Gedichte über das Schicksal (Seite 149)

Wiedergeburt

Das Ende naht mit ihr die Zeit.
Alles gerät in Vergessenheit!
Fällt in sich zusammen,
wird wieder zum Nichts!
Von neuem der Urknall,
wie das Jüngste Gericht!
Das All zu erschüttern,
wieder neu zu beleben.
Dem Dasein wieder,
ein neues Antlitz zu geben.

Neu fügt sich zusammen,
was noch wirkt wie verloren!
Das Dasein pulsiert,
alles wird neu geboren!
Greift die Erkenntnis,
reift wieder heran.
Vorbestimmt alles wieder:
zu entstehen begann.
Sich Leben entwickelt,
dann wieder zerstört!
Die Zukunft darauf,
uns allen wieder gehört.

Kreaturen wie wir

Abendrot seist Du in Not
Herzrassen, schnelle Atemzüge

Wie Reine lüge

Kreaturen, wie wir nur mit Flügel
flogen über den höchsten Hügel

Herzhafter Duft, in der Luft

Zart Deine Haut, sei mir vertraut
Hellblaue Augen,
an Dir stets Blut saugen.

© copyright by Cari R.

Zeitlos

Die Zeit fragt nicht, weshalb? Warum?
Zerstört der Mensch, bringt man sich um?
Der Glaube, sich zu sehr verzweigt:
Richtungen nicht mehr vereint.
Darstellt oft sich kriegerisch.
Findet zu oft seine Mitte nicht?
Im Großen zu denken fällt Gläubigen schwer.
Lebt auf Erden bald keiner mehr.
Auch um den Himmel, an dem man glaubt,
werden um diesen wir dann beraubt:
Nur Staubkörner, wir waren eine Randerscheinung.
Ein Lidschlag nur: mit der Zeit in Begleitung?

SEEMANN

Ich hab es erreicht, „Seemann“
was immer ich gewollt.
Meine Mutter war dagegen,
Sie hatte mit den Augen,
nur gerollt.

In jeder Generation
war einer auf dem Meer,
viele kamen auch nicht wieder,
es schmerzte tief,
so sehr.

Die Sehnsucht,
die war nicht gebannt!
Es war meine Bestimmung,
hab als Kind,
es schon erkannt.

Frau und Kinder wollte ich haben,
für Sie zu sorgen war mein Ziel.
Bin immer wieder rausgefahren,
für meine Braut,
war das zu viel.

Seemann mit Leib und Seele,
mein Ziel hab ich erreicht.
Doch letztendlich bin ich einsam,
ich spüre Kälte
die in die Seele schleicht.

Wir Älteren

Das Alter ist der Herbst des Lebens
mit seinen Sonn- und Schattenseiten.
Jedweder Widerstand ist da vergebens,
möge uns das Glück begleiten!

Erschwert ist manchmal die Bewegung.
Es kostet Mühe und mehr Zeit.
Nicht mehr so fit ist jede Regung,
Konzentration und Schnelligkeit.

Doch geistig sind wir immer noch ganz rege.
Wir lachen oft, erzählen gerne.
Mit Würde gehn wir unsrer Wege
hinauf ins Himmelszelt der Sterne.

Gedichte über das Schicksal - Seite 149

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Kreaturen wie wir

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Wir Älteren