Gedichte über Natur - Seite 1033

*****
Sich Zeit nehmen, für die schönsten Augenblicke
die der Herbst uns schenkt,
mit allen Sinnen genießen,
man entdeckt mehr als man denkt,
Spaziergänge halten vital und fit,
man nimmt fantasievolle Eindrücke mit.
Eine Welt aus kunterbunten Farben läd uns zum Staunen ein,
doch auch sie kann nicht von ewiger Dauer sein.
"Jetzt" ist die Zeit nach draußen zu geh'n,
"Jetzt" kann man des Herbstes schönste Seite seh'n,
"Jetzt"halt ich die Uhr für einen Augenblick an,
"Jetzt" ist die Zeit, der ich nicht widerstehen kann.

****
Welches Blatt gehört zu welchem Baum ?
Das wissen weniger als man denkt,
man glaubt es kaum.
Als Kinder haben wir Blätter mit in die Schule gebracht,
die wurden gepresst
und an einer großen Wandzeitung fest gemacht.
So hat man schnell gelernt,
was welcher Baum für Blätter trägt.
Ich war weit davon entfernt ! *schmunzel*
Auch heute, als Erwachsener, muß man erstmal überlegen,
"alles ganz einfach" ... von wegen !

****
Man schätzt ihn überwiegend freundlich ein,
er bringt uns zum Staunen ohne Ende.
Manches muß weiß Gott nicht sein,
doch er hat auch Goldene Momente.

Er teilt von allem gleichviel aus,
liebt bunte Farben und den Sonnenschein.
Die Begeisterung ist groß, wenn seine Show beginnt,
doch danach kehrt auch wieder Ruhe ein.

*****
An meinem alten Heimatort
stand ein Kastanienbaum,
der zählte viele Jahresringe,
wie rundum andere kaum.

Er war sehr groß, sah mächtig aus,
wir Kinder fanden's toll,
wir sammelten die Früchte ein,
der Korb war schnell randvoll.

In wohnte ganz in seiner Nähe
und staunte jedes Jahr,
bewunderte sein Farbenspiel
das so besonders war.

Irgendwann in späteren Jahren
war ich noch einmal dort,
die Kinderträume sind geblieben,
doch der Kastanienbaum war fort.

Unter den Eichen
an dem Bach im Hochland
ist herb der Hopfen,
bittersüß der Herbst.
In schwerelosen Zeiteinheiten
wird der Wert
besonnener Melancholie
dem Jahr gebracht.
Aufs fürstlichste erwidert
werden tiefe Atemzüge
mit Weiten-Chrysolith,
in Laubgold gefasst.

© Lena Engelbrecht