Vor allem die Amerikaner hatten den ehrlichen Willen, begangenes Unrecht zu ahnden.
Allerdings bekamen nicht wenige der Täter von "Freunden" (manchmal: Geistlichen beider Konfessionen) einen "Persilschein",
einigen der schlimmsten Verbrecher gelang die Flucht nach Südamerika, da war es schwer, nach ihnen zu fahnden.
Es gab auch das "Umgekehrte": Dass Leuten (Deutschen, und Europäern in ehemals von Nazis besetzten Gebieten)
von anderen zu Unrecht etwas nachgesagt wurde, so dass sie in die Fänge der Justiz gerieten.
Es gab minder oder gar nicht Schuldige, die zum Tode verurteilt wurden
und manch Verbrecher wusch sich mit Hilfe von "Spezis" rein.
Im russischen Gebiet war die Situation komplizierter (und meiner Meinung nach viel ungerechter),
und ich denke, den Briten und Franzosen gelang die Schaffung von Gerechtigkeit im Vergleich mit den Amerikanern schlechter.
Die Zeit war sowieso schwierig: Wenn das Leben nur aus Hunger und Elend besteht,
bleibt die Moral auf der Strecke,
und Völker, die unter der unvorstellbaren Grausamkeit der Deutschen gelitten hatten, hatten verständlicherweise Rachegedanken-so dass es in solchen Situationen manchmal nicht "fair" zugeht.
Simon Marius