Gedichte über Jahreszeiten - Seite 129

Der Herbst färbt bunt, das ganze Land,
und wie ein seidenes Band,
glitzert, die Sonne, rotgold darüber.
Dieser Anblick erfreut mich, immer wieder.

Die Blätter, vom sandigen gelb zu erdbraun,
bis hin, zum kräftigsten kaminrot,
fast, schon lila gefärbt, das Herbstkleid.
Ist jetzt, allzeit bereit,
sich verschwenderisch,
von seiner besten Seite, zu zeigen.

Diese Farbenpracht, hat nur der Herbst
und, deckt damit, die müde Erde zu.

Der Frühling bringt es an den Tag,
was lange Zeit verborgen lag.
So regt sich manch ein Blümlein,
kleiden Bäume sich neu ein.

Leise bimmeln die Schneeglöckchen.
Mädels tragen kurze Röckchen.
Wird unsichtbar das Winterkleid,
steht der Frühling schon bereit.

Blüten sich und Knospen regen,
ein Stelldichein sich Vöglein geben.
Zwitschern, trällern, musizieren.
Sich Lenz und Winter duellieren.

Frühlingsboten schwärmen aus,
Katzen jagen nach der Maus.
Die Sonne bricht die Wolken auf.
Der Frühling kommt im Dauerlauf.

In des Sommers heißen Hallen,
keine Wolk den Himmel ziert,
jeglich Blau erscheint kristallen,
Sonnenglut lacht ungeniert.

Und die Winde gingen schlafen,
ruh’n in ihrem Sommerbett –
still in Regenbogen’s Hafen,
warten Gelb bis Violett.

Selbst die Sterne zieh‘n zur Nacht,
ihre dünnen Kleidchen an,
als Sichel hält ganz müd die Wacht
der verschwitzte Mondenmann.

(c) Eleonore Görges

Bäume in Frost gehüllt
klarer Himmel dahinter
alles Land weiß bedeckt
es ist Winter.

Ruhig fließt ein Bach
von Schneerändern umsäumt
die Natur hält den Atem an
... und träumt.

Strahlendes Sonnenlicht
bricht durch raureife Zweige
staunend verharre ich
... und schweige.