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Gedichte über Krieg - Seite 65


Wohlstandselegien

Was ist der Wohlstand denn noch wert?
Was die guten Leben?
Wenn Menschenwohl zwar ewig wehrt
Doch wir nicht länger streben.
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Was stillt denn wirklich unser Fraß?
Was all die Tabletten?
Wenn wir nicht achten müssen Maß
Doch dabei bloß verfetten.

Was rät uns denn die Wissenschaft?
Was ihre Apostel?
Wenn in ihr wohnt viel’ Geister Kraft
Doch bleibt nur eine Floskel.

Was wertet denn die Vielfalt auf?
Was die bunten Massen?
Wenn Farbenpracht auf diesem Lauf
Doch wird zu Grau verblassen.

Was wert ist denn die Sicherheit?
Was die sanften Sachen?
Wenn Männer in der Weiblichkeit
Doch keine Männer machen.

Was nutzt uns denn der tote Gott?
Was die toten Seelen?
Wenn Kirchenprunk ist teurer Schrott
Doch schon die Denker fehlen.

Was schenkt es wenn die Liebe glüht?
Was ihr zartes Kraulen?
Wenn ihre Pracht zwar bunt erblüht
Doch ihre Früchte faulen.

Was ist des langen Lebens Sinn?
Was vom späten Ende?
Wenn ich zwar lang am Leben bin
Doch meine Würde schände.

Was brachte uns der letzte Krieg?
Was die stärksten Waffen?
Wenn Frieden und erkämpfter Sieg
Doch selbst nur Schwäche schaffen.

Was lohnt sich unser ganzes Geld?
Was das ganze Kaufen?
Wenn sparen will die ganze Welt
Doch wir im Müll ersaufen.

Was gibt uns alle Bildung schon?
Was die Koryphäen?
Wenn wir zwar kosten ihren Lohn
Doch selbst nur Dummheit säen.

Was sagt uns denn die wahre Kunst?
Was die großen Meister?
Wenn wir zum Trotz der Zeitgeistgunst
Doch kränken ihre Geister.

Was ist es das uns wirklich lenkt?
Was macht uns’re Taten?
Wenn niemand wirklich für sich denkt
Doch Staat und Funk beraten.
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Was birgt denn alles Blinken?
Was das ganze Blitzen?
Wenn golden Schätze winken
Doch wir in Asche sitzen.
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