiller,
das war förmlich der Killer,
habe auch mit Kochsalz inhaliert,
mein Körper hat 6 Tage später kapituliert.

mit einem Ausschlag auf der Brust fing alles an,
danach war die ganze Haut und Schleimhäute dran,
bis 41 grad Fieber kamen hinzu,
sterben hätte ich können jetzt in nu.

Erst dachte man es seien Windpoken,
die Diagnose nach der Haut-Biopsie haute alle von den Socken,
Es ist eine allergische Hautreaktion,
mit Schädigung der Hautchemie-Funktion.

Diese Reaktion erfolgt speziell auf Medikamente,
nein ich erhielt monatelang auf mein Aussehen keine Komplimente.
Mein Haut und Schleimhäute lösten sich von Kopf bis Fuß einmal ab,
die Schmerzen hatte ich damals echt satt.

Die allergische Reaktion nennt man Steven-Johnson-Syndrom,
bei vielen Ärzten in im Studium nur ein Phantom,
Die Art der Reaktion nennt man Lyell-Syndrom,
die Haut sieht verbrüht bis verbrannt aus enorm.

Nur 30% der Menschen mit dieser schweren Form überleben,
einiger dieser können sich der Forschung und Studien hingeben,
die Erkrankung sehr selten bis fast unbekannt,
ich bin von einem zum nächsten Arzt gerannt.

Ein Monat nach der Reaktion,
stimmt etwas nicht mit meiner Sichtfunktion,
es wurde alles verschwommen,
Nun hat das Martyrium mit den Augen begonnen.

Das Fuchs-Syndrom in den Augen ist geblieben,
lasse mich aber nicht durch mein Augenproblem unterkriegen,
Augentropfen und Salbe lindern die Schmerzen,
auf gelegt bin ich trotzdem mit Scherzen.
Was mich heute nicht umbringt,
macht mich morgen Stärker.
Nun lerne ich blind wie ein Berserker,
Durch des Schicksalsschlag ein neues Leben beginnt.


d
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Nach dem Schicksal beginnt das wahre Leben

Der Mann ist nach dem Schicksalsschlag abgehauen,
wollte seine Freiheit nicht versauen,
Kinder abgeschoben zu seinen Eltern,
die Beziehung wurde immer kälter.

Ich brauchte am Anfang viel ärztliche Behandlung,
Vollzog physisch und psychisch eine große Verwandlung.
Durch Kortison bin ich von 85 auf 55kg abgesackt,
habe danach durch Abstoßungsmedikamente von 55 auf 90kg aufgepackt.

Zudem sagte man mir,
Selbstständigkeit ist verflogen hier.
ich werde ab sofort ein Pflegefall sein,
und die Kinder nicht erziehen können allein.

Auch das Jugendamt im Nacken,
wollten mich deshalb ins betreute Wohnen mit den Kindern packen.
Die ganzen Probleme häuften sich,
dadurch veränderte ich mich.
ein Burnout gab mir den Rest,
Der Termin 16 Wochen Psychatrie standen schon fest.

nur sagt ich mir ohne mich,
16 Wochen ohne meine Kinder bestimmt nicht.
Meine Freunde gaben mir halt,
bestätigt alles durch den Anwalt,
Freunde und Therapeuten gaben mir Kraft,
und nun habe ich es geschafft.

Scheidung ist vollzogen,
habe meine Kinder trotz Erblindung alleine groß gezogen,
Hab mit den Kindern gemeinsam lesen gelernt,
da war das Skaten und Radfahren beibringen nicht weit entfernt.

Meine Kinder können trotz meiner Blindheit alles machen,
können auch über vielen Blödsinn lachen.
Von mir haben sie mitbekommen,
das den Kopf in den Sand stecken gar nicht erst begonnen.

das Leben geht immer weiter,
mal traurig und mal heiter,
aber aufgeben gibt es nicht,
am Horizont gibt es immer wieder Licht.
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