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Gedichte über Romantik - Seite 43


Graf Laurin

"Vor vielen Jahren, so geschrieben,
tat ein Graf bei seiner Gräfin liegen.
In zarten Stunden, gar nicht bangen,
hat sie von ihm ein Kind empfangen.

Ein böses Weib kam in die Halle
und stellt' der Gräfin eine Falle.
Sie sprach: "Ich trag der Heilerinnen Tracht,
hab' schon viele Bälger zur Welt gebracht"
Keiner spürte die Gefahr,
dass sie 'ne echte Hexe war!

So kam das Kind gesund ins Leben,
doch statt der Gräfin ihren Sohn zu geben,
ward sie von der Hexe umgebracht
und das Kind geworfen in die kalte Nacht.
Der Graf erhielt die traurige Kunde,
dass Frau und Kind in jener Stunde
gestorben waren. Er klagte und hielt Totenwacht.

Doch die Köchin in der Kammer
hörte lautes Wehgeschrei,
raffte die Schürze und folgte dem Jammer,
fand das Kind und eilte herbei.
"Du armer Kleiner, bist du verletzt?
Hat dich deine Mutter ausgesetzt?
Still, still mein Schatz, in meinen Armen,
ich werde deiner mich erbarmen.
Laurin, dich hab ich vernommen,
hast heute eine neue Mutter bekommen."
So nahm die Zeit wohl ihren Lauf
und Laurin wuchs als Sohn der Köchin auf.

Durch der bösen Mächte Bann
wurde der Graf der Hexe Mann
und kaum ein Jahr nachdem die Gräfin verschieden,
tat sie einen Sohn im Arme wiegen.
"Ralf", sprach der Graf, "du sollst allein
Erbe meiner Grafschaft sein."

So wuchsen beide Knaben heran
und ein jeder von ihnen würde zum Mann.
Laurin ein Knecht und Ralf des Grafen Sohn,
der Graf und sein Land der Hexe Lohn.
Doch suchten der Graf und Ralf im Krieg ihr Glück,
doch ach, der Graf kehrte nicht zurück.
So betrauerte der Hexe Sohn des Vaters Sterben,
und wurde schnell zu seinem Erben.

Die Hexe suchte ihrem Sohn
eine Jungfrau, rein und schön,
die obendrein auch reich noch war.
Ihre Wahl fiel schnell auf Julika,
deren Vater stark und mächtig,
mit Ländereien, groß und prächtig.

So kam denn Julika zum Hof,
doch ach! Sie verabscheute den Ralf!
Grobschlächtig und ungehobelt,
laut, grausam, ein Säufer vor dem Herrn!
Nein, sie hielt sich lieber fern
und schlich durch alle fernen Ecken
auf der Suche nach Verstecken.

Auf einer Pirsch sie Laurin sah
und ihr Herz, es tat zerspringen!
Dacht, wie sie ihm käme nah,
oh, wie tät es ihr gelingen?

Auch Laurin packte diese Glut,
er nahm zusammen allen Mut,
vergaß seiner Stellung schweres Los
und stahl sich manchen scheuen Kuss.

Nicht lang danach, im Mondenschein,
trafen sie sich still zum Stelldichein.
So ward Julika in dieser Nacht
von Laurin um ihre Jungfräulichkeit gebracht.
Doch ach! Auch wenn sie's taten ohne Zeugen,
blieb diese Nacht nicht ohne Folgen,
doch noch konnte Julika 's verbergen
vor Ralf und seiner Mutter Schergen.

Sie tat es Laurin heimlich kund
und die beiden flohen in nächtlicher Stund'
hinaus zu den Wäldern, auf namlosem Pfade
zu einer kleinen, heimlichen Kate.
Doch ach! Auch dort fand sie der Hexe Bann,
ein Fluch, der langsam sich das Leben nahm,
sodass, ach welche Not!
Julika lag da, wie tot.

Und Laurin, der Verzweiflung nah,
machte sich auf für Julika,
suchte nach den weisen Feen,
die kein Auge je gesehen,
dass sie Julika könnten erretten
und erlösen von den Ketten.
So viele Tage tat er sich plagen
und war drauf und dran ganz zu verzagen.

