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Gedichte über Katzen - Seite 6


Die Katze

Die Katze
ein gar widersprüchlich' Wesen,
hat fürs Leben ganz eig'ne Thesen.
Mal eigensinnig, stur und wild.
Mal wohlig schnurrend, lieb und mild.
Alles gebend, wenn sie WILL.
Aufgedreht, dann wieder still.
Jederzeit auf Rückzug bedacht,
wer ihr den verwehrt, der nehm' sich in acht.
Verschenkt auch nicht gleich jedem ihr Herz,
prüft lange und vergisst keinen Schmerz.
Doch wenn Vertrauen gefasst, dann ganz,
schenkt Liebe, Treue, Akzeptanz.
Vorsichtig tastend, wenn sie etwas nicht kennt...
Nicht ganz geheuer? Wie schnell sie rennt...
Ist Einzelgänger und sucht doch den Kontakt,
und wenn, dann ganz eng, das ist mal fakt.
Ist zärtlich dann und anschmiegsam,
im nächsten Moment wieder ihr eigener Kram.
Sie hasst das „Muss“, für sie gibt’s nur das „Will“.
Kein Fügen, Unterwerfen, sie mag keinen Drill.
Voll Leidenschaft und Lebensfreude
sucht sie ihr Glück im Hier und Heute.
Doch fehlt die innere Balance,
hat Wohlsein 'ne geringe Chance.
Schöpft Kraft aus sich selbst, zieht gern sich zurück,
sie braucht nicht viel zu ihrem Glück.
Sensibel oft und leicht gekränkt,
genausoschnell wieder Zuneigung geschenkt.
Wenn's jemand nicht gut geht, wie genau sie das spürt,
sie dich dann ganz zart mit dem Näschen berührt.
Als Muttertier ist sie ohnegleichen.
Behütet, beschützt ihre Kätzchen, die weichen.
Katzen - perfekte Seismographen -
spür'n Unheil schon, wenn andre noch schlafen.
Man sagt, ich hätt die Augen vom Tier...
ich glaub, noch viel mehr davon schlummert in mir.
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Katzen oder Männer

Da saßen einmal in gemütlicher Runde
Frauen zusammen seit über ‚ner Stunde
Und sie diskutierten bei etwas Wein
Was besser sei: Mann, Katze oder allein.
Eine erklärte seit einiger Zeit hatt’se
Eine wie sie sagt ganz süße Katze.
Und ohne die Vorteile aufzubauschen:
Sie würde zurzeit auf keinen Fall tauschen.
Mit Mieze da hält sie es sehr gut aus
Die schleppt nämlich nicht soviel in’s Haus.
Keine Zeitschriften für den Computer
Und auch keinen Musterpulli von der Mutter.
In den Ecken lägen auch keine Socken.
Mieze spielt lieber mit den Staubflocken
Und anstatt sich über die aufzuregen,
Versucht sie,die sie zu fangen und sich draufzulegen.
Eine andere nickt und sagt es sei auch
Viel angenehmer einen Katzenbauch
Zu kraulen als einen Mann
Denn nach ihrer Erfahrung fängt jeder Mann
Nachts häufig an zu stinken
Kommt der nachts nach Hause vom Bierchen trinken.
Eine andre sagt, ihre beiden Süßen
Lägen ihr nachts immer nur zu Füßen.

Und ausserdem sagt sie, ihre beiden
Muss sie nicht ermahnen, sich die Nägel zu schneiden.
Sie haben einen perfekten Körper von der Natur
Die meisten Männer behaupten das nur.
Und will ich mal Fernsehn, gibts keine Kritik
Bei Männern: Nur Fußball und Politik!
Und noch was, sagt eine, ihr sei es ganz klar
Kein Mann hat so volles und glänzendes Haar.
Ja, sagt ‚ne andr’e, ich finde es toll,
Mein Kühlschrank steht nicht mit Bierdosen voll.
Und schließlich sagt Blondie, was ich immer ersehnt‘
Das habt ihr alle noch nicht erwähnt.
Bin ich alleine der Katzenhalter,
Bestimme ich auch: Rasse, Typ, Alter!
Und eine Sache freut mich am meisten:
Bei Katzen kann ich mir mehrere leisten!
An der Stelle dacht ich nur noch: Oh Gott!
Jetzt geh ich am besten und zwar sofort!
Don, 23. Oktober 2011
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Katzenschläue

Wenn das Wetter draußen ekelt,
der Mensch sich hinterm Ofen räkelt,
dann ist Zeit zum Überdenken,
Gedanken an Vergangenes zu lenken.

Sommerurlaub unter dichten Buchen,
keiner musste sonst die Sonne suchen,
nur die Pilze waren rar,
weil es viel zu trocken war.

Doch dann hieß es sich bewegen,
denn drei Tage lang fiel Regen.
Ich war schlau und ich war alt,
drum war ich allein im Wald.

Die Pilze, diese langersehnten,
sich dort meist im Kreis ausdehnten.
Schon von weitem sah ich die Massen,
und schien den Rückweg zu verpassen.

Die Suche bald ein Ende fand,
der Korb war voll bis übern Rand.
Das war sicher wunderbar,
doch wusste ich nicht mehr, wo ich war.

Die Buchen waren hoch und dicht,
man sah vor Wald die Sonne nicht.
Wo ist Süden und wo Westen?
Woher kommt das Licht am besten?

Hätte ich die Katze mitgenommen,
wäre ich längst nach Hause gekommen.
Denn die kleinen Stubentiger
sind die wirklichen Orientierungssieger.

Dort wo die Katze ständig lebt,
sie auch nach Orientierung strebt.
Sie prägt sich so zu Hause fein
Sicht-, Geruchs- und Lautbilder ein.

Der Mensch sagt voreilig und dumm:
„Die Katze stromert herum.“
Dabei verzeichnet sie in ihrem Gehirn
Jeden Pflasterstein und jedes Gestirn.

Der Mensch nutzt gern schlaue Sprüche,
die Katze liebt wiederkehrende Gerüche.
Bekanntes stets ihr Leben bereichert
und Neues wird exakt gespeichert.

Genauso ist es mit den Geräuschen,
die Katze lässt sich nicht täuschen.
Sie kennt den Gut-Böse Unterschied,
drum schläft manche sogar beim Schmied.

Ich traf im Wald zwar keine Tatze,
doch ich nutzte die Navigation der Katze.
Augen schließen, Ohren drehen,
horchen, woher Geräusche wehen.

Und siehe da, was sonst im Urlaub störte,
ich aus der Ferne eine Säge hörte.
Das Geräusch war wunderbar,
jetzt wusste ich endlich, wo ich war.

Ich lief langsam meine Schritte lenkend
und immer an die Katze denkend.
Da ich bisher niemand davon berichtet,
sei froh, dass ich es für dich gedichtet.

17.12.2015 © W.R.Guthmann
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