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Gedichte über das Schicksal - Seite 268


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Faustpfand

Ich bin ein deutscher Flüchtling
Vor Deutschen auf der Flucht
Bin keiner, der hier rein will
Ich such mir grad ein andres Land
Wo`s Menschen hat mit mehr Verstand
Ich muss hier raus, ich hab genug

Von tumben, breiten Massen
Die auf die Straße gehn
Sich gern verführen lassen
Denn kaum grölt auf dem Podium
Nur irgendein Idiot herum
Ist es auch schon um sie geschehn

Die besorgten Bürger und Gelegenheitsfaschisten
Die Feierabendnazis. und Freizeitrassisten
Deutsche außer Rand und Band
Unterkunft und Hirn-verbrannt
Auf die kann ich gerne verzichten
-
Ich denk, wenn ich erst mal raus bin
Schickt man mich nicht zurück
Denn Deutschland, so wie`s derzeit aussieht
Gilt faktisch, soweit mir bekannt
Nicht mehr als sichres Herkunftsland
Zerlegt sich grade Stück für Stück

Zerlegt sich selbst in Hirn und Fleisch
Und das erinnert mich verdächtig
Die Muskeln hart, die Birne weich
Wie hieß das damals doch noch gleich
Genau! Das klingt nach `Drittem Reich´
Schau ich mich um, seh ich tatsächlich

Der gleiche braune Mob, der die Leute vermöbelt
Und der Pöbel, der schon wieder auf der Straße rumpöbelt
Der den Schlägern applaudiert
Weil ihm gefällt, was da passiert
Wie sie das eigne Volk vertreten
-
Jetzt muss ich aber wirklich los
Solang man mich noch lässt
Die Chance ist nicht mehr so groß
Es läuft schon sehr darauf hinaus
Man lässt mich weder rein noch raus
Und schon sitz ich hier fest

Dann bleibt eben alles beim Alten
Damit sie mich nicht entdecken
Werd ich weiter die Schnauze halten
Damit ich nicht aufflieg
Und heftig eins draufkrieg
Und die Faust bleibt geballt in der Tasche stecken
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