An einer lichten Waldesstelle
nahm er Platz an einer Quelle
und von Erschöpfung übermannt,
sank er hinab ins Schlummerland.

Mitten in der tiefsten Nacht
war er plötzlich aufgewacht
und sah im hellen Mondenschein
drei reine, weiße Jungfräulein.
Er sprach: "Wer seid ihr, holde Maiden?
Seid ihr die weisen Kräuterfeen,
die kein Auge je gesehen?"

Die Erste sprach: "Wir zeigen uns nur dem,
bei dem ein reines Herz wir seh'n.
Selten ist's bei Grafensöhnen,
doch bei dir, es ist gescheh'n!"

"Ich, ein Graf? Nein, edle Damen,
eine Köchin gab mir Namen,
Leben, Heimat, Essen;
ich und edel? Könnt's vergessen!"

Sogleich hub an die zweite Maid:
"Horch, vor einer langen Zeit
kam eine Hexe zu dem Grafen,
wollt' mit ihm schlafen,
um zur Gräfin zu werden.
Die echte Gräfin musste sterben,
ermordet, nachdem sie dich zur Welt gebracht,
und du, geworfen in die kalte Nacht.
Doch die Köchin tat dich finden
und dich in ihr Herze binden.
So einzig du, und du allein,
solltest Erbe dieser Grafschaft sein."

"Nimm dieses Messer," sprach die Dritte,
"es ist aus Silber. Damit töte
die Hexe, so zerbricht ihr Bann,
der alles vergiftet, Haus und Mann.
So wird auch Julika erlöset werden
von ihrem langen, langen Sterben."

Als Laurin die Waffe an sich nahm,
ein Nebel von der Quelle kam,
hüllte ihn ein, verhüllte den Ort,
verzog sich, und die Feen war'n fort.

Mit des Windes schnellen Schwingen
kehrte er heim, um zu vollbringen
jene blut'ge, schwere Tat.
Unbemerkt von allen Schergen
tat er sich in der Burg verbergen,
trat an die Hexe heimlich heran,
als sie vollführte einen Zauberbann.

Die Funken stoben hoch zum Himmel,
brodelnd wallte schwarz der Sud
und die Hexe in Ektase
tanzte um die rote Glut.
"Hab ein Kind von einem Grafen,
hab ermordet Frau und Kind,
hach, der Teufel ist im Manne,
wenn er liebt, dann ist er blind!
Es genügt nur schöner Schein
und mein Sohn wird König sein!"

Da sprang Laurin rasch herbei,
hieb den Zauberstab entzwei
und stieß, voll der Rache Lust,
den Dolch der Hexe in die Brust.

Zugleich fiel ab der böse Zauber
von allem Land, Mann, Frau, Kind,
und Laurin trat nun an sein Erbe.
Julika, die bald gesund,
wurde Gräfin und gebar ihm einen Sohn,
und Ralf, der blieb in Brot und Lohn."
So endet der Tag, so endet die Stund'
und das, was bleibt ist Narrenmund.
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Erster Kuss

Ich kann es garnicht fassen
tatsächlich ist es heute soweit,
Ich Hoff, dass wir gut zusammen passen
zumindestens bin ich fürs erste Date bereit.

Noch hat sie keinen blassen Schimmer
doch ich hab uns in der angesagtesten Bar einen Tisch gebucht,
Natürlich für ein candle light dinner
und dafür hab ich mein coolstes Outfit rausgesucht.

An den Füßen meine besten Sneakers
Amstaff Hoodie und Jeans von Yakuza,
Lauf ich zu unserem Treffpunkt
und seh sie steht schon wartend da.

Mein Herz fängt an zu bochen
und ich grins ganz leicht verlegen,
bislang haben wir nur über Chat miteinander gesprochen doch sie kommt mir sofort lächelnd entgegen.

Ich will ihr bezauberndes aussehen ansprechen
und mach ihr schmeichelnd ein humorvolles Kompliment,
Versuch somit das Eis zu brechen
denn noch sind wir uns etwas fremd.

