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Gedichte über das Schicksal - Seite 267


Unser kleiner Pyromane

In dieser extrem brenzligen Situation
unterscheiden wir je nach eigener, neutraler Position
bei den beiden großen Mächten
zwischen der guten, gerechten
und der durch und durch schlechten,
abgrundtief bösen Macht,
die das Feuer ständig neu entfacht.
-
Oder ist das nicht doch auch der Kleine,
der hier zündelt, und sogar immer wieder seine
eigne Bude eiskalt niederbrennt,
und dann zu dem guten Großen rennt,
und ihm den idealen Täter nennt?
Für gutes Geld, versteht sich,
und alles andere als redlich.
-
Erstaunlich, wie es ihm dabei gelingt,
wie spielend leicht er’s fertig bringt,
so schwach und hilflos zu scheinen,
und die dicksten Tränen zu weinen,
während er mit allerlei fiesen, gemeinen
Tricks versucht, die Großen aufzuhetzen,
dass die jetzt bloß nicht auf Entspannung setzen.
-
Aber egal wie geschickt er im Keile treiben,
am Ende wird er selbst auf der Strecke bleiben.
Weil die Großen nicht wirklich die Welt für ihn riskieren,
und wenn sie sich auch schon mal gegenseitig provozieren,
es bleibt doch meist beim Aufmarschieren, Paradieren, Imponieren.
Und irgendwann steht in den Geschichtsbüchern geschrieben,
es wurde mal wieder ein Kleiner zwischen zwei Großen aufgerieben.
-
Es ist auch so was von egal, ob das gerecht ist,
in einer Welt, die so verkommen und so schlecht ist.
Solang die Mächtigen sich täglich küssen oder raufen,
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, bleibt die Erde am Laufen.
Und der Kleine scheitert kläglich auf seinem eigenen Haufen.
Auf seinem schier aus purer Gier nach Macht verbrannten, eignen Land,
das von den Mächtigen rasch aufgeteilt und praktisch einverleibt unter der Hand
-
Aber noch kann er kaum laufen vor lauter Kraft
der Kleine, noch steht er voll im Saft,
noch ist es nicht soweit.
Bis die Welt von ihm befreit,
das braucht halt seine Zeit.
Noch schwenkt er seine brennende Fahne
Unser kleiner Pyromane
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