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Gedichte über Romantik - Seite 44


Waldspaziergang

(... Romantik ...)

Taschentuch eingesteckt und überlegt
Wohin es denn wohl heute geht
Die Sonne scheint, die Vögel singen
Muss nicht lange mit mir ringen

Feste Schuhe und 'ne Mütze
Dicker Pulli, Regenpfütze
Es ist dieser Tage noch etwas kühl
Argumentiert hier mein Gefühl

Die Schritte führen mich hinaus
Durch die Türen aus dem Haus
Steh alsbald davor, bereit
Nun ist es gleich soweit

Durch die Felder führt ein Weg
Über den ich gehend mich beweg
Eine Lerche kreist und fliegt
Sich jubilierend in den Lüften wiegt

Die Schritte führen mich stetig weiter
Die Stimmung steigt, ich fühl mich heiter
Die Ohren lauschen, orten, finden, ringen
Die Augen geführt den Raum durchdringen

Gleiten ab vielmals von Ohres Wegen
Das Ziel will sich nicht ins Zentrum legen
Das Ohr scheint dem Auge überlegen
Doch das Sehen will sich nicht ergeben

So bleibt der Sänger an des Waldes Saum
Von Laub verdeckt versteckt im Baum
Der Pfad führt dann am stillen Bach vorbei
Zum Brückchen hin, ich fühl mich frei

Der Weg teilt sich, geh‘ geradeaus
Ich halt an mich, will nicht nach Haus
Die Bäume treiben helles Grün
Die Freude steigt mit deren Blüh'n

Die Ruhe kehrt erst langsam ein
Einen Moment fühl ich mich ganz allein …

Es durchbricht ein Sonnenstrahl das Grün
Versammelt sich und beginnt zu glüh'n



Weiche Strahlen im Morgendunst
Erweisen mir die hohe Gunst
Die Luft wird sichtbar, flimmert hell
Die Zeit vergeht nun furchtbar schnell

Bin aus dem Wäldchen fast heraus
Da klatschen Elfen noch Applaus
Ein Eichelhäher kräht wie ein Rabe
Imitieren ist wohl dessen Gabe

Ein Zwerg zieht seinen spitzen Hut
Macht seine Sache wirklich gut
Und weist mir den Weg zurück zum Ort
Verschwendet dafür kein einzig lautes Wort

Ich pfeif bei mir ein Liedchen
Das eigentlich für‘s Liebchen
und verfalle in Gottvertraun
Das schwerlich zu durchschaun ...


© Auris cAeli
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