Gedichte über den Menschen - Seite 625

Nein, man wird dich nicht vermissen,
längst zum Abschied drängt das Jahr.
Mancher fragt sich nun beflissen,
was passiert ist und was war?

Tokio, bekam die Spiele,
mit Verspätung doch noch hin.
Doch Olympia, blieb für viele,
eher Reinfall, als Gewinn!

Italien, Land der Fußballgötter,
Europameister, mit viel Glück.
Yogis Abschied fand viel Spötter,
Hansi Flick, kein Blick zurück!

Amerika zog die Soldaten,
eiligst ab, Afghanistan.
Zwanzig Jahre sind verbraten,
nun herrscht wieder Taliban!

Klimawandel, Sturm und Hitze,
Deutschlands Ahr, quoll übervoll.
Das Wetter trieb es auf die Spitze,
der Mensch er erntet längst den Groll.

Und dennoch mag man nicht kapieren,
was längst global, die Welt uns zeigt.
Das Alles wir am Schluss verlieren,
wenn Temperatur und Wärme steigt!

Frau Merkel ging aus freien Stücken,
in Rente, recht verklärt und stolz.
Dem Laschet wollte gar nichts glücken,
so steht am Ende Olaf Scholz!

Mit seiner Ampel, auf der Brücke,
die nun regiert, man hofft mit Herz.
Die CDU zeigt Mut zur Lücke
und ist ganz geil auf Friedrich Merz!

Auch Kanzler Kurz hat es zerrieben,
sein Kartenhäuschen brach entzwei.
Ob bang noch Briten, Johnson lieben?
Das bleibt wie immer kalter Brei.

Und auch Corona bleibt erhalten,
das zweite Jahr viel Wut, viel Tod.
Wird die Gesellschaft es auch spalten,
zu Impfen hilft nur aus der Not!

Es wächst das alte Elend wieder,
ein Kriegsgespenst steht vor der Tür.
Zar Putin ringt die Freiheit nieder,
die Angst bleibt uns als Krebsgeschwür!

Auch Lukaschenko will nicht weichen,
als Schleuser er sich nun verdingt.
Europas Grenzen fordern Leichen,
der Flüchtling schwach und mutlos klingt!

Herr Bolsonaro bleibt gefährlich,
als Scharlatan den keiner braucht.
Manch Vulkan ist der Welt entbehrlich,
selbst der, der auf La Palma raucht!

Dem Feuerwerk erneut entsagen,
bleibt auch für dies Jahr gram und schwer.
Man fragt sich schon an solchen Tagen,
wer bringt noch etwas Hirn daher?

Silvester haucht mit stillen Tönen,
"Adieu" und lädt die Zukunft ein.
Mag doch das Schöne, Gute frönen,
im neuen Jahr, für Groß und Klein!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2021

Sie wollen die Dummen,
die grinsenden Stummen,
die unaufgeklärten,
als Weggefährten.

Die, die nichts mehr fragen,
nur "Ja" uns noch sagen,
ganz ohne Kritik,
Ist das Politik?

Sie brauchen die Memmen,
sich sich gegen nichts stemmen,
die, die nur noch parieren
und nie protestieren.

Sie mögen die Ducker,
ohne Salz, ohne Zucker.
Die nie meckern, nicht motzen,
die vor Wut nicht mehr kotzen.

Sie gestalten, sie wandeln,
während wir nicht mehr handeln,
treiben sie ihre Spiele,
definieren die Ziele.

Und sie bauen die Welt,
wie sie ihnen gefällt.
Tat und Willen verdrängt,
am Profit aufgehängt!

Hansjürgen Katzer, September 2017