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Gedichte über das Schicksal - Seite 288


Über den Umgang mit Gott - vor, während und nach der schrecklichen Seuche

Der sich an den erstbesten Gott klammert
Den ihm der erstbeste Pfaffe andreht
Und dann hinterher groß rumjammert
Also von wegen falscher Prophet
-
Wär vielleicht ganz ratsam, doch etwas genauer hinzuschaun
Beim nächsten Mal bei der nächsten Wahl zum nächsten wahren Gott
Und schon gar keinem Pfaffen einfach so blind vertraun
Wenn der Händler nichts taugt, ist am Ende die Ware meist auch nur Schrott

Ich hasse Seuchen wie die Pest
Wenn fast das ganze Volk verreckt
Weil Pfaffenmaul es wissen lässt
Dass Gott der Herr dahinter steckt
-
Versteht der Mensch das Massenmorden
Als eines großen Gottes Plan
Erwischt es ihn an allen Orten
In seinem religiösen Wahn
-
.Die Leute sterben wie die Fliegen
Sie glauben jeden Pfaffenmist
Erst als sie auf die Reihe kriegen
Dass dieser Gott ein Pestfloh ist
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Ein sehr gemeiner, ziemlich kleiner
Der sie die ganzen Jahre plagt
Igitt! Ihr Gott ist ein Sechsbeiner
Eröffnen sie sofort die Jagd
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Solang er noch ein Mann mit Bart war
Und nicht so`n lästiges Insekt
Sind sie ergeben, in der Tat gar
Zu Hunderttausenden verreckt
-
Gott ist demnach im Ergebnis
Was man grade dafür hält
Also ein Geschmackserlebnis
Gott ist jeweils, was gefällt

Dann, als kaum das Schlimmste überwunden
War`n auch prompt die Pfaffen wieder da
Und hab`n natürlich sofort den gefunden
Der tatsächlich schuld an allem war
-
Und das Volk hat sich schnell wieder für den mit dem Bart entschieden
Als Gott – vielleicht ist er ja doch nicht so schlecht wie mancher denkt
Und schon gar nicht schlechter als die andern, die haben auch nicht mehr zu bieten
Und das Böse haben sie einfach dem Bösen, dem Teufel angehängt
-
Und so werden sie es auch in Zukunft halten
Zum Teufel mit der Cholera, der Pest, der Hungersnot
Und die Pfaffen werden`s schaffen, dass die alten
Hierarchien neu erblühen – und alles ist wieder im Lot
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