Ein Mensch, der ständig nur betrübt,
ist allgemein nicht sehr beliebt
Jeder hat im Lauf der Tage
schon zu schleppen eigne Plage.
Doch wenn dann mal die Sonne scheint,
denkt man sich: Genug geweint!
Ich merke, wie ich bisschen lache,
denn das Leben ist ´ne schöne Sache!
Und man sucht, die andern dann
aufzumöbeln, wie man kann.
Die weigern sich, das Licht zu segnen:
„Morgen wird’s doch wieder regnen,
ich kanns in allen Gliedern spüren,
das kann nur noch zu Schlimmrem führen.
Drum verkrieche ich mich gleich,
ganz in meinem Trauerreich.
Und du solltest dich was schämen,
das bisschen Licht als Grund zu nehmen,
dich so mächtig aufzumotzen
und mit Frohsinn rumzuklotzen.
Das bisschen Licht, was hats gebracht?
der Tag vergeht, bald ist es Nacht!
Der Erdenmensch bleibt stets allein
und ich verharr im Traurigsein.“
Ich fühlt erneut nach mir schon greifen
solcher Menschen Käfigstreifen.
Die Türen auf, ich muss entfliehn….
Draußen hell die Sonne schien
mit ihrem himmlischen Gepränge…
Und der Gitarre goldne Klänge
weisen auf´s Geschenk des Lebens,
das ich lebte nie vergebens.
und heut vor mir noch wachsen Bäume,
auf deren Zweigen schaukeln Träume.
Dort kann ich mich in Winden wiegen
und sogar zu Himmeln fliegen.
Entsprungen einem Reich der Toten
an der Hand, die sich geboten.
Hab keine Zeit mehr für das Trauern
auf den Steinen, in den Mauern.
Nein, jetzt geh ich auf das Ganze.
Die letzte Zeit mit Dir im Tanze...
16.5.2016
(C) TBZ