Gedichte über den Menschen - Seite 627

Medienweltnot

Ach, wie war es doch vordem,
Als man Natur noch ganz wahrnahm,
In fernsehlosen Zeiten schön,
Im Wald spazierte, Luft bekam!

Jetzt daddelt jeder vor sich hin,
Ist display-, monitorverbunden,
Fragt nicht mehr nach Lebenssinn,
Hat seine Augen gar geschunden.

Früher saß man beieinander,
Hat beim Bierchen diskutiert,
Lebte sehr eng miteinander,
Hat Leben und Nähe gespürt.

Jetzt sitzt jeder für sich allein,
Ist nur noch virtuell befasst,
Kann zwar für sich freier sein –
Im Medienreich als Dauerlast.

Da brechen manche Menschen aus
Und suchen selber nach Refugien,
Fliehen aus dieser Welt hinaus
Zu Freunden, Lehren, neuen Studien

Und gehen wieder zur Natur,
Wo man noch etwas Ruhe findet
Im Abschied von der Scheinkultur,
Die doch nur Lebenszeiten bindet.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Gerne 365 Feste der Liebe in jedem Jahr,
das wäre doch mal wirklich wunderbar,
die Menschen würden sich täglich lieben
und die Taten aus Liebe würden siegen.

Es würde an Mütter und Väter gedacht,
alle Kinder wie kostbare Preziosen bewacht,
eine gute Unterhaltung würde geschätzt,
es gäbe kein Wort, das die Seelen verletzt.

Man würde ein Essen in Gesellschaft geben,
Spiel und Spaß in frohen Runden erleben,
Achtsamkeit, Respekt, Zuwendung verteilen,
sodass auch alte Wunden könnten heilen.

Wertvolle Informationen könnten fließen,
niemand würde mehr das Leben verdrießen,
jeder könnte abends Frieden finden und Ruh,
wenn er zum Schlafen macht die Augen zu.

Wenn Mensch aus seinem Traum erwacht,
er wähle bitte die Gedanken mit Bedacht,
es können Millionen Wunderkerzen zünden
und auch Träume ihre Wirklichkeit finden!

© Barbara Mewes-Trageser
2021