Doch zum Glück gibt's gleich Entwarnung
denn sie hat ein freudiges Strahlen im Gesicht,
Also gibt's ne herzliche Umarmung
und ich seh das Funkeln ihrer Augen im Abendlicht.

Ich nehm ihre Hand und führ sie zur Bar
wir kommen gleich ins Gespräch und fangen an zu lachen, in diesem Augenblick wird mir klar
Sie gibt mir das Gefühl alles richtig zu machen.

In der Bar sitzend seh ich ganz genau
Sie hat Spaß an unserem sehr humorvollen regen Austausch,
und jedes mal wenn ich ihr in die Augen schau
fühl ich mich wie im Liebesrausch.

Nach dem Essen machen wir noch nen Spaziergang Hand in Hand ganz allein nur wir zwei,
laufen romantisch den Fluss entlang
Sehen eine Sternschnuppe und ich sag sie hat einen Wunsch frei.

Also bleiben wir beide stehen
und sie gibt mir zu verstehen,
Sie will es langsam angehen
doch wünscht sich dass wir uns wiedersehen.

Für mich kein Problem, wir haben Zeit
ist wohl für heute leider auch gleich Schluss,
Jederzeit bin ich für ein weiteres Date bereit
und erhoff mir sehnlichst unseren ersten Kuss.

Ich sag noch dass ich alles für sie tue
und ihr beim nächsten Mal jede Sternschnuppe am Himmel fange,
Da meint sie dass sie mich wirklich mag zwinkert mir zu und gibt mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange.....
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Waldspaziergang

(... Romantik ...)

Taschentuch eingesteckt und überlegt
Wohin es denn wohl heute geht
Die Sonne scheint, die Vögel singen
Muss nicht lange mit mir ringen

Feste Schuhe und 'ne Mütze
Dicker Pulli, Regenpfütze
Es ist dieser Tage noch etwas kühl
Argumentiert hier mein Gefühl

Die Schritte führen mich hinaus
Durch die Türen aus dem Haus
Steh alsbald davor, bereit
Nun ist es gleich soweit

Durch die Felder führt ein Weg
Über den ich gehend mich beweg
Eine Lerche kreist und fliegt
Sich jubilierend in den Lüften wiegt

Die Schritte führen mich stetig weiter
Die Stimmung steigt, ich fühl mich heiter
Die Ohren lauschen, orten, finden, ringen
Die Augen geführt den Raum durchdringen

Gleiten ab vielmals von Ohres Wegen
Das Ziel will sich nicht ins Zentrum legen
Das Ohr scheint dem Auge überlegen
Doch das Sehen will sich nicht ergeben

So bleibt der Sänger an des Waldes Saum
Von Laub verdeckt versteckt im Baum
Der Pfad führt dann am stillen Bach vorbei
Zum Brückchen hin, ich fühl mich frei

Der Weg teilt sich, geh‘ geradeaus
Ich halt an mich, will nicht nach Haus
Die Bäume treiben helles Grün
Die Freude steigt mit deren Blüh'n

Die Ruhe kehrt erst langsam ein
Einen Moment fühl ich mich ganz allein …

Es durchbricht ein Sonnenstrahl das Grün
Versammelt sich und beginnt zu glüh'n



Weiche Strahlen im Morgendunst
Erweisen mir die hohe Gunst
Die Luft wird sichtbar, flimmert hell
Die Zeit vergeht nun furchtbar schnell

Bin aus dem Wäldchen fast heraus
Da klatschen Elfen noch Applaus
Ein Eichelhäher kräht wie ein Rabe
Imitieren ist wohl dessen Gabe

Ein Zwerg zieht seinen spitzen Hut
Macht seine Sache wirklich gut
Und weist mir den Weg zurück zum Ort
Verschwendet dafür kein einzig lautes Wort

Ich pfeif bei mir ein Liedchen
Das eigentlich für‘s Liebchen
und verfalle in Gottvertraun
Das schwerlich zu durchschaun ...


© Auris cAeli